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Kommissar Pascha

Kommissar Pascha

Titel: Kommissar Pascha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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doch der Anfang vom Ende, so was, oder nicht? Da musst du doch was dagegen tun, Bernhard!« Er machte eine verzweifelte Geste Richtung Demirbilek, um zu zeigen, dass er gegen seinen Willen drastisch argumentieren musste. Demirbilek verfolgte interessiert das Gespräch.
    »Genau, Ali heißt er, und der hat doppelt so viele Haare wie du, Bernhard, sag ich dir.« Er wartete einen Moment auf die Reaktion, dann erhellte sich sein Gesicht triumphierend. »Na also, geht doch. Dann treffen wir uns in einer Stunde, ist recht, in der Bar Centrale, ist recht, ich zahl den Cappu. Also bis gleich. Servus.« Er legte auf. »So ein saudummer Hund. Mal schauen, was er erzählt. Viel wird’s nicht sein, denke ich, was meinst du?«
    Demirbilek hatte sich auf seinen Stuhl gesetzt und legte Gül Güzeloğlus Kopftuch und Handtasche auf den Schreibtisch.
    »Wenn wir über ihn herausfinden, ob Antonia etwas weiß, ist es einen Cappuccino wert … Was ist in dem Gyn-Zentrum herausgekommen?«
    Leipold berichtete, dass Gül Güzeloğlu von Bülent Karaboncuk in der gynäkologischen Klinik erkannt worden war. Stefan Tavuk war zur selben Zeit auch dort, um sich zu informieren, aus Sorge, seine auserwählte Braut könnte keine Jungfrau mehr sein. Die beiden Männer haben sich vermutlich dort kennengelernt. Aller Wahrscheinlichkeit nach habe Karaboncuk das Anmeldeformular zusammengesetzt und mit Tavuk die Frau erpresst.
    »Macht Sinn«, kommentierte Demirbilek. »Sie hat mir erzählt, dass sie einen türkischen Unternehmersohn heiraten soll – da könnte es sein, dass sie unschuldig in die Ehe gehen muss.«
    »Wird sie auch. Sie war vorgestern Abend noch einmal in dem Gyn-Zentrum, hat sich ein zweites Mal zusammenflicken lassen und ist um drei Uhr nachts mit dem Taxi weg«, beendete Leipold seinen Bericht.
    »Deshalb wollte sie mir nicht sagen, wo sie war.«
    »Geht ja auch niemanden was an, oder? Ist ja schon intim, wenn du dir das Hymen reparieren lässt«, stand Leipold für die Verdächtige ein.
    »Das bedeutet, Gül Güzeloğlu ist jetzt wieder Jungfrau?«
    »Ziemlich sicher, außer sie hat
es
zwischenzeitlich wieder getan«, meinte Leipold sarkastisch.
    Demirbilek schüttelte den Kopf. »Gül ist keine Frau, die mit jedem x-Beliebigen ins Bett geht. Das glaube ich einfach nicht. Sie spielt mit ihren Reizen. Verdreht den Männern den Kopf. Aber mit all den Männern schlafen?«
    »Fragst du das mich, Zeki, oder denkst du nur wieder laut?«
    »Was?«, schreckte Demirbilek auf, der tatsächlich laut seine Gedanken geäußert hatte.
    »Hast du gefragt, ob die Döner-Tante mit jedem ins Bett springt?«
    »Glaubst du, die hatte was mit Bülent Karaboncuk?«
    »Die?«, stieß Leipold die Worte hervor. »Nie und nimmer. Vergiss es.«
    »Dann muss jemand anders der Glückliche gewesen sein. Jemand, der ihr etwas bedeutet hat … Wo sind eigentlich unsere beiden Frauen?«
    »Jale, Isa, kommen! Sofort!«, schrie Leipold in den Nebenraum.
    »Isa?«, fragte Demirbilek überrascht nach.
    »Warum nicht?«, gab Leipold ungerührt zurück.
    Die beiden betraten Demirbileks Dienstzimmer mit dampfenden Teetassen in der Hand, und Cengiz stattete Bericht ab, ohne gefragt zu werden.
    »Isabel habe ich schon erzählt, was wir im Gyn-Zentrum ermittelt haben. Und den Arzt habe ich auch gerade am Telefon erwischt, der Süleyman Güzeloğlus Totenschein ausgestellt hat. Er heißt Dr. James Bower, ein Engländer. Er ist so etwas wie der Leibarzt der Familie. Spielt den ganzen Tag Golf und löst Sudoku-Rätsel. Vierundzwanzig Stunden am Tag erreichbar. Wohnt keine zehn Minuten von den Güzeloğlus entfernt. Ein gutmütiger Gentleman, ruhig und bedacht am Telefon. Mein Gefühl sagt mir, dass er absolut integer ist.«
    »Ja, verstanden«, kommentierte Demirbilek.
    »Jetzt warte mal, ich habe da gar nichts verstanden, du, Isa?«, fragte Leipold nach.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gül Güzeloğlu hat bei dem Gespräch in der Kantine Florian Krust beschuldigt, ihren Vater ermordet zu haben«, klärte Demirbilek die beiden auf und fragte Cengiz: »Und was meint der Leibarzt?«
    »Na ja, er war nicht wirklich erstaunt darüber, dass Gül den Krust beschuldigt. Er kennt sie schon ein paar Jahre. Der Arzt ist vor vier Jahren nach München gekommen. Gül hat ihn vom Studium in England sozusagen mitgebracht.«
    »Gut, und was meint Dr. Bower zu Süleyman Güzeloğlus Tod?«
    »Er ist an Krebs gestorben. Der Darm. Definitiv ein natürlicher Tod. Darauf würde er jeden Eid

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