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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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erste war von Darling.
    ›Wir haben Martin Lindberg festgenommen. Er hatte Kontakt mit Peter Smith, also Piver, bestreitet es aber. Erheblicher Erklärungsnotstand. Wir machen morgen früh mit ihm weiter.‹
    Darlings SMS sorgte dafür, dass Axel beinahe aus dem Bett sprang, sich Hemd und Jackett überstreifte und die Hintertreppe hinunterstürmte. Im Hof schwang er sich aufs Fahrrad und fuhr zum Polizeipräsidium. Unterwegs holte er sein Handy hervor und rief Darling an, wurde aber auf dessen Mailbox umgeleitet.
    Lindberg! Dieses Verhör wollte er um nichts in der Welt versäumen. Fuck , wie gerne würde er das selbstgerechte Schwein festnageln.

    Axel hörte die anderen Nachrichten ab. Darling hatte gleich mehrere Nachrichten hinterlassen. Auf einer fragte er gereizt, wo Axel sich rumtreibe, nicht dass es hinterher heiße, er würde einen Alleingang starten. Das Telefon, das Lindberg benutzt hatte, um Piver anzurufen, war bei den Seen gefunden worden, ganz in der Nähe der Modpress-Redaktion. Der Ausdruck des Gesprächs zwischen den beiden zeigte, dass sie ein Treffen in Christiania verabredet hatten und Lindberg ganz versessen darauf gewesen war, die Videoaufnahme in die Finger zu bekommen, mit der Piver abgehauen war. Was bedeutete das? Waren dem linksorientierten Aktivisten die Sicherungen durchgebrannt? Hatte er doch etwas mit dem Mord zu tun, und war die Drogenspur eine Sackgasse? Hatte Lindberg alles so inszeniert, als habe die Polizei den Mord begangen, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken und sich an ihnen zu rächen? Das war zu weit hergeholt. Schlagartig wurde ihm klar, was mit dem Text, den Lindberg über den Mord geschrieben hatte, nicht stimmte. Der allererste Artikel über das mysteriöse Foto von Enver enthielt eine Information, die zu diesem Zeitpunkt nur der Mörder und diejenigen haben konnten, die die Leiche aus nächster Nähe gesehen hatten. Die hinter dem Rücken zusammengebundenen Hände des Opfers waren auf dem Foto nicht zu sehen. Trotzdem hatte er geschrieben, Davidi sei mit Plastikhandschellen gefesselt gewesen.
    Und der schwarze Arne hatte seinen Namen gehört. Am Bunker angekommen, ließ er das Fahrradschloss einrasten und lief hinauf ins Morddezernat. Er hatte gerade das Jackett aufgehängt, als auch schon Corneliussen in der Tür stand. Er baute sich mit verschränkten Armen vor Axels Schreibtisch auf. Ein Gestank nach altem Zigarettenqualm umgab ihn, der sich in seinen ungewaschenen Klamotten eingenistet haben musste, denn im Bunker war Rauchen verboten.
    »Sieht so aus, als stehen wir vor dem Durchbruch, was nicht dein Verdienst ist. Ich würde dich am liebsten jetzt und hier von dem Fall abziehen, aber ich kann nicht beweisen, dass dasPresseleck über unsere beiden Kollegen dein Werk ist. Aber sobald ich es kann, bist du fertig, dann sitzt du in einem Streifenwagen und überwachst den Verkehr.«
    Axel sah ihn an. Er verspürte eine kaum zu bändigende Lust, den inkompetenten Narren mit bloßen Händen zu erwürgen.
    »Ich verstehe überhaupt nicht, wovon du redest.«
    »Rosenkvist dagegen ganz sicher schon. Alle wissen ja, dass du was laufen hast mit diesem kleinen Thai-Mädchen von TV 2, und jetzt läuft die Meldung, dass unser eigener Mann unter Mordverdacht stand und die Frau eines Kollegen gebumst hat, überall. Bei BT und Ekstra Bladet ist das heute die Top-Story.«
    »Ich habe nichts damit zu tun, und ich habe einen Hauptverdächtigen zu verhören. Was dagegen, wenn ich jetzt meine Arbeit mache?«
    Corneliussens Augen waren beinahe vollständig hinter Falten und hängenden Lidern verschwunden.
    »Ich habe entschieden, dass sich Darling um die Verhöre kümmert, nachdem wir einen halben Tag lang nicht wussten, wo du eigentlich steckst. Er ist mit dem Verdächtigen auf dem Weg in sein Büro. Vielleicht kannst du ja später alles für ihn abtippen.«
    »Jetzt bin ich hier.«
    »Keine Diskussion.«
    Corneliussen verließ das Büro.
    Axel ging durch die Türen, die die vielen Räume miteinander verbanden, bis er John Darlings Büro erreichte, in dem nahezu klinische Ordnung herrschte und für persönliche Sachen kein Platz war. Er klappte seinen Laptop auf und machte sich bereit, die Rolle des stenografierenden Kollegen einzunehmen, der Darling das Ruder überließ.
    Kurz darauf ging die Tür auf, und Darling und Lindberg kamen herein.
    »Nicht der!«, seufzte Lindberg, als er Axel sah.
    Axel lächelte ihm zu und sagte:
    »Bitte Platz zu nehmen!«

    Lindberg sah gezeichnet

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