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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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ich verspreche dir, wir kriegen ihn über die DNA , wenn die Ergebnisse vorliegen.«
    »Okay, wann wird das sein?«
    »Bald, in zwei, drei Tagen, ja, und dann müssen wir ihn nur noch ausfindig machen und seine DNA abgleichen, aber es wird eng für ihn. Und sieh dir das hier an …«
    Wieder packte Axel den hochgewachsenen Reporter am Arm und zog ihn mit sich, diesmal hinüber zu der hölzernen Einstiegsluke im Boden, die hinunter in den unterirdischen Gang führte.
    »Sie waren da unten, vielleicht weil sie sich vor einer Streife verstecken mussten, und da drinnen hat er auf ihn eingeschlagen. Wir haben Spuren von Davidi da unten gefunden.«
    »Wie lange waren sie denn da drin?«
    »Du liebe Zeit, habe ich vergessen, das zu erwähnen? Sie wurden doch gefilmt. Es gibt ein perfektes Zeitschema. Wir können den Mörder auf dem Friedhof sehen, und wir können sehen, wie er etwas später zusammen mit seinem Opfer hinüber zur Mauer geht, aber Davidi sieht nicht so aus, als ginge er freiwillig mit.«
    Sonne sah angespannt aus.
    »Ich glaube, jetzt schuldest du mir was«, sagte Axel. »Eine Hand wäscht die andere. Ich habe dir alles über den Tatort berichtet. Und du hast Informationen, die ich gerne hätte. Ich muss wissen, wer dich über die Festnahme von Lindberg informiert hat, wer deine Quelle ist.«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Du kennst doch die Spielregeln.«
    »Du sollst mir nicht verraten, wer es ist, sondern nur die Quelle ein wenig einkreisen.«
    »Ich habe keine Informanten beim PET , aber viele bei euch im Bunker, den Rest musst du dir selbst zusammenreimen.«
    Darling oder Corneliussen. Sicher Letzterer.

52
    Das Morddezernat war verwaist. Drei Tage waren seit dem Mord an Piver vergangen, und die Presse sparte nicht mit Kritik an der Polizei, der vorgeworfen wurde, den jungen Autonomen dem Mörder förmlich in die Arme getrieben zu haben und nun die Zügel bei den Ermittlungen schleifen zu lassen. Zu viele Ressourcen würden damit verschwendet, Aktivisten einzusperren. Immer wieder gab es neue Gerüchte, die Polizei stecke hinter dem Mord an Enver Davidi. Sonne hatte einen vernichtend kritischen Artikel geschrieben, und TV 2 News hatte ein Zeitschema des Falls zusammengestellt, das am unteren Bildrand als Endlosschleife lief und eine Reihe unangenehmer Fragen aufwarf. Die Polizeichefin war gezwungen, sich zum Interview zur Verfügung zu stellen, um zu versichern, dass die Polizei ihr Möglichstes tat und es keine Indizien dafür gab, dass Davidis Mörder ein Polizist war. Rosenkvist fuhr ins Studio, um die Ermittlungslage zu erklären. Er hatte die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten, hatte mit seinen schicksalsschweren braunen Augen direkt in die Kamera geblickt. Die Strähnen lagen wie eingetrocknete Schneckenspuren auf seinem leberfleckigen Schädel.
    »Wer hat Enver Davidi gesehen? Wer hat Peter Smith gesehen?«, fragte er, während Bilder der beiden Ermordeten auf dem Bildschirm erschienen.
    Im internen Mailverkehr konnte Axel lesen, dass Rosenkvist vor seinem TV -Auftritt alle zu einer Besprechung zusammengerufen und maximalen Einsatz zur Aufklärung der Morde gefordert hatte. Sämtliches Material sollte noch einmal akribisch durchgearbeitet werden.
    Axel sah auf die Uhr. Es war viertel vor zwölf. Er ging zu Corneliussens Büro und klopfte an die Tür.
    Der Chef saß in seinem Stuhl mit der flexiblen Rückenlehne und telefonierte. Er winkte Axel herein und beendete das Gespräch.

    »Tja, es gibt höhere Mächte, die über dich wachen, deshalb kann ich dich nicht suspendieren, aber es sieht alles andere als rosig für dich aus. Erst das Presseleck gegenüber TV 2 und jetzt auch noch das Verhältnis mit der Exfrau des Opfers.«
    »Lass das Geschwätz. Ich bin allem nachgegangen, dem nachzugehen war, und das ist mehr, als man über die Leute sagen kann, die jetzt an der Sache dran sind. Wie weit seid ihr mit Lindberg gekommen?«
    Corneliussen kniff den Mund zusammen und sah aus, als habe er sein Gebiss verloren, bevor er explodierte und einen Schwall Speichel über den Mahagonitisch schickte.
    »Wie kannst du es wagen, hierherzukommen und Hohn und Spott über mich und deine Kollegen zu verbreiten! Es ist nicht unsere Schuld, dass dieser Fall noch nicht gelöst ist, sondern dein Fehler, dass wir in der Presse wie Idioten dastehen. Und dafür wirst du bezahlen. Du hast einen Termin bei Rosenkvist, jetzt. Und ich bin gespannt, wofür du demnächst zuständig sein wirst. Ich habe deine Versetzung

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