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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Davidi hierbleiben und zu ihr zurückkehren wollte?«
    »Das ist doch jetzt egal. Er ist tot.«
    »Es geht um sie, nicht wahr?«
    In Sonnes Augen leuchtete Interesse auf.

    »Warum glaubst du das?«
    »Ich habe das Bild von ihr in deiner Wohnung gesehen. Es hängt zwischen deinen anderen Trophäen, du krankes Schwein.«
    »Du bist doch selbst verrückt nach ihr! Ich konnte es dir ansehen, als du mich zu ihr befragt hast. Ich habe gesehen, wie du um ihr Haus gekreist bist, aber du hast bei der keine Chance.«
    Axels Arme waren taub vor Schmerzen, er versuchte, mit den Fingerspitzen der Hand des gesunden Arms an das Handy zu kommen, aber das Feuerzeug war im Weg.
    »Warum hast du Davidi getötet?«, fragte Axel.
    »David faselte, er habe eine neue Chance bekommen, nach Dänemark zurückzukehren, dass er Laila zurückhaben wolle, dass er wieder mit ihr und Louie zusammenleben würde.«
    Axel war es fast gelungen, das Handy aus der Tasche zu fummeln, er musste das Gespräch in Gang halten.
    »Ich habe ihn gewarnt und ihm gesagt: Mach, dass du nach Hause kommst, sonst melde ich dich der Polizei. Aber er hat nur lauthals gelacht und mich verhöhnt: ›Tu das nur! Ruf sie an, du Mörder. Ich arbeite jetzt für die Polizei, und ich habe eine Abmachung. Du bist mal wieder zu weit rausgeschwommen, Jakob, das Wasser ist hier zu tief für dich.‹«
    Jetzt konnte Axel die Tasten des Handys fühlen, er lauschte Sonnes Worten, musste sich aber gleichzeitig darauf konzentrieren, auf Wahlwiederholung zu drücken, um die letzte Nummer anzurufen: Die Kollegen im Wagen vor Sonnes Haus.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass ihr Dreckschweine ihn wieder hierhergelotst hattet. Ich dachte, er lügt, aber dann zeigte er mir seinen Pass und erzählte, dass ihr ihn mit fünfzehn Kilo Kokain ausgestattet hättet, die er bei einem fingierten Deal, der überwacht würde, verkaufen sollte. Er hatte das Kokain bei sich, in einer Tasche, die er auf dem Friedhof verstecken wollte. Er lachte mich aus, sagte, ich könne das alles vergessen. Da habe ich ihm eine verpasst und ihn in das Loch gezogen. Da unten habe ich ihn dann erst mal mit dem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt, ihm die Plastikhandschellen angelegt undihm meine Stiefel angezogen. Ich hatte eine Sturmhaube in der Tasche und dachte, dass ich sein Gesicht dahinter verstecken könnte. Ich wollte ihn wegbringen vom Friedhof, aber das Tor war abgeschlossen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und er laberte einfach immer weiter, obwohl er überall Blut im Gesicht hatte. Über Laila und Louie und davon, dass sein Ausweisungsurteil aufgehoben und er alles verraten würde, was in Makedonien passiert ist, wenn ich mich nicht von ihm und seiner Familie fernhalten würde. Und da habe ich ihn mit dem Kopf gegen die Mauer geknallt, seinen Hals gepackt und zugedrückt.«
    Er starrte vor sich hin.
    »Es war tatsächlich wie eine Befreiung. Zu spüren, wie der Kehlkopf zerquetscht wurde und der Hals beinahe brach, wie er röchelte und verreckte. Wenn du wüsstest, wie ich ihn gehasst habe, all die Jahre.«
    »Was ist mit Stanca Gutu?«
    Sonne lachte laut.
    »Das findest du nie heraus. Und das ist jetzt auch scheißegal. Hast du es bei Lindberg versucht? Er hätte es dir erzählen können, aber er hat sich wohl nicht getraut, der scheinheilige Schwächling.«
    Axels Handy klingelte. Sonne brach seinen Redefluss ab und sah ihn wütend an.
    »Du hast doch gesagt, es wär’ im Auto.«
    Er schaffte es, auf eine der Tasten zu drücken, und hoffte, dass er den Anruf angenommen hatte. Sonne war mit zwei Schritten bei ihm, trat ihm dreimal hintereinander mit voller Wucht in den Magen und drehte ihn um. Die Schmerzen in der Schulter ließen Axel aufschreien. Sonne fand das Handy, warf es auf den Boden und hämmerte mit seinem Stiefelabsatz darauf ein, bis die Plastiksplitter nach allen Seiten flogen.
    »Jetzt nur noch etwas Benzin, und dann hast du’s gleich hinter dir.«
    Er verließ den Container.
    Axel gelang es, aufzustehen. Schnell ging er zu der Hobelbank. Er hatte vielleicht eine knappe Minute, bis Sonne herbeigeschafft hätte, was er brauchte. Neben der Kamera lag ein USB -Stick. Axel drehte sich um und bugsierte ihn mit der gefesselten, aber gesunden Hand ihn seine Hosentasche. Das Einzige, was er zu fassen bekommen und halbwegs als Waffe benutzen konnte, war eine Schere. Er versuchte, sie zu greifen, aber es war schwierig, er bekam einen Teil des Griffs und eine Schneide zwischen die Finger.
    Sonne

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