Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
Vom Netzwerk:
erforderlich hält. Ich weiß, das wird dir schwerfallen, aber falls du damit nicht klarkommst, hat Corneliussen schon eine Ablösung parat.«
    Die beiden PET -Leute sahen ihn an, Kettler mit einem ironischen Lächeln.
    »Das wird nicht notwendig sein.«
    »Ausgezeichnet. Ich bin sicher, ihr werdet gut zusammenarbeiten.«
    Die drei Sitzenden machten Anstalten aufzustehen, aber Rosenkvist hob die Hand.
    »Unterstreichen möchte ich noch, dass ich bei einer Ermittlung unter solch delikaten Umständen nichts in der Presse sehen will. Wir leben in einem kleinen Land mit nur einem Polizeikorps, und wenn ich Geschichten über Streit und Uneinigkeit zwischen dem PET und der Polizei Kopenhagen lesen muss, dann werde ich fuchsteufelswild. Gibt es Zwistigkeiten, bleiben sie innerhalb dieser Räumlichkeiten. Und ich verspreche euch, dass sie blitzschnell beigelegt werden. Sollte es notwendig sein, ziehe ich euch von der Sache ab. Was Anfragen der Presse angeht, ist ›kein Kommentar‹ euer einziges Statement. Habt ihr verstanden?« Seine Stimme hatte an Lautstärke zugenommen. »Gibt es Fragen?« Er sah in die Runde und antwortete selbst. »Nein. Also bleibt mir nur, mich für dieses harmonische Treffen zu bedanken. Ich freue mich, von euch zu hören, wenn der Fall aufgeklärt ist. Nicht vorher.«
     
    Axel war als Letzter auf dem Weg zur Tür, als er die Stimme des Chefs hörte.
    »Axel Steen, nimm bitte noch zwei Minuten Platz, ja?«
    Er ging zum Schreibtisch und setzte sich.
    »Ich will diese Sache ohne Probleme vom Tisch haben, und wenn es im Laufe der Ermittlungen zu Ungereimtheiten kommt – zum Beispiel was Vorgehensweise und Maßnahmen deiner PET -Freunde betrifft –, dann gibst du mir auf direktem Wege Bescheid, bevor irgendetwas zu Papier kommt. Bevor irgendjemand sonst davon erfährt. Wenn sie die Sache verzögern oder Mist bauen, kommst du zu mir, verstanden?«
    Axel war enttäuscht. War das wirklich alles, was er zu sagen hatte? Er wollte sich und seine Karriere absichern, indem er Schmutz sammelte, um damit andere Abteilungen bewerfen zu können, wenn es nötig sein sollte.
    »Du hast schon früher Probleme verursacht, und deine Gutscheine sind aufgebraucht. Ich gehe also davon aus, dass wir uns einig sind. Die Botschaft ist angekommen?«
    Er musste versuchen, etwas aus ihm herauszubekommen.
    »Ich habe die Botschaft verstanden. Du willst keine Probleme, und alles soll ohne Aufsehen aufgeklärt werden, aber ich verstehe nicht, warum ich Henriette die Große an die Hand nehmen muss bei allem, was ich tue, und warum dieses Bürstengesicht draußen beim PET sitzt und meine Verhörprotokolle liest und auch noch für jeden neuen Ermittlungsschritt grünes Licht geben muss.«
    Der Chef lächelte Axel leblos und mechanisch zu.
    »Du bist doch kein Anfänger, oder? Ich bin sicher, dass du dir einiges schon selbst zusammengereimt hast. Dein Opfer ist in eine ihrer Operationen verwickelt. Ich kann nicht sagen, auf welche Weise, aber es ist delikat. Und deshalb musst du vorsichtig vorgehen – hier sind noch andere Interessen im Spiel.«
    Axel hatte ein deutliches Gefühl, worum es dabei ging. Der PET hatte auf eine Weise mit Enver Davidi Kontakt gehabt, die jetzt, da er tot war, ein großes Problem darstellte, weil man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen konnte, dass es gerade dieser Kontakt war, der zu seinem Tod geführt hatte. Und die Interessen, von denen der Chef gesprochen hatte, drehten sich natürlich um das Korps, das nach der Zusammenlegung der zentralen Ermittlungsabteilungen und der großen Reform keinerlei Bedarf an negativer Presse hatte. Er beschloss, höher zu reizen.
    »Aber wozu brauchten sie ihn? Hatten sie ihn hier oben als Agenten eingeschleust?«
    »Das ist für deine Ermittlungen nicht relevant.«
    »Du weißt genauso gut wie ich, dass es sehr wohl relevant sein kann – sonst hätte ich ja nicht diese arroganten Arschlöcher am Hals. Wenn sich hier nicht alle aus Angst davor in die Hosen machen würden, dass wir es waren, die Enver Davidi mit irgendeiner amateurhaften Undercoverscheiße um die Ecke gebracht haben, dann könnte ich mich allein und in aller Ruhe um meine Ermittlungen kümmern.«
    »Du weißt nicht, wovon du redest. So hängt die Sache ganz und gar nicht zusammen, das kann ich dir versprechen. Im Gegenzug musst du mir versprechen, dass du tust, worum ich dichgebeten habe. Das wird dir in Zukunft zugutekommen. Und das ist keine leere Drohung. Für heute vielen

Weitere Kostenlose Bücher