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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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diese Zeichnung gezeigt. In letzter Zeit hat er immer wieder Aushilfskellnerinnen beschäftigen müssen, um des großen Andrangs Herr zu werden.«
    »Und? Was hat er zu dem Bild gesagt?«, fragte Paula ungeduldig.
    »Dass er niemals eine eingestellt hat, die auch nur annähernd so aussah.«
    »Dann gehörte die vermeintliche Kellnerin anscheinend auch zu dem Komplott, mit dem man Ihnen den Mord in der Fox Street anhängen wollte«, sagte Paula mit nur mühsam verhohlener Erregung. »Dann sollten wir uns diese Miss Partridge einmal näher ansehen.«
    »Sie gehörte für mich von Anfang an zum Kreis der Verdächtigen«, erwiderte Tweed.
    »Die Kontaktlinse, die Sie auf dem Teppichboden hier im Büro gefunden haben, hat mich misstrauisch gemacht. Die falsche Kellnerin im Mungano’s hatte blaue Augen.
    Ich denke, ich werde der Triade bald einen Besuch abstatten. Und dann möchte ich mal sehen, was für eine Augenfarbe ihre rechte Hand wirklich hat.«
    »Nehmen Sie mich mit, wenn es so weit ist?«, fragte Paula.
    »Das hatte ich vor«, sagte Tweed, bevor er sich an Newman wandte. »Bob, ich würde gern so schnell wie möglich mit Ihnen und Paula noch einmal nach Black Island fahren. Immerhin wohnt General Lucius Macomber auf der Insel. Ich halte es für sehr wichtig, mich mal eingehend mit ihm zu unterhalten.«
    »Und ich würde mir gern mal den Möbelwagen mit dem Dynamit ansehen«, sagte Butler. »Vielleicht kann ich ja den Zeitzünder in der Kiste ein wenig umbauen.«
    »Tun Sie das. Aber ich warne Sie: Peckham Mallet ist auf keiner Karte verzeichnet. Ich zeichne Ihnen eine Karte, dann finden Sie es leichter. Und nehmen Sie etwas mit, um die Vorhängeschlösser an Scheunentor und Möbelwagen zu knacken.«
    »So etwas ist für mich ein Kinderspiel«, erwiderte Butler und zeigte Tweed seine Werkzeugtasche, die er fast immer dabeihatte.
    »Dann mal viel Glück«, sagte Tweed. »Fahren Sie morgen Vormittag gleich hinaus.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, meldete sich Monica zu Wort. »Ich habe inzwischen den Namen auf dem Lieferwagen überprüft. Eine solche Firma gibt es nicht, und das Nummernschild ist als gestohlen gemeldet. Es gehörte ausgerechnet einem zivilen Polizeifahrzeug.«
    »Dieser verdammte Fitch hat vielleicht Nerven«, grummelte Newman.
    In diesem Augenblick kam Marler ins Büro.
    Er gehörte ebenfalls zu den tragenden Säulen von Tweeds Team und war mindestens ebenso elegant gekleidet wie Pete Nield. An diesem Nachmittag trug er einen blauen Anzug von Aquascutum, ein cremefarbenes Hemd und eine blaue Krawatte, auf der fliegende Reiher zu sehen waren. An den Füßen hatte er handgenähte Schuhe, in deren Spitzen rasiermesserscharfe Klingen eingearbeitet waren.
    Marler war Anfang vierzig, wirkte aber gut fünf Jahre jünger. Mit seiner Körpergröße von fast einem Meter achtzig und seiner schlanken Erscheinung kam er bei den meisten Frauen gut an. Er hatte ein klassisch geschnittenes, aristokratisches Gesicht und blondes Haar und war immer tadellos rasiert. Zu seinem gepflegten Äußeren kamen noch tadellose Manieren und eine kultiviert klingende Stimme. Dass er einer der besten Schützen Europas war, sah man ihm nicht an. Marler ging hinüber zu seinem üblichen Platz neben Paulas Schreibtisch, wo er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte und sich eine seiner King-Size-Zigaretten anzündete.
    »Täusche ich mich, oder habe ich da eben den Namen Arnos Fitch gehört?«, sagte er, während er durch die Nase eine Wolke blauen Rauchs ausstieß. »Das letzte Mal, als ich ihn sah, wollte er mich erstechen, aber das ist ihm nicht allzu gut bekommen. Am Schluss lag er bewusstlos am Boden, und ich habe mir seither schon oft Vorwürfe gemacht, dass ich ihn nicht getötet habe. Der Welt hätte ich damit einen großen Gefallen getan.«
    »Sie sagen es«, bemerkte Paula kühl.
    Tweed entdeckte einen ungewohnten Ton in ihrer Stimme und führte ihn darauf zurück, dass ihr der Anblick von Violas grässlich zerstückeltem Leichnam noch immer in den Knochen saß. Er stand auf.
    »War ein langer Tag heute, und morgen wird es wohl auch einer werden. Deshalb schlage ich vor, Sie gehen jetzt alle nach Hause und ruhen sich aus oder tun, was immer Ihnen beliebt.«
    »Ich werde mit Roma, meiner neuen Freundin, zum Essen gehen«, verkündete Newman. »Sie ist sehr intelligent und gebildet und trägt zwei Doktortitel aus Cambridge. Da muss ich mich richtig anstrengen, um ihr geistig Paroli zu bieten.«
    »Dann strengen Sie sich mal

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