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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sollte die Triade nicht dasselbe tun? Noel hätte Radek gut welche geben können.«
    Auf dem Weg unter dem Ärmelkanal hindurch hingen alle ihren Gedanken nach. Erst als der Zug in Kent wieder aus dem Tunnel auftauchte, ließ Paula einen lauten Seufzer hören.
    Anders als in Paris, wo der Himmel trüb und grau gewesen war, schien hier die Sonne aus einem strahlend blauen, wolkenlosen Himmel. Paula genoss den Anblick der frisch grünenden Wiesen und der Obstgärten, in denen aus den Knospen der Bäume die ersten Blätter sprossen.
    »Ich bin froh, dass wir wieder in England sind«, sagte sie. »Es ist alles so friedlich hier.«
    »Das kann täuschen«, erwiderte Tweed. »Haben Sie denn vergessen, dass wir einen brutalen Mord aufklären und die Bildung dieses Staatsschutzministeriums verhindern müssen?«
    »Kann das nicht einen Augenblick warten?«, mischte Newman sich ein. »Paula hat harte Tage hinter sich.«
    »Stimmt, Bob«, erwiderte Tweed. »Sie muss sich erholen.«
    »Ein paar Stunden Schlaf in meinem Bett, mehr brauche ich nicht«, sagte Paula. »Sie werden sehen, dann bin ich wieder fit wie ein Turnschuh.«

20
    Als sie in die Park Crescent zurückkamen, herrschte dort Krisenstimmung.
    Pete Nield stand mit verschränkten Armen mitten im Zimmer und verzog keine Miene, Marler lehnte mit dem Rücken an der Wand und spielte mit einer King-Size-Zigarette, die er aber nicht angezündet hatte. Er starrte Tweed an.
    »Was ist denn in meiner Abwesenheit geschehen?«, fragte Tweed, nachdem er den Mantel ausgezogen und sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte. »Sie sehen ja aus, als wäre gerade eine Bombe hochgegangen.«
    »Im übertragenen Sinne kann man das durchaus behaupten«, meinte Monica, während sie auf Tweed zutrat. »Zuerst einmal hat General Macomber hier angerufen und gesagt, dass er gerade seine drei Söhne gesehen habe und zu dem Schluss gekommen sei, dass Sie und Paula in höchster Gefahr sind. Kurz darauf ist Benton Macomber hier gewesen. Er hat so lange keine Ruhe gegeben, bis George ihn hereingelassen hat, und wollte unbedingt mit Ihnen sprechen. Ich habe gesagt, dass Sie außer Haus seien. ›Ist er denn auf dem Festland?‹, hat Macomber gefragt, aber ich habe ihm gesagt, dass ich keine Ahnung hätte. Er wollte, dass Sie ihn sofort anrufen, wenn Sie wieder zurück sind, und ist wieder gegangen. Das war’s von meiner Seite, aber Pete Nield hatte auch ein seltsames Erlebnis. Wollen Sie es Tweed nicht selbst erzählen, Pete?«
    »Das war ziemlich unheimlich«, begann Nield. »Heute am frühen Nachmittag hat jemand aus einem weißen Lieferwagen heraus dieses Haus fotografiert. Der Wagen hatte die Buchstaben ›TV‹ an der Seite. Ich bin gleich hinunter gerannt und habe die Beifahrertür aufgerissen. Ich wollte wissen, was die Leute hier machten, aber der Beifahrer hat nur geflucht und mit dem Fuß nach mir getreten. Ich habe ihn am Knöchel gepackt, aus dem Auto gezogen und meine Frage wiederholt. Da hat der Fahrer auf einmal eine Pistole in der Hand gehabt und mich gezwungen, den Typen loszulassen. Der Kerl ist wieder eingestiegen, und dann sind sie losgefahren.«
    »Die wollten uns einschüchtern«, sagte Tweed. »Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Marler, fällt Ihnen dazu etwas ein?«
    »Ich habe sogar schon einen Plan. Aber dazu brauche ich Harrys Hilfe.«
    Die beiden verließen das Büro, und Tweed begann, mit einem Kugelschreiber auf seinem Notizblock herumzukritzeln. Die anderen warteten geduldig darauf, dass er wieder etwas sagte.
    »Interessant, dass Benton Sie gefragt hat, ob ich auf dem Kontinent bin, Monica«, bemerkte er schließlich. »Er wusste das bereits und wollte vermutlich nur Ihre Reaktion testen. Sie haben sich hervorragend geschlagen.«
    »Aber
woher
wusste er es?«, fragte Paula.
    »Von Radek natürlich. Der hat Noel mit Sicherheit gemeldet, dass wir in Paris waren, und Noel hat diese Information garantiert an seine beiden Brüder weitergeleitet. Wann kam denn Benton vorbei?«
    »Heute Nachmittag um fünf«, antwortete Monica.
    »Da saßen wir gerade im Eurostar. Noel hat ein Flugzeug genommen und war vielleicht vor uns in London. Und zwar mit Radek. Apropos Radek …«Er zog das Foto, das Philip ihm gegeben hatte, aus der Jackentasche und reichte es Monica. »Bringen Sie das nach unten zu den Eierköpfen. Sie sollen uns so schnell wie möglich fünf Kopien davon machen.«
    »Sieht ja fürchterlich aus, der Kerl«, bemerkte Monica. »Wie ein richtiger

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