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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Busse in die Luft, das habe ich bereits mit Harry besprochen. Und den anderen schalten wir später in Paris aus. Frühstück ist morgen früh um sechs.«

19
    Es war noch dunkel, als sie von ihrem Hotel aus zu Fuß in den Südteil der Stadt aufbrachen, der, wie Paula sofort auffiel, viel moderner als der Norden war. In einer Seitenstraße schloss Philip Cardon, der die kleine Gruppe anführte, das Tor einer einzeln stehenden Garage auf, in der ihr Kleinbus abgestellt war.
    Bevor sie einstiegen, sagte Philip: »Ich weiß nicht, ob ich das gestern erwähnt habe, aber dieser Wagen ist gepanzert und verfügt darüber hinaus über schusssichere Fenster. Sie sind hier drinnen also bestens geschützt…«
    Butler, der sich auf den Rücken gelegt hatte und unter den Bus gekrochen war, schob sich wieder hervor und machte mit beiden Daumen das Okay-Zeichen.
    »Kein Sprengstoff am Wagenboden«, sagte er.
    »Gründlich wie immer«, bemerkte Cardon. »Haben Sie vielen Dank, Harry.«
    »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste«, erwiderte Butler mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. Sie stiegen ein, und Cardon fuhr den Kleinbus aus der Garage, deren Tor er mittels einer Fernbedienung schloss. Dann bog er nach links ab und fuhr aus der Stadt hinaus aufs Land. Paula stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Aix war ihr eindeutig ein zu heißes Pflaster gewesen.
    »Wir haben einen guten Vorsprung vor den Slowaken«, sagte Philip. »Die beiden Busse fahren mit großem Abstand, und in jedem sitzen fünfundzwanzig Killer.«
    »Woher weiß er das alles?«, fragte Paula Tweed.
    »Ganz einfach«, rief Philip, der ihr zugehört hatte, nach hinten. »Ich habe gute Kontakte, die ich mich allerdings auch einiges kosten lasse.« Er machte mit der linken Hand eine Geste, als würde er ein Bündel Banknoten aufblättern. »Die Herrschaften nehmen übrigens nur Dollar, keine Euros.«
    »Wo war eigentlich Noel gestern Abend?«, fragte Paula.
    »In seinem Hotel im Nordteil der Stadt«, berichtete Philip. »Er hatte Besuch von Mr. Radek.«
    »Dem Anführer der Slowaken?«
    »Genau. Ich habe Ihnen ja gestern ein Foto von ihm gegeben. Ein reizendes Früchtchen, das kann ich Ihnen sagen. Er fährt heute zusammen mit Noel in einem Leihwagen nach Paris. Hinter dem zweiten Bus, als Letzter im Konvoi. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass Radek eine slowakische Mutter und einen französischen Vater hat, aber von seinem tschechischen Onkel habe ich Ihnen noch nicht erzählt. Der hat ihm mehrere europäische Sprachen beigebracht, die Radek fließend spricht. Übrigens werden wir bald an die Brücke kommen.«
    Tweed sah, dass Harry Butler eine große Ledertasche auf dem Schoß hatte, aus der er vorsichtig eine große Landmine nahm. Paula, die gerade aus dem Fenster sah, bekam das nicht mit. Mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern kroch der gepanzerte Kleinbus langsam eine kurvige Bergstraße hinauf, an deren Scheitelpunkt sich die steinerne Brücke befand. Cardon überquerte sie, hielt an und schaltete das Licht aus, bevor er und Butler ausstiegen und zur Brücke zurückgingen.
    Paula, die genau sehen wollte, was sie taten, drehte sich um und schaute durch das Rückfenster. Draußen wurde es langsam hell. Nach einer Weile kam Philip zurück und gab Tweed ein Nachtglas.
    »Könnten Sie damit vielleicht die Straße beobachten?«, fragte er. »Wenn Sie den ersten Bus sehen, warnen Sie uns.«
    Butler hatte inzwischen die Landmine an der Brücke angebracht und mit einem Zünder versehen, der durch die Erschütterungen, wenn ein Fahrzeug die Brücke überquerte, ausgelöst würde. Er musste ihn nur noch scharfmachen.
    »Ich sehe Lichter«, rief Tweed. »Sieht aus, als wäre es ein Bus. Etwa eine Meile entfernt!«
    Cardon und Butler rannten zurück zum Auto und stiegen wieder ein. »Behalten Sie das Fernglas ruhig«, sagte Philip. »Dann sehen Sie besser, was passiert.«
    Er ließ den Motor an, schaltete die Scheinwerfer an und fuhr ein kurzes Stück weit die Straße entlang bis zu einem kleinen Parkplatz, von dem aus man einen guten Blick auf die Brücke hatte.
    Alle stiegen aus, und Tweed hob das Fernglas an sein Gesicht.
    »Der Bus fährt ziemlich schnell«, bemerkte er.
    »Ja, die Slowaken sind rasante Autofahrer«, gab Cardon zurück. Am Himmel waren die ersten silbernen Streifen zu sehen, und ein kühler Wind strich über den verlassenen Parkplatz. Paula sah, wie der Bus mit voll aufgeblendeten Scheinwerfen auf die alte Brücke zuraste. Fast sah es so

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