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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seiner inneren Gestaltung bis hin zur Vielfalt der für die Fußböden, Treppen und Säulen, für die Statuen und anderen Kunstwerke verwendeten Gesteinsarten schien das Gebäude erfüllt von einer Verherrlichung der Schönheit des Lebens. Alles an diesem Palast, von seiner Bauweise bis hin zu den darin enthaltenen Dingen, schien auf eine Zurschaustellung der höchsten Errungenschaften des Menschen abzuzielen, eine wahrer Meisterschaft gewidmete Umgebung, die offenbar inspirierend wirken sollte. Womöglich noch bemerkenswerter war, dass nur wenige Menschen diese meisterhaften Gemälde jemals zu Gesicht bekommen würden. Dies war ein privater Flur in den unteren Gefilden des Palasts auf dem Weg zu den Grabstätten einstiger Führer, wo sie fast ausschließlich der jeweilige Lord Rahl zu Gesicht bekam.
    Nicci sah in diesen Gemälden auf dem Weg zu den Grabstätten Boten vergangener Generationen, die den jüngsten Nachfolger im Amt des Lord Rahl an den Wert des Lebens erinnern sollten, daran, worauf er sein Augenmerk zu richten hatte, an seine vornehmliche Pflicht: das Leben. Viele, die diesen Weg gegangen waren, hatten dies aus dem Blick verloren, wodurch ganze Generationen verloren hatten, was ihren Vorfahren noch vergönnt gewesen war und für sie als selbstverständlich gegolten hatte.
    Aus diesem Grund war der gesamte Palast des Volkes in Form eines Banns gestaltet, der dem Haus Rahl größere Macht verlieh, deswegen war der Palast von so viel Schönheit erfüllt - um den jeweiligen Herrscher daran zu erinnern, was wichtig war, und ihm die Macht zu geben, dies im Namen seines Volkes zu bewahren.
    Doch so atemberaubend all dies auch sein mochte, nichts von alledem besaß die Schönheit der Statue, die Richard unten in Altur’Rang aus Stein gemeißelt hatte. Sie hatte die Energie des Lebens auf eine so kraftvolle Weise verkörpert, dass sie Nicci in der Seele berührt und sie für alle Zeiten verändert hatte.
    Richard war ein Lord Rahl, der dieses Lebensgefühl in sich trug. Er wusste, was sie zu verlieren hatten.
    »Ihr liebt ihn, nicht wahr?«
    Nicci machte ein erstauntes Gesicht und sah zu Ann, während sie den langen Flur entlangschritten.
    »Was?«
    »Ihr liebt Richard.«
    Nicci richtete den Blick wieder nach vorn. »Wir alle lieben ihn.« »Das habe ich nicht gemeint, wie Ihr sehr wohl wisst.« Nicci gelang es, ihre Fassung zu bewahren, zumindest nach außen hin. »Ann, Richard ist verheiratet, und zwar mit einer Frau, die er liebt. Und nicht nur liebt, sondern mehr liebt als das Leben.« Ann schwieg.
    »Außerdem«, sagte Nicci in die beklemmende Stille hinein, »hätte ich sein Leben, unser aller Leben, ruinieren können, als ich ihn in die Alte Welt entführte. Fast hätte ich es getan. Er hätte mich von Rechts wegen damals töten sollen.«
    »Mag sein«, erwiderte Ann. »Aber das war damals, und nun ist jetzt.« »Was soll das heißen?«
    Sie zuckte die Achseln, als sie an einer Einmündung abbogen und auf eine weitere Flucht von Stufen zuhielten, die sie zur Ebene der Grabstätten hinunterführen würde. »Nun, ich denke, Nathan hätte ebenso allen Grund gehabt, mich zu hassen, wie Richard allen Grund gehabt hätte, Euch zu hassen. Nur haben sich die Dinge nun einmal nicht so entwickelt.
    Wie ich bereits vor einer Weile erwähnte, machen wir alle Fehler.
    Nathan hat mir meine verzeihen können, und da Ihr noch lebt, hat Richard Euch Eure wohl ebenfalls verziehen. Offenbar liegt ihm also etwas an Euch.«
    »Ich sagte doch schon, Richard ist mit der Frau verheiratet, die er liebt.« »Einer Frau, die möglicherweise existiert, möglicherweise aber auch nicht.«
    »Ich habe die Macht der Ordnung ins Spiel gebracht. Glaubt mir, ich weiß, sie existiert.«
    »Das ist nicht genau das, was ich meinte.« Niccis Schritte wurden langsamer. »Was meint Ihr dann?« »Schaut, Nicci…« Ann zögerte, als wäre sie zerstreut. »Macht Ihr Euch eigentlich eine Vorstellung, wie schwer es mir fällt, Euch >Schwester< Nicci zu nennen?«
    »Ihr weicht vom Thema ab.«
    Ann ließ sie ein kurzes Lächeln sehen. »Allerdings. Was ich meine ist: Hierbei geht es um mehr als um einen einzelnen Mann.« »Wobei genau?«
    Ann warf die Arme in die Höhe. »Na, bei allem. In diesem Krieg, dabei, dass er Lord Rahl ist, seiner Gabe, dem Krieg gegen die Imperiale Ordnung, den von den Chimären verursachten Problemen mit der Magie, dem Feuerkettenbann, den Kästchen der Ordnung - allem eben. Wer weiß im Augenblick schon, in welchen

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