Konfessor - 17
Flügelstürmer hinüber. »Wie meinst du das?«
Der riss sich noch einen Streifen Fleisch ab. »Na ja, du warst heute nicht ganz so gut.«
»Wir haben mit fünf Punkten Unterschied gewonnen.« Johnrock blickte unter seiner mächtigen Stirn hervor. »Aber vorher haben wir meist höher gewonnen.«
»Der Wettbewerb wird härter.«
Johnrock zuckte mit einer Schulter. »Wenn du meinst, Rüben.« Sichtlich unzufrieden, dachte er einen Moment nach. »Aber gegen diese Mannschaft aus riesigen Kerlen haben wir höher gewonnen … vor ein paar Tagen erst, schon vergessen? Die uns erst beschimpft und dann, ehe es überhaupt losging, den Streit mit Bruce vom Zaun gebrochen haben.« Die Mannschaft war Richard bestens in Erinnerung. Bruce war sein neuer Flügelstürmer, der Ersatz für den ursprünglichen Spieler, der in der Partie getötet worden war, die sich Jagang zusammen mit Kahlan angesehen hatte. Anfangs hatte er befürchtet, ein regulärer Soldat der Ordenstruppen würde sich unter einem Gefangenen als Angriffsspitze nicht so gut machen, doch Bruce hatte sich seiner neuen Rolle gewachsen gezeigt.
An besagtem Tag hatte ihn der Flügelstürmer der gegnerischen Mannschaft genau aus diesem Grund aufs Übelste beleidigt. Bruce war daraufhin ganz ruhig zu ihm hinübergegangen und hatte ihm den Arm gebrochen. Das hatte eine arge Keilerei ausgelöst, die der Schiedsrichter jedoch flugs unterbunden hatte …
»Nein, habe ich nicht. Was ist damit?«
»Na ja, meiner Meinung nach waren sie stärker als die Mannschaft heute, trotzdem haben wir gegen sie mit elf Punkten Unterschied gewonnen.« »Wir haben das heutige Spiel gewonnen. Das allein zählt.« »Aber du hast doch selbst gesagt, wir müssen alle Gegner vernichtend schlagen, wenn wir eine Chance bekommen wollen, gegen die Mannschaft des Kaisers anzutreten.«
Richard holte tief Luft. »Ihr habt eure Sache alle gut gemacht, Johnrock. Schätze, ich habe euch im Stich gelassen.« »Nein, hast du nicht.« Johnrock lachte grunzend und schlug ihm mit der Rückseite seiner gewaltigen Pranke gegen die Schulter. »Wie du sagst, wir haben gewonnen. Noch einen Sieg morgen, und wir spielen gegen die kaiserliche Mannschaft.«
Wenn überhaupt, so rechnete er fest damit, dass sich Jagang wenigstens blicken lassen würde, um seiner Mannschaft beim Spiel um die Lagermeisterschaft zuzusehen. Diese Partie würde er sich bestimmt nicht entgehen lassen.
Kommandant Karg hatte ihm anvertraut, der Kaiser sei sich des wachsenden Rufs seiner, Richards, Mannschaft durchaus bewusst. Was Richard Sorge machte war, warum er sich nicht mit eigenen Augen davon überzeugte. Er hatte angenommen, der Kaiser würde sich ein Urteil über die möglichen Gegner seiner Mannschaften bilden wollen, und wenigstens ein paar Partien vor dem Finale besuchen. »Sei unbesorgt, Johnrock. Wir werden die Mannschaft morgen schlagen und dann gegen die des Kaisers spielen.« Johnrock bedachte ihn mit einem schiefen Grinsen. »Und dann, wenn wir gewonnen haben, können wir uns eine Frau aussuchen. Das hat Schlangengesicht uns versprochen.«
Einen Schinkenbissen im Mund, betrachtete Richard seinen mit aufgemalten Zeichnungen bedeckten Mitspieler, Zeichnungen, verflochten mit Symbolen der Aggression und Eroberung, die ihm Stärke und Kraft verleihen sollten.
»Es gibt Wichtigeres.«
»Ja schon, vielleicht, aber welcher Lohn erwartet uns sonst im Leben?« Johnrocks Grinsen kehrte zurück. »Wenn wir gegen die Mannschaft des Kaisers gewinnen, kriegen wir eine Frau.« »Hast du je darüber nachgedacht, dass es für deine Auserwählte möglicherweise nichts als ein schrecklicher Albtraum sein könnte?« Johnrock starrte Richard einen Moment mit gerunzelter Stirn an, machte sich dann wieder über seinen Schinken her. »Warum sagst du so was ?«, meinte er schließlich, unfähig, seinen Ärger länger für sich zu behalten. »Ich würde keiner Frau was antun.« Richard bemerkte seine säuerliche Miene. »Was hältst du von den Schlachtengängerinnen?«
»Den Schlachtengängerinnen?« Überrascht von der Frage, kratzte sich Johnrock nachdenklich an der Schulter. »Die meisten von ihnen sind alte, hässliche Weiber.«
»Schön, wenn du dich nicht für sie interessierst, bleiben noch die gefangenen Frauen, die aus ihrem Zuhause gerissen, von ihren Familien, ihren Kindern und Ehemännern getrennt wurden, die gezwungen werden, sich den Soldaten als Huren hinzugeben, also wahrscheinlich den gleichen Männern, die ihre Väter,
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