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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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reckte Jagang einen Arm in die Höhe. Während sich die allgemeine Aufmerksamkeit dem Kaiser zuwandte, um zu sehen, wie er sich verhalten würde, ebbte die ungestüme Begeisterung langsam ab. Jagang winkte den Schiedsrichter zu sich. Kahlan wechselte einen kurzen Blick mit Nicci. Die beiden konnten nicht verstehen, worüber sich die beiden Männer, die Köpfe zusammengesteckt, berieten.
    Schließlich nickte der Schiedsrichter, nun ein wenig blass im Gesicht, dem Kaiser zu, lief in die Spielfeldmitte und hob eine Hand, um eine Entscheidung anzuzeigen.
    »Der Herausforderer war bei seinem Lauf entlang der Seitenlinie im Aus«, verkündete er in die regungslose Nachtluft. »Die Punkte werden nicht gegeben. Die Mannschaft seiner Exzellenz führt nach wie vor mit einem Treffer. Die Partie wird bis zum Ablauf der Spielzeit fortgesetzt.« War die Menge bei Richards Treffer noch in Begeisterung ausgebrochen, geriet sie jetzt völlig außer sich vor Wut. Die gesamte das Spiel verfolgende Armee war in Aufruhr.
    Richard hingegen schien die Entscheidung nicht im Mindesten zu berühren. Tatsächlich stand er bereits wieder an seinem Ende des Spielfeldes bei seinen Mitspielern, als hätte er nichts anderes erwartet. Auch seine Mannschaftskameraden wirkten ganz geschäftsmäßig und schienen nicht im Mindesten geknickt.
    Als der Schiedsrichter ihnen den Broc zuwarf, waren sie bereit. Beim Ja’La gab es eigentlich keine Spielunterbrechungen, dennoch hatte Jagangs Mannschaft die unerwartet glückliche Wendung so ausgiebig bejubelt, dass sie sich noch nicht wieder zur Verteidigung ihrer Tore aufgestellt hatte.
    Richards Mannschaft ließ keine Sekunde der knappen, ihr noch verbliebenen Zeit ungenutzt verstreichen und stürmte augenblicklich los. Diesmal schwenkten sie nach links hinüber, zur Spielfeldseite gegenüber jener Stelle, von wo aus Kahlan die Partie verfolgte. Wieder bildete sie dieselbe, dicht geschlossene Kolonne mit der Hand auf der Schulter des Vordermannes. Sie spielten denselben Spielzug, allerdings ins Gegenteil gekehrt.
    Darüber hinaus hielten sie sich diesmal von der Seitenlinie fern -weit genug, dass jeder, insbesondere die Zuschauer auf dieser Spielfeldseite, erkennen konnte, dass sie nicht einmal in die Nähe der Auslinie gelangten.
    Obwohl Jagangs Spieler sahen, was ihnen drohte, hatten sie noch immer keine Verteidigung organisiert, um die Formation zu stoppen, die sich ihnen voller Entschlossenheit näherte. Dann erkannten sie die Gefahr und stürmten los, um die vorrückende Mannschaft noch abzufangen. Kaum waren Richards Spieler durch das weitmaschige Netz aus Blockern gestoßen und hatten die gleiche Zähllinie im Rückraum der Wurfzone wie beim vorherigen Spielzug erreicht, sprengten seine Männer abermals auseinander, um ihre Angriffsspitze durch das Schaffen einer Sicherheitszone zu decken. In diesem Moment schleuderte Richard, von den Verteidigern unbehelligt, den Broc. Er segelte über die ausgestreckten Arme der kaiserlichen Spieler hinweg und landete zu einem Doppeltreffer satt im Netz. Die Menge brach in begeisterten Jubel aus. Im donnernden Getöse kaum zu hören, erklang das Horn. Das Spiel war vorbei. Richards Mannschaft hatte das Turnier für sich entschieden - und das gleich mehrfach.
    Mit zornesroter Miene trat Jagang einen Schritt zurück, packte Nicci am Oberarm und zerrte sie nach vorn, neben sich. Den anderen Arm reckte er gen Himmel, um dem Geschehen Einhalt zu gebieten. Der Schiedsrichter und seine Assistenten standen wie erstarrt und beobachteten Jagang. Der Jubel kam zum Erliegen, als die entsetzte Menge nach und nach verstummte.
    »Die Angriffsspitze hat die Auslinie übertreten!«, brüllte Jagang in die kalte Nachtluft. »Sie war im Aus.«
    Bei seinem vorletzten Sturmlauf hatte Kahlan deutlich sehen können, dass er die Auslinie nicht übertreten hatte. Schließlich war er so nahe gewesen, dass ihn die unmittelbar an der Seitenauslinie stehenden Zuschauer sogar zu berühren versucht hatten, wenn auch erfolglos. Diesmal jedoch hatte Jagang unmöglich erkennen können, ob Richard, weit drüben auf der anderen Seite des Feldes, im Aus gewesen war. »Der Angriff war ungültig!«, gellte Jagang. »Es wurden keine Punkte erzielt! Das Spiel ist aus! Die kaiserliche Mannschaft ist Gewinner des Turniers!«
    Die Soldatenmassen auf den Rängen erstarrten in ungläubigem Staunen. »Jagang, der Gerechte, hat gesprochen!«, rief Nicci in Verhöhnung des kaiserlichen Schiedsspruchs in die Menge.

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