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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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was westlich von Ost-L.A. liegt, eine Menge Kohle machen, am Strand leben, das glanzvolle Leben führen, das — wie ich dachte — alle anderen führten.« Sie zog eine Schulter hoch und winkte aus dem Handgelenk ab. Das Thema war erledigt. »Es war gut... war großartig.«
    Somers nippte an seinem Bier. »Je geheiratet?«
    »Nein.«
    »Das überrascht mich.«
    »Ich dachte, wir wollten über Alley reden.«
    »Komm, Iris. Ich habe dich fünfzehn Jahre nicht gesehen. Ich bin neugierig. Hast du denn nie an mich gedacht?«
    »Doch. Hin und wieder. Wie geht es Barbara?«
    »Gut, nehme ich an. Wir sind geschieden.« Somers zuckte entschuldigend mit den Achseln.
    »Du hast mich ihretwegen sitzenlassen, und dann hat es nicht einmal gehalten?«
    »Du machst einen Witz, nicht? Du weißt, daß das nicht stimmt.«
    »Sicher, war nicht ernst gemeint«, sagte Iris. »Seit wann?«
    »Seit drei Jahren.«
    »Was ist passiert?«
    »Was so passiert. Du kennst das.«
    »Sicher.«
    »Triffst du dich regelmäßig mit jemandem?« fragte Somers.
    »Ich dachte, wir wollten über Alley reden.«
    »Wir sind... ich...«
    »Du bist einfach nur neugierig.«
    »Komm, Iris. Wir waren einmal Freunde. Und es war sehr schön, nicht?«
    Sie ließ einen langen Seufzer heraus. »Ja, war es.« Sie rollte den Rand ihrer Serviette zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her.
    »Vorsicht, heiße Teller.« Die Kellnerin drehte die Teller, um die beste Präsentation zu erzielen.
    Somers stapelte Salat, Tomaten, Picklescheiben und Zwiebeln auf seinen Burger. Er rieb ein Messer voll Senf auf den Haufen, klatschte dann einen Klecks Ketchup darauf und verteilte es auf dem Fleisch. Er nahm einen großen Happen, wobei ein gelber und ein roter Strom hinten aus dem Brötchen flössen. Er tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab und lächelte verlegen.
    Iris nahm mit den Fingern die Walnuß vom Salat. »Die meisten Leute denken, die Gehörlosen sind geistig behindert. Du weißt ja, >taub und stumm<.« Sie zog die Gabel über die Ravioli und führte die rosa Kaviarsauce an die Lippen, öffnete dann eine der Ravioli und kratzte die Entenfüllung heraus. »Die Gehörlosen mögen das Wort >stumm< nicht. Im allgemeinen fehlt ihren Stimmbändern nichts. Bitte hör auf, mich so anzustarren.«
    »Wie? Ich höre zu.«
    »Du hast kein Interesse daran, etwas über Alley zu erfahren.«
    »Ich hör’ dir zu. Red weiter.«
    »Alley war so süß. Er tat alles für einen.« Iris sah ins Leere und ihre Augen wurden glasig. »Manchmal waren die Leute gemein, meistens unabsichtlich. Konnte einfach ein Blick sein. Oder das Abwenden des Blicks.« Iris sah Somers wieder an und wischte sich ein Auge. »Ich habe das noch nicht akzeptiert. Er stellte immer Blumen aus seinem Hof auf meinen Tisch.«
    »Glaubst du, daß er für dich geschwärmt hat?«
    »Geschwärmt? Nein. Er war einfach so. Sehr süß. Sensibel. Intuitiv.«
    »Und du warst nett zu ihm. Und du bist... du.«
    »Ja... und...?«
    »Es ist leicht zu erkennen, warum jemand für dich schwärmen könnte.«
    »Worauf willst du hinaus, John?«
    »Ich habe meine Schwärmerei für dich nie abgelegt, Iris.«
    Iris zuckte ungläubig zusammen. »Du Scheißkerl. Hier geht es gar nicht um Alley. Alley ist dir egal.«
    »Natürlich geht es mir um Alley, aber ich will dir gegenüber offen sein. Mein Partner und ich haben den ganzen Tag in deinem Büro gearbeitet, länger, als wir uns normalerweise Zeit genommen hätten. Wir haben alles vom Arbeitsplatz. Dieser Fall sieht nach einer Mutprobe zur Aufnahme in eine Bande aus. Nichts Ungewöhnliches. Es ist traurig, aber es passiert ständig.«
    »Armer Alley. Die Leute benutzen ihn immer noch für ihre eigenen Zwecke.«
    »Was meinst du damit?«
    »Was für ein Glück für dich, daß ein Bursche aus meinem Büro ermordet wurde. Was für eine schöne Gelegenheit für dich, herzukommen und all den alten Scheiß wieder auszugraben. Du bist so abgebrüht.«
    »Ich habe ein Recht auf meine professionelle Meinung. Ich bin seit acht Jahren im Morddezernat, Iris.«
    Iris warf die Serviette auf den Teller, fischte ihren Aktenkoffer und ihre Handtasche zwischen den Stuhlbeinen heraus und zwängte sich zwischen den Tischen hindurch, wobei sie ihren Faltenrock mit der Hand zusammenraffte, um ihn aus dem Essen herauszuhalten.
    »Wenn du mit mir über Alley reden willst, ruf mich während der Dienstzeit im Büro an. Ansonsten sind alle ungelösten Probleme zwischen uns einzig und allein deine.«
    Sie drehte

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