Konfliktmanagement
Unnahbaren zu bedrängen. Kommen Sie ihm zu nahe, reagiert er ausgesprochen ungehalten. Akzeptieren Sie deshalb sein Revier. Schaffen Sie Möglichkeiten, um spontan und ungeplant mit ihm kommunizieren zu können. Lassen Sie ihn aber darüber entscheiden, wann er auf Sie zukommt, und vertrauen Sie darauf, dass er dies auch tut.
Der Harmoniesüchtige
Der Harmoniesüchtige zeigt sich als besonders emotionaler Mensch. Er ist kommunikativ und mitteilsam, kann aber auch zuhören. Stärker als andere ist er von der Atmosphäre und den Stimmungen am Arbeitsplatz abhängig. Auseinandersetzungen geht er aus dem Weg. Sein Harmoniebedürfnis begründet das starke Bemühen um ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten. Dabei macht ihn seine entgegenkommende und geduldige Art zu einem umgänglichen Mitmenschen. Für eine harmonische Beziehung ist er auch bereit, die eigenen Ziele zu opfern.
Doch dem Harmoniesüchtigen geht es nur selten um die Sache, wichtiger sind ihm dagegen gute Arbeitsbeziehungen und ein angenehmes Betriebsklima. Probleme werden dabei schon mal unter den Teppich gekehrt.
Nur in einer vertrauten Umgebung und im Kreis seiner Kollegen findet er die notwendige Geborgenheit. Cliquenbildung und Kumpanei sind ihm darum auch nicht fremd. Bekommt er keine emotionale Zuwendung, wird er unausstehlich. Sein starkes Sicherheitsbedürfnis verhindert, dass er sich neuenund unbekannten Dingen gegenüber öffnet. Veränderungen, die seine Gewohnheiten und das Verhältnis zu seinen Kollegen betreffen, lehnt er ab. Werden sie dennoch notwendig, so sind Konflikte kaum zu vermeiden.
Was Sie tun können
Jeder Versuch, Meinungsverschiedenheiten anzusprechen und im sachlichen Gespräch zu klären, stößt beim Harmoniesüchtigen an Grenzen. Vertrauen gewinnt er nur dann, wenn Sie ihn auf der emotionalen Schiene ansprechen. Eine schrittweise Annäherung an Problemsituationen und leicht nachvollziehbare Lösungswege haben in der Regel die größten Erfolgsaussichten.
Reden Sie miteinander
Kommunikation ist das Lebenselixier sozialer Beziehungen und damit die beste Möglichkeit, auf den Konfliktverlauf Einfluss zu nehmen. Versuchen Sie deshalb (wieder) miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die Grundregeln erfolgreicher Kommunikation
Sollen Gespräche zu einem Abbau von Spannungen führen, so müssen Sie den Verständigungsprozess fördern. Tragen Sie deshalb dazu bei, mögliche Kommunikationsbarrieren zu überwinden. Orientieren Sie sich an den folgenden sieben Grundregeln erfolgreicher Kommunikation.
1 „Gedacht“ bedeutet nicht „gesagt“
Ihre Gedanken und Hoffnungen, Sorgen und Zweifel kann niemand erahnen oder Ihnen von der Stirn ablesen.
Beispiel
Angesichts seiner angeschlagenen Gesundheit hofft Herr Meier auf etwas mehr Rücksichtnahme seines rauchenden Kollegen. „Er weiß doch genau, wie sehr mich dieser Qualm stört“, denkt er und beschwert sich. Sein Kollege hingegen ist sich der Belästigung überhaupt nicht bewusst, hat Herr Meier – um keinen Ärger heraufzubeschwören – doch bislang geschwiegen. Gedacht ist eben nicht gesagt.
Überlegen Sie also, was Sie Ihrem Gegenüber mitteilen wollen, dann aber sprechen Sie aus, was Sie denken und empfinden. Erst wenn Sie Ihre Gedanken und Gefühle transparent machen, kann sich Ihr Gegenüber auf Sie einstellen. Auch von Ihrem Konfliktgegner können Sie dann erwarten, dass er sich von seiner menschlichen Seite zeigt. Selbst auf die Gefahr hin, dass Sie eine größere Angriffsfläche bieten – indem Sie Ihr Gegenüber veranlassen, sich auf Ihre Äußerungen einzustellen und entsprechend zu reagieren, liegen die Vorteile letztlich in Ihrer Hand.
2 „Gesagt“ bedeutet nicht „gehört“
Im Beisein anderer Kollegen oder unter Zeitdruck finden Sie kaum eine Chance, wirkliche Aufmerksamkeit zu erhalten und sich Gehör zu verschaffen.
Beispiel
Als Herr Karl seinen Kollegen auf das Gerücht über eine bevorstehende Umstrukturierung der Firma anspricht, ist dieser schon auf dem Weg ins Wochenende. „Sie haben mir am Freitag davon erzählt“, entschuldigt er sich zu Beginn der neuen Woche, „aber ich habe gar nicht so richtig hingehört – meine Frau wollte mich doch abholen und ich war sowieso schon spät dran.“ Gesagt bedeutet eben noch lange nicht gehört.
Wählen Sie also die Gelegenheit für ein Gespräch mit Bedacht; insbesondere dann, wenn es um die Klärung von Missverständnissen oder Problemen geht. Situation und Zeitpunkt eines Gesprächs
Weitere Kostenlose Bücher