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Konfliktmanagement

Konfliktmanagement

Titel: Konfliktmanagement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard G. Fehlau , Christian Stock
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auch Kollegen in Frage, zu denen man ein gutes Verhältnis hat, und man kann versuchen, sie als Verbündete zu gewinnen. Gerade diese Hilfsquelle wird aber im Mobbingprozess häufig gezielt angegriffen (Stichwort: Isolierung). Dennoch gelingt es vielleicht, sich zumindest die Solidarität einiger Kollegen zu bewahren. Arbeitsfreundschaften sind aber vergleichsweise zerbrechlich. Freunde und Familienangehörige sind da verlässlicher und sollten einem Rückhalt geben. Bei ihnen findet man Trost und Unterstützung. Mit ihnen kann man für Zufriedenheitserlebnisse in der Freizeit sorgen, die einem helfen, abzuschalten und den Kummer und Ärger aus der Arbeit hinter sich zu lassen. Pflegen Sie Ihren Freundeskreis und planen Sie ausreichend Zeit mit Ihrer Familie ein.
    Wichtig
    Mobbing greift die soziale Ebene an. Das führt zu Rückzug. Dieser verstärkt Selbstzweifel und nagt am Selbstwertgefühl. Ziehen Sie sich also nicht zurück, sondern pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte mit den Menschen, die es gut mit Ihnen meinen.
    Sprechen Sie die Probleme auf der Arbeit ruhig zu Hause an und versichern Sie sich dieser Unterstützung. Aber Vorsicht! Es kann passieren, dass sich Ihr privates Umfeld durch Ihre Sorgen überfordert fühlt. Wenn sich der Mobbingprozess lange hinzieht, wollen sich Ihre Familienangehörige und Freunde vielleicht irgendwann nicht mehr die immer gleichen Geschichten anhören. Wägen Sie also ab, wie viel Sie Ihrem Umfeld zumuten können. Behalten Sie aber auch nicht alles für sich, weil Sie niemandem zur Last fallen wollen. Sollten Sie allerdings merken, dass Sie zusätzliche Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, Ihren Hausarzt aufzusuchen oder ein Beratungsgespräch beim Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen.

Was Sie vermeiden sollten
    Die beschriebenen Maßnahmen sind konstruktive Lösungsversuche. Es gibt aber auch ungünstige Formen der Mobbingbewältigung. Diese sollten Sie auf jeden Fall vermeiden!
    Achtung Suchtgefahr!
    Die Versuchung ist groß, früher oder später Medikamente einzunehmen oder sich zu dopen. Es mag vorübergehend sinnvoll sein, in Absprache mit Ihrem Arzt Medikamente einzunehmen, um sich zu stabilisieren. Doch für diese gilt ebenso wie für Sport und Entspannungsmethoden, dass sie zwar die Symptome lindern, aber nicht die Ursache beheben. Besonders Beruhigungsmittel (sogenannte Tranquilizer) können nur kurz eingenommen werden, bevor eine Medikamentenabhängigkeit entsteht. Wägen Sie also gemeinsam mit Ihrem Arzt genau die Vor- und Nachteile gegeneinander ab.
    Dasselbe gilt für Aufputschmittel, die bei der Stressbewältigung helfen sollen. Wenn Sie sich dopen, um länger wach zu bleiben oder besser durchzuhalten, verschieben Sie zusätzlich Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus – ein weiteres Problem entsteht.
    Eins der gefährlichsten Ventile ist aber der Alkohol. Kurzfristig ist seine Wirkung vielleicht entspannend und erleichternd. Langfristig (und in größeren Mengen) wirkt er aber abstumpfend und dämpfend, ganz zu schweigen von der drohenden Abhängigkeit. Sie geben außerdem den Mobbern eine Steilvorlage, wenn man irgendwie mitbekommt, dass Sie vermehrttrinken! Dasselbe gilt für andere Süchte. Es fängt zunächst als ein Ventil an, um Frust abzulassen, und wird dann zur Sucht. Essen, Glücksspiel und Arbeitssucht aus Frust sind Klassiker und ein Zeichen für die Flucht aus der Realität. Lassen Sie den Kühlschrank zu! Keine Frustkäufe! Kein Zocken! Keine Flucht in die Arbeit!
    Übrigens: Wenn Sie mehr arbeiten, um zu beweisen, dass die Mobbingvorwürfe gegen Sie nicht gerechtfertigt sind, geraten Sie nur in eine unnötige Rechtfertigungsfalle. Wenn Sie nur noch bei der Arbeit sind, weil Sie Ihr soziales Netz gekappt haben, und es außer der Arbeit keinen Lebensinhalt mehr für Sie gibt, dann wird es dringend Zeit für eine Kehrtwende. Entdecken Sie schleunigst wieder Ihr Privatleben!
    Auf keinen Fall: Die Opferhaltung verfestigen
    Sie müssen irgendwann die Opferrolle ablegen. Vermeiden Sie es, zu einem professionellen Benachteiligten und hauptamtlich ungerecht Behandelten zu werden, der sich von morgens bis abends nur noch damit beschäftigt, welches Unrecht ihm widerfahren ist. Machen Sie aus dem Mobbing keine Obsession. Wenn Sie laufend Ihre Ärzte und Anwälte, Selbsthilfegruppen und Psychotherapeuten wechseln, weil Sie scheinbar niemand versteht, haben Sie sich womöglich zu sehr auf das Thema versteift und ihm zu viel Raum gegeben. Es gilt stattdessen, das

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