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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Bauträgergesellschaft in Kleve. Er selbst Teilhaber an mehreren Diskotheken und Spielhallen im Ruhrgebiet, außerdem Besitzer dreier Hotels am unteren Niederrhein und mehrerer Objekte in den Niederlanden. Er war Gründungsmitglied des Fördervereins Schloß Moyland und des Golfclubs. Im Besitz eines gültigen Waffenscheins, passionierter Jäger. Mehrere Vorstrafen in den fünfziger und sechziger Jahren wegen z. T. schwerer Körperverletzung. In den letzten zwanzig Jahren mehrfach aufgetaucht im Zusammenhang mit Brandstiftung, Geldwäsche und Bestechung und eben der Schießerei im Duisburger Bahnhof; allerdings immer ohne Anzeige, Die vier Jungs, die damals nach der Bahnhofsgeschichte überprüft worden waren, hatte das Schicksal mit unterschiedlicher Härte getroffen: Zwei von denen saßen seit geraumer Zeit im Knast, einen hatte man vor sieben Monaten tot aus dem Duisburger Hafen gefischt, und der vierte, Geldeks Ziehkind, ein gewisser Kurt Korten, war bald nach der Schießerei untergetaucht und seither nicht aufzufinden.
    Von ihm und von Geldek hatte er sich die Fingerabdrücke und die Porträts rüberfaxen lassen. Gleich nach den Feiertagen würde er mit den beiden Fotos seine Runde unter den Schützenfestbesuchern machen.
    Nur dreizehn Tage noch bis zum 2. Januar.

25
    »Mein lieber Scholli!« Das Geldeksche Anwesen konnte einen schon umhauen. Solche Häuser kannte Toppe bisher nur aus Meerbusch; daß es so etwas in Kleve überhaupt gab, hatte er nicht geahnt.
    Es lag dicht am Deich, am Ende eines Privatweges, ein weißes Landhaus mit Reetdach, das riesige Grundstück umgeben von einer hohen efeubewachsenen Mauer. Durch das schmiedeeiserne zweiflügelige Tor erkannte Toppe einen Swimmingpool, einen von Hecken eingefaßten Tennisplatz, und das langgestreckte Gebäude an der rechten Seite sah aus wie ein Pferdestall. Es gab kein Namensschild, nur einen Klingelknopf unter der Gegensprechanlage.
    Als er klingelte, kamen sofort laut bellend zwei Deutsche Doggen ans Tor gelaufen. Toppe fühlte sich wie in einem Film.
    »Ja, bitte?« kam jetzt auch schon die passende kühle Stimme aus der Sprechanlage.
    »Toppe. Kriminalpolizei Kleve. Ich möchte zu Herrn Geldek.«
    »Einen Augenblick.« Es dauerte zwei Minuten, dann ertönte ein Summer, und mit einem leisen Klicken sprang das Tor auf.
    »Kommen Sie herein. Die Hunde werden Ihnen nichts tun.«
    Da war Toppe sich nicht so sicher, aber er ging mit festen, bestimmten Schritten den plattierten Weg zur Haustür entlang. Die Hunde umkreisten ihn und ließen ihn nicht aus den Augen. Vor der Doppelgarage parkten ein Z l und ein schwarzer 735er. Als sich die Haustür öffnete, erwartete er ganz selbstverständlich eine Hausdame in weißer Schürze, aber es schien die Hausherrin selbst zu sein, die ihm entgegentrat.
    Sie war eine überschlanke, große Frau mit kurzen Locken und grauen berechnenden Augen. Alles an ihr, selbst die Haarfarbe, war teuer und absolut perfekt.
    »Guten Tag, Herr..«
    »Toppe.« Sie machte keine Anstalten, ihn hereinzubitten.
    »Herr Toppe, ja. Es tut mir leid, mein Mann ist auf Geschäftsreise. Worum geht es denn?« Ihre Stimme war das einzige Mißgeschick. Sie war matt und viel zu hoch.
    »Ich würde ihm gern einige Fragen über eine Pistole stellen.«
    »Pistole? Pistolen besitzt mein Mann gar nicht.«
    »Das ist mir bekannt. Zumindest keine, die in seinem Waffenbesitzschein eingetragen sind.«
    Ihre Augen zogen sich kaum merklich zusammen. Sie ließ ihn kommen.
    »Es geht um die Tatwaffe in einem Mordfall. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen bin ich auf den Namen Ihres Mannes gestoßen.« »Merkwürdig.« Sie fröstelte in ihrem dünnen Seidenoverall.
    »Es weht ein kühler Wind«, sagte Toppe und schaute an ihr vorbei in die Diele.
    »Ja, sehr unangenehm. Ich würde Sie gern hereinbitten, aber ich bin gerade beim Packen.«
    »Sie wollen verreisen?«
    »Wir verbringen die Weihnachtstage immer auf unserer Finca in Spanien.«
    »Ich verstehe. Sagt Ihnen der Name Verhoeven etwas?«
    »Nein. Sollte er?« Sie konnte wunderbar gelangweilt aussehen.
    »Er ist ein Bekannter Ihres Mannes. Genauer gesagt einer der Herren, mit denen Ihr Mann freitags pokert.«
    »Ach ja? Sehen Sie, mein Mann und ich haben ganz verschiedene Interessen und völlig getrennte Freundeskreise.«
    »Im Zusammenhang mit Geschäften ist Ihnen der Name auch noch nicht begegnet?«
    »Um Geschäfte kümmere ich mich nicht, Herr Toppe.« »Das ist erstaunlich, wo Sie doch Inhaberin zweier

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