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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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bewegte er sich auf die Frau zu.
    »Sieh mich an, Rachel. Sieh meine Hände. Sind sie nicht hübsch? Viel schöner als der böse Traum. Es war doch nur ein Traum, Rachel. Warum erzählst du mir deinen bösen Traum nicht?«
    Als er nahe genug heran war, versprühte er das Medikament in ihr blasses Gesicht mit den leeren, verschleierten Augen.
    »Nur ein Traum, Rachel. Du hast Iwan Angst gemacht, aber jetzt bist du in Sicherheit. Es ist hier, bei mir, siehst du?« Wieder bekam sie eine Dosis von dem Spray in Nase und Mund. »Erzähl mir doch den Traum, bitte, erzähle ihn.«
    Unvermittelt begann die Frau zu kichern.
    »Wie hell es war«, sagte sie. »So hell. Es kam und ging und kam wieder. Wir sahen zu. Es wurde größer und veränderte sich und …« Bebend verstummte sie, fuhr dann aber langsam fort: »Es berührte Iwan. Berührte ihn, und – oh Gott! Mein Gott!«
    Stacey setzte jetzt die Spritze ein, um sie zu beruhigen. Als die Frau bewußtlos war, sagte er: »Mehr bekommen wir jetzt nicht heraus. Ich hoffe, es hat etwas genutzt.«
    »Das hat es.«
    Stacey musterte den Toten am Boden. »Was, zum Teufel, ist mit ihm geschehen?«
    »Ich hatte gehofft, daß das Mädchen es uns sagt.«
    »Sie hat das gesagt, was ihr jetzt möglich war. Wenn ich sie zwinge, sich noch weiter zurückzuerinnern, wird sie versuchen, diesen Erinnerungen zu entfliehen, und zwar immer weiter zurück bis in ein frühkindliches Stadium. Auch dann weiß sie vielleicht noch um die Probleme, die ihr bevorstehen, und sie wird in ein fötales Stadium fallen und vielleicht nie wieder daraus erwachen.«
    »Aber du kannst mir helfen, Hans. Du kannst es«, sagte Erica.
    »Ich werde mein Bestes tun, aber ich bin kein Gott.« Der Arzt schaute zu Varl. »Noch etwas, bevor ich sie in ihre Kabine bringe?«
    »Ich möchte einen Bericht über den Toten.«
    »Eine Autopsie? Was soll das nützen? Er ist tot, und … Nein, wir wissen nicht, wie er gestorben ist. Ich kann zwar vermuten, was ihn getötet hat, aber nicht, wie er in diesen Zustand geraten ist. Ich werde das hier drin machen – wenn wir ihn hinausschaffen, sind die Bedingungen verändert, die ich vielleicht brauche, um etwas feststellen zu können.«
    Varl ließ den Arzt allein, stellte sich unter die Dusche und ließ das eiskalte Wasser auf seine Haut prasseln. Damit wollte er seinen Kreislauf anregen. Nach Einnahme einiger Drogen war er dann wieder munter. Später würde er für diese Tortur bezahlen müssen, aber jetzt war Wachsein das Wichtigste. Jeder andere Zustand konnte in diesem Weltraum Selbstmord bedeuten.
    Wie es Max Ovidio bereits erwischt hatte.
     
    Er war der Mann gewesen, erklärte Carter, den Machen dann nicht mehr wiedergefunden hatte.
    »Ich ließ ihn allein, damit er noch einige Aufräumungsarbeiten erledigt«, sagte Carter. »Er meinte, er käme allein zurecht, und ich wußte ja, daß er ein guter Arbeiter ist, also stimmte ich zu.«
    »Er blieb allein draußen?«
    »Richtig, Commander.« Carter gab es offen zu. »Das ist gegen die Vorschrift, aber wir arbeiten hier ja sowieso nicht nach den Regeln. Mein Luftvorrat wurde knapp, die Arbeit konnte von einem Mann beendet werden, also habe ich Max verlassen und bin hineingekommen.«
    »Um den Anzug abzulegen?«
    »Ich habe zehn Stunden hintereinander darin gesteckt.« Eine Feststellung, keine Entschuldigung. »Ich hatte mich gerade geduscht und umgezogen, als ich den Schrei hörte. Den Rest kennen Sie.«
    »Der Schrei – war Ovidio da noch draußen?«
    »Ich vermute es.«
    Draußen, aber bereits verschwunden. Machen hatte den Hilferuf aufgefangen, der dann plötzlich verstummt war.
    Von Varl darauf angesprochen, sagte Machen: »Ich habe nichts Neues zu melden. Ich habe die Umgebung noch einmal abgesucht, aber er muß mit ungeheurer Geschwindigkeit verschwunden sein – so schnell, daß es ihn sicher getötet hat.«
    »Wie war das mit seinem letzten Funkspruch – hat er gesagt, was nicht stimmt?«
    »Nein, nichts Genaues. Er erwähnte nur, daß irgend etwas nicht in Ordnung ist.« Machen schwieg einen Augenblick, dann: »Ich glaube, ich habe es. Er sagte: ›He, hier passiert was Komisches. Es ist verrückt. Ich entferne mich langsam … Hilfe, kommt und holt mich.‹«
    »Ist das alles?«
    »Soweit ich mich erinnern kann. Er wollte noch etwas sagen, aber dann wurde der Kontakt unterbrochen, und ich schlug Alarm. Genau in dem Augenblick, als Rachel aufschrie, vermute ich. Ein verdammter Zufall.«
    Varl, der jetzt andere Sorgen

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