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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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aufpassen – wenn sich irgendeins dieser Dinge dort draußen bewegt, möchte ich das sofort wissen; Geschwindigkeit, Richtung, Größenveränderung, falls es das gibt. Du weißt ja, was zu tun ist.« Er schlug dem anderen auf die Schulter. »Es liegt an dir, Piers. Du bist der einzige, der uns nach Hause bringen kann.«
    »Vielleicht – aber ich habe die Beine nicht, die uns zurückbringen.«
    Das konnte nur Asner schaffen. Er saß in einem Sessel, hatte blutige Lippen; Garewal stand in seiner Nähe. Der Ingenieur kämpfte gegen die Schwäche seines Körpers an, während er die Arbeit der anderen am Hypan befehligte. Sie hatten inzwischen das Gerät in zerstörte und noch funktionierende Teile zerlegt.
    »Wie geht es voran, Jarl?«
    »Besser, als ich gehofft hatte.« Asner holte tief Luft, und Garewal trat sofort an ihn heran, eine geöffnete Ampulle in der Hand, aus der ein beißender Geruch herauskam. »Nein!« Asner schob den Arzt weg. »Nein!«
    »Er soll dir helfen.« Varl nickte Garewal zu. »Geben Sie es ihm, Singh. Tief einatmen, Jarl. Tief …«
    Ein tiefer Zug aus der Ampulle klärte seinen Kopf wieder, gab dem Herzen und den Nerven Kraft.
    »Den Rest des Schiffes haben wir überholt«, sagte Varl. »Jetzt hängt alles von dir ab – wie lange wird es noch dauern?«
    »Nicht lange. Schwierig wird es nur, die Spulen aufeinander abzustimmen. Ben wird mir dabei helfen.« Der Ingenieur schaute zu Lydon, der neben seiner Maschine stand. Der alte Mann sah gespenstisch aus mit seinen eingefallenen Wangen und den schwarzgeränderten Augen. »Wenn das einmal fertig ist, wird der Rest zusammengebaut, und wir können starten.«
    »Fein.«
    »Aber es gibt da natürlich das Problem, wohin.«
    »Zur Erde, nach Hause, wohin sonst.«
    »Ja, natürlich. Nach Hause …« Der Mann hustete, Blut trat ihm auf die Lippen. »Kennen wir die Richtung?«
    »Piers kümmert sich darum.«
    »Er sollte mal mit Ben sprechen. Der weiß, wo wir sind. In der Vorhölle. Wir befinden uns in der Vorhölle, nicht wahr, Ben?«
    »Ich glaube, ja.« Lydon schloß die Augen und kratzte sich an der Nase, bevor er sie wieder öffnete. »Die Vorhölle ist ein Ort, an dem die Seelen der Toten warten. Eine Stelle zwischen Himmel und Hölle. Ein Bereich des Vergessens, des …«
    »Der Gespenster«, warf Varl ein. »Schon gut. Du hast es vielleicht eilig, eines zu werden, ich nicht.« Varl wandte sich an Garewal, deutete auf den Ingenieur. »Passen Sie gut auf ihn auf. Ich möchte, daß er gesund und munter hier wieder herauskommt, verstanden?«
    »Natürlich, Commander.« Der Mann sprach mit einem gewissen Unterton der Schärfe. »Aber höchste Priorität hat der Hypan. Der kommt vor allem, nicht wahr?«
    »Ohne ihn wird niemand mehr da sein, so etwas zu beurteilen«, sagte Varl kalt. »Denken Sie stets daran.«
    Draußen vor dem Raum blieb er erst einmal stehen, als ihn ein starkes Schwindelgefühl überkam; Varl lehnte sich gegen eine Wand. Die angestaute Müdigkeit forderte ihren Tribut, aber er wußte auch, daß sie es jetzt schaffen würden. In wenigen Stunden war die Odile wieder eine funktionstüchtige Kampfmaschine.
    Wenn Asner nicht starb.
    Wenn nicht plötzlich etwas aus diesem fremdartigen Raum auftauchte und die Arbeiten draußen oder im Schiff behinderte.
    Varl, dessen Kopf an dem Metall des Korridors lag, hörte plötzlich Stimmen. Sein erster Impuls war, zu warten, bis sein überanstrengtes Gehirn sich wieder beruhigt hatte, aber dann merkte er, daß die Stimme nicht in seinem Kopf entstanden war. Sie kam aus einer gerade reparierten Kabine wenige Türen weiter. Diesen Raum hatte Varl bisher für leer gehalten.
    Iwan Yegorovich und Rachel Sheim schauten auf, als Varl die Kabine betrat. Iwan lag auf dem Rücken auf einem Bett, hatte seinen Kopf in den Schoß der Frau gelegt. Sie strich ihm langsam über das Haar – der Mann trug einen Verband auf dem Kopf, war also bei den bisherigen Kämpfen schwer verletzt worden.
    »Commander?«
    »Schon gut, ich wollte nur mal nachschauen, weil ich der Meinung war, diese Kabine sei leer.« Varls Blick ging zu Iwan, der nur aus zwei kleinen Sehschlitzen durch seinen Verband herausschauen konnte. »Nehmen Sie das nächste Mal eine der alten Kabinen, bitte.«
    Varl verließ den Raum, überprüfte kurz die neu angebrachten Meßgeräte, die ständig angaben, ob dieses Gebiet des Schiffes noch luftdicht war. Dann bog Varl in den Gang ein, der zu Ericas Kabine führte, und plötzlich sah und spürte er ein

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