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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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zweifelhaftes Glück; als er endlich e t was gefunden hatte, hat es ihn getötet. Und ich habe nicht die Hälfte von dem gelernt, was er wußte.“ Seine Augen sahen abwesend in die Ferne. „Mit Ausnahme … ich eri n nere mich an etwas. Ich sagte dir beim Start, er hatte eine Menge der wildesten Pläne zum Reichwerden. Und einer davon klang nicht ganz so verrückt wie der Rest … Er beschäftigte sich mit diesem Fabrikfelsbrocken des D e marchy, der während des Krieges einfach verschwand. Niemand fand jemals eine Spur davon, man nimmt an, eine Atomkatastrophe hat ihn aus dem System hinausg e schleudert. Doch dagegen spricht einiges; so erfordert es eine große Menge Energie, um einem Felsbrocken von dieser Größe die nötige Fluchtgeschwindigkeit zu vermi t teln. Ein ganzes Atombatteriekraftwerk befand sich auf ihm. Es war …“ – er runzelte konzentriert die Stirn – „… mal sehen … mein Vater sagte, selbst wenn er aus den Vorderen Trojanern herausgeschleudert wurde – und das muß der Fall sein, weil man ihn sonst bis heute gefunden hätte –, sollte sein Orbit noch immer ähnlichen Gesetzen gehorchen. Das bedeutet, seit über einer Gigasekunde oder so müßte er im Gürtel driften, und in dieser Zeitspanne hätte man ihn eigentlich mal irgendwo sichten müssen.“
    Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten. „Also wu r de er vollkommen zerstört, oder er verließ das System.“
    „Es sei denn, er hätte inzwischen ein neues Äquilibr i um erreicht.“
    „Aber das hätte in so kurzer Zeit nur geschehen kö n nen, wenn er mit einem anderen Felsen kollidiert wäre …“ Sie blickten sich gegenseitig an und fühlten, wie ihre Phantasie Stein auf Stein schichtete.
    „Der wahrscheinlichste Ort hierfür wäre ein anderer Langrangescher Punkt.“
    „Richtig, und wahrscheinlich ein unveränderlicher …“
    „Die Hinteren Trojaner“, endete er an ihrer Stelle. „Dort könnte er inzwischen sein, womöglich unversehrt.“ Er sah auf, als erwarte er fast, ihn zu sehen.
    „Unversehrt?“ Sie verzog das Gesicht.
    „Nehmen wir mal an … wenn die Fabrik selbst ze r stört wurde, produziert der Reaktor vielleicht noch immer Strahlung. Wir können ihn nicht verfehlen. Aber ni e mand hat jemals dergleichen aus den Hinteren Trojanern berichtet. Wenn das Kraftwerk explodiert ist, hätte es ke i nen großen Sinn, danach zu suchen, aber wenn nicht … Wir könnten das ganze verfluchte Demarchy mit e i nem solchen Fund kaufen!“ Er rieb sich die Hände.
    „Aber wie sollen wir ihn im Gewimmel der Hinteren Trojaner jemals finden?“
    „Sie sind größtenteils unbewohnt, alle von Mensche n hand geschaffenen Gebilde müßten auffallen. Der S i gnalsondierer, den Fitch uns gab, könnte genau das sein, was wir für diese Aufgabe benötigen.“
    „Aber selbst die Inneren Trojaner erstrecken sich über fast einhundertvierzigtausend Kilometer …“ Sie stellte sich das Bild vor, jenen hauchzarten Schleier im endl o sen Vakuum verstreuter Felsbrocken.
    „Ich sage nicht, daß es einfach sein wird. Vielleicht ist er auch gar nicht dort, diese ganze Angelegenheit ist ve r rückt. Aber du wolltest eine lange Reise, und das ist die einzige, die ich dir bieten kann. Entweder setzen wir u n sere Hoffnung darauf, oder wir gehen unseren Weg hier bis zum bitteren Ende.“ Er hob die Schultern. „Deine Entscheidung ist auch meine. Was sagst du?“
    Sie atmete tief ein. „Ach, zur Hölle! Spielen wir, se t zen wir alles auf die Trojaner! Was, zum Teufel, haben wir schon zu verlieren?“ Sie hob und senkte die Arme, wodurch sie ungewollt in die Luft schwebte.
    Er nickte, seine Augen leuchteten. „Nur unsere Fe s seln.“
     
    „Nichts.“ Chaim sah von den Bildschirmen auf. Seit mehr als zwei Megasekunden befanden sie sich bereits in den Hinteren Trojanern, sechzig Grad hinter Diskus. Und bislang hatten sie noch nichts gefunden, das nicht dort sein sollte; keine Anzeichen von Strahlung oder von i r gendeinem Material, das nicht aus einer Fusion der B e standteile des Urgesteins gebildet worden war.
    Mythili seufzte, sagte jedoch nichts, denn es fiel ihr nichts ein, das sie hätte sagen können. Sie aß eine Han d voll Nüsse, jedes zerbissene harte Fragment fühlte sie einzeln an den zusammengezogenen Wänden ihres M a gens; sie hatten begonnen, ihre Vorräte zu rationieren, um so die Suchzeit zu verlängern. Vergeudete Zeit. Sie bemühte sich, nicht daran zu denken, und scheiterte.
    „Möchtest du den Zwilling

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