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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Manöver!
    Voll panischer Furcht stieß er gegen eine Wand, unterdrückte einen lauten Schmerzensschrei, stieß sich ab und strampelte mit den Beinen. Immer schneller reagierte der Laser auf seine Bewegungen. Erneut schwang er sich hoch, erreichte die Decke, stieß sich mit den Füßen ab. Der Strahl folgte ihm, aber nicht schnell genug. Er würde das Ding packen, während es noch in die andere Richtung feuerte.
    Er schoß auf den Laser zu und hatte ihn fast erreicht, als …
    Das Auge.
    Das Auge hing plötzlich über dem Laser und starrte ihn an.
    Ein leises Wimmern kam aus seiner Kehle. Seine Hand zögerte, wollte dann zugreifen, kam aber zu spät. Der Laser drehte sich in seine Richtung und spie nach ihm.
    Der Strahl traf ihn wie eine helle, heiße Liebkosung im Nacken.
     
    Erst nachdem er bereits eine Stunde im Schiff war, bemerkten die anderen draußen, daß er fehlte. Karoly d’Branin fiel es zuerst auf. Er versuchte ihn über Sprechfunk zu erreichen, aber vergeblich. Sofort informierte er die anderen.
    Royd Eris ließ die Metallplatte los, die er gerade hochgehoben hatte und schwebte mit seinem Schlitten vom Leck fort. Durch seinen Helm konnte Melantha Jhirl sehen, wie sich plötzlich ein harter Zug um seine Mundwinkel bildete. Seine Augen blitzten wachsam.
    In diesem Augenblick begannen die Schreie.
    Ein schrilles Aufkreischen, voller Todesangst. Dann ein ersticktes Schluchzen. Alle hatten sie es im Ohr, es füllte ihre Helme aus.
    „Der Biologe“, flüsterte die Linguistin.
    „Verletzt“, fügte ihr Partner hinzu. „Er schreit um Hilfe! Hört ihr es nicht?“
    „Wo denn …?“ schaltete sich eine Stimme ein.
    „Es kommt aus dem Schiff“, sagte die Linguistin erregt. „Er muß heimlich zum Schiff zurückgekehrt sein.“
    „Nein …“ schaltete sich Royd ein. „Ich habe doch ausdrücklich davor gewarnt …“
    „Los, wir prüfen das jetzt nach“, stieß der Linguist hervor. Seine Frau ließ den Teil der Außenhülle los, die sie immer noch umklammert gehalten hatte. Schon war ihr Schlitten unterwegs zum Schiff.
    „Halt!“ schrie Royd. „Ich kehre zuerst in meine Räume zurück und verschaffe mir von dort einen Überblick, wenn euch daran gelegen ist. Bleibt, wo ihr seid, bis ich euch erlaube …!“
    „Geh zum Teufel!“ kreischte ihn die Linguistin über den Kommunikator an.
    „Du lieber Himmel, Royd, was hat das alles zu bedeuten?“ fragte Karoly d’Branin. Auch sein Schlitten hatte sich in Bewegung gesetzt. Er versuchte, die beiden Linguisten einzuholen, aber er befand sich viel weiter draußen im All als die beiden und hatte keine Chance, sie noch abzufangen.
    „Nein“, befahl Royd. „Halten Sie an, Karoly! Wenn Ihr Kollege allein zum Schiff zurückgekehrt ist, kann ihm niemand mehr helfen. Er ist tot.“
    „Verdammt noch mal, woher wissen Sie das eigentlich?“ schrillte die Stimme der Linguistin in seinem Ohr. „Das haben Sie wohl eingefädelt, wie? Ihm eine Falle gestellt, was?“
    „Hören Sie mir bitte gut zu“, fuhr Royd fort. „Sie können ihm nicht mehr helfen. Nur ich hätte das vermocht, aber er hat nicht auf mich gehört. Vertrauen Sie mir und kommen Sie zurück.“
    D’Branins Schlitten verlangsamte seine Fahrt. Die beiden Linguisten jedoch hörten nicht auf Eris und setzten ihren Weg fort. „Wir haben uns Ihr verdammtes Geschwätz schon viel zu lange angehört“, ließ sich die Frau vernehmen. Sie mußte fast schreien, um das Schluchzen und Stöhnen zu übertönen, das aus dem Schiff kam und ihrer aller Helme anfüllte. „Melantha“, fuhr sie fort, „laß Eris nicht gehen. Behalte ihn dort, wo er ist. Wir werden ganz vorsichtig in das Schiff gehen und herausfinden, was dort passiert ist. Ich will auf keinen Fall, daß er in seine Kontrollräume zurückkommt. Hast du mich verstanden?“
    Melantha Jhirl zögerte. Das Stöhnen und Schluchzen bedrückte sie zu sehr, als daß sie einen klaren Gedanken hätte fassen können.
    Royd drehte seinen Schlitten und starrte ihr mitten ins Gesicht. Sein Blick lastete tonnenschwer auf ihr. „Halten Sie sie zurück“, sagte er mit aller Schärfe. „Melantha, Karoly, befehlen Sie es ihnen! Die wissen doch nicht, auf was sie sich da einlassen!“ Seine Stimme klang verzweifelt.
    Unter seinem Blick fand Melantha zu einer Entscheidung. „Los, Royd, machen Sie, daß Sie ins Schiff zurückkommen. Versuchen Sie alles menschenmögliche. Ich will versuchen, ob ich die beiden von ihrem Vorhaben abbringen kann.“
    Er nickte ihr

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