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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ich bei solchen Gelegenheiten, wenn ich Passagiere an Bord habe, an ihren Leben, soweit es geht, teilhabe. Ich sauge a l les förmlich in mich auf.“
    „Wenn Sie nun Ihr Schiff auch dann im Zustand der Schwerelosigkeit beließen, wenn Passagiere an Bord wären, dann könnten Sie doch häufiger Leute mitnehmen, nicht wahr?“ fragte der Xenobiologe .
    Royd lächelte höflich. „Natürlich“, sagte er. „Ich muß j e doch erfahren, daß die meisten Leute diese Art des Reisens ablehnen. Ein längeres Verweilen im Zustand der Schwer e losigkeit macht sie krank, zumindest bereitet es ihnen Unb e hagen. Ich könnte mich natürlich auch unter meine Passagi e re mischen, wenn ich in meinem Stuhl sitzen bliebe und e i nen Schutzanzug trüge. Ich habe das schon ausprobiert. Das genaue Gegenteil wird damit erreicht: meine sozialen Bande zu den übrigen Reisenden werden nicht verstärkt, sondern ich gerate nur in verstärkte Isolation. Ich werde zu einem völligen Außenseiter, einem Krüppel, der immer eine g e sonderte Behandlung erfahren muß, von dem man sich fer n zuhalten hat. Daher ziehe ich den gegenwärtigen Zustand der Isolation vor. Sooft es mir möglich ist, beobachte ich das Verhalten dieser Mitglieder einer fremden Rasse.“
    „Mitglieder einer fremden Rasse?“ fragte die Xenotec h nikerin reichlich verwirrt.
    „Sie alle sind Mitglieder einer fremden Rasse für mich“, antwortete Royd.
    Schweigen breitete sich im Aufenthaltsraum aus.
    „Es tut mir so leid, daß dies alles passiert ist, mein Freund“, seufzte Karoly d’Branin.
    „Ja, mir auch“, setzte die Psi-Expertin hinzu und füllte die Spritze fertig auf. „Das hört sich ja alles ganz schön und gut an, aber stimmt es denn wohl auch? Was für Beweise haben wir denn? Es kann alles genausogut an den Haaren herbeig e zogen sein. Der kann uns viel erzählen.“ Sie tat zwei schnelle Schritte auf den jungen Telepathen zu, der immer noch auf dem Tisch lag. „Der benötigt eine Behandlung, und wir ben ö tigen immer noch Aufklärung. Warum sollen wir weiterhin mit dieser Angst und Ungewißheit herumlaufen, da wir dem doch unverzüglich eine Ende setzen können?“ Ihre Hand schob den Kopf des keinen Widerstand leistenden Telepathen zur Seite, fand die Arterie und setzte die Nadel der Spritze an.
    „Halt!“ sagte die Stimme über den Lautsprecher in stre n gem Ton. „Halt! Ich befehle es Ihnen. Dies hier ist mein Schiff. Halt!“
    Die Psi-Expertin drückte unbeeindruckt den Kolben he r unter. Als sie die Nadel aus dem Nacken des jungen Mannes zog, war ein geröteter Fleck erkennbar, der sich um den Ei n stich bildete.
    Der Telepath richtete sich halb auf und stützte sich auf seine Ellenbogen. Sie strich über sein Haar. „Und jetzt ko n zentriere dich mal auf Royd, mein Junge“, sagte sie in einem Ton, der ganz ihrer Arztrolle entsprach. „Du kannst es. Wir alle wissen, was du für ein fähiger Kopf bist. Wenn du noch einen kleinen Moment wartest, wird dir das Esperon helfen. Gleich muß die Wirkung einsetzen.“
    „Ich bin nicht nahe genug an ihm dran“, murmelte er. Seine blauen Augen überzogen sich wie mit einem Schleier. „Gut, ja, ich bin gut, ich gehöre zur ersten Kategorie, aber … ich muß ganz nahe an ihn heran.“ Er fing an zu zittern.
    Sie legte den Arm um ihn, streichelte ihn, versuchte ihm weiter zu schmeicheln. „Das Esperon verlängert deine Reichweite, Kleiner“, flüsterte sie. „Du mußt es fühlen, wie es dich aufbaut. Und du fühlst es auch. Alles um dich herum wird viel klarer, nicht wahr?“ Der Klang ihrer Stimme sollte ihn in Sicherheit wiegen. „Und jetzt versuch dich mal an die Gefahr zu erinnern, von der du gesprochen hast. Schau hi n ter die Wände. Erzähl uns, was du dort siehst, erzähl uns etwas über Royd. Hat er die Wahrheit gesagt? Erzähl es uns. Du bist unwahrscheinlich gut – wir alle wissen das, und d a her wissen wir auch, daß du uns alles erzählen kannst.“ Sie sprach in einem ununterbrochenen Singsang.
    Plötzlich schüttelte er sie abrupt ab und setzte sich steif auf. „Ich fühle es“, rief er. Seine Augen wurden plötzlich klarer. „Irgend etwas – au, was tut mein Kopf weh – ich h a be Angst !“
    „Das brauchst du nicht“, versuchte ihn die Psi-Expertin zu beruhigen. „Das Esperon bereitet deinem Kopf keine Schmerzen, im Gegenteil, es vertreibt sie. Es gibt nichts, vor dem du Angst zu haben brauchst.“ Ihre Hand fuhr über eine seiner Brauen. „Und nun sag uns, was du

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