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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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können. Ve r mutlich war das Mordwerkzeug sein eigenes Psi-Talent, das durch die Wirkung der Droge verstärkt wurde. Übrigens neigt Esperon auch dazu, andere potentiell latente Psi-Fähigkeiten, die in einem schlummern, zu aktivieren.“
    „Welche denn?“ fragte jemand.
    „Biokontrolle. Telekinese.“
    Melantha Jhirl war ihm um drei Züge voraus. „Nehmen wir an, sein Blutdruck im Kopf ist mit einem Sprung gewa l tig angestiegen, indem all sein Blut aus dem Körper in se i nen Kopf gepreßt wurde. Gleichzeitig nimmt der Luftdruck um seinen Kopf herum schlagartig ab, das heißt, durch die Freisetzung seiner telekinetischen Eigenschaften könnte sich sogar ein extrem kurzlebiges Vakuum gebildet haben. Und schon tritt das ein, was wir erlebt haben.“
    „Also könnte es von ihm selbst ausgelöst worden sein“, grübelte Karoly d’Branin.
    „Oder aber ein stärkeres Talent als er hat seine Kräfte g e gen ihn eingesetzt.“ Die Xenotechnikerin beharrte stur auf ihrem Standpunkt.
    „Kein menschlicher Telepath kann seine Kraft in einer solchen Größenordnung einsetzen. Es funktioniert einfach nicht, daß einer einen anderen völlig unter Kontrolle hat – Körper, Geist und Seele –, nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde.“
    „Ganz recht“, sagte die Xenotechnikerin kalt. „Kein menschlicher Telepath.“
    „Vielleicht einer von einem gasförmigen Riesen?“ fragte die Kybernetikerin in sarkastischem Ton.
    Die Xenotechnikerin starrte sie mit kalter Verachtung an. „Ich könnte dir etwas von den Fähigkeiten der Creys oder denen der Seelensauger von Githyanki erzählen. Dazu kön n te ich dir auf der Stelle noch ein halbes Dutzend anderer Kreaturen nennen, die so etwas mit Leichtigkeit fertigbri n gen, aber ich erspare mir die Mühe. Ich möchte nur einen Namen nennen: Hrangan.“
    Das erweckte in allen ein beunruhigendes Gefühl. Alle waren totenstill. Körperliches Unbehagen machte sich breit, einige der Passagiere begannen rastlos auf und ab zu wa n dern. Jeder stellte sich vor, was es bedeutete, wenn ein hra n ganisches Gehirn in den Kommandoräumen der Nachtfee verborgen wäre. Schließlich brach Melantha die lastende Stille. „Einfach lächerlich, diese Vorstellung“, sagte sie. „Denkt mal über ihre Vermutung nach, wenn das nicht z u viel verlangt ist. Ihr habt eine Ausbildung als Xenologisten , fast alle von euch, daneben seid ihr Sprachexperten, Psych o logen, Biologen, Technologen. Aber offenbar verhaltet ihr euch nicht euren Qualifikationen gemäß. Wir haben mehr als tausend Jahre lang mit den Hranganern einen erbarmungsl o sen Krieg geführt, waren jedoch niemals in der Lage, mit einem von ihnen erfolgreich zu kommunizieren. Wenn Royd Eris tatsächlich ein Hranganer ist, dann müßte diese Rasse mittlerweile in kommunikativer Hinsicht unglaubliche For t schritte erzielt haben.“
    Die Xenotechnikerin errötete. „Du hast recht“, murmelte sie. „Ich bin verwirrt.“
    „Liebe Freunde“, sagte Karoly, „Panik oder Hysterie he l fen uns keinen Schritt weiter. Es ist etwas Furchtbares pa s siert. Einer unserer Kollegen ist tot, und wir wissen nicht seine Todesursache. Bis wir die genauen Umstände herau s bekommen haben, müssen wir einfach weitermachen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zur Tagesordnung z u rückzukehren. Vor allen Dingen müssen wir unbedachte A k tionen gegen einen Unschuldigen vermeiden. Vielleicht kann uns nach unserer Rückkehr eine Untersuchung in Av a lon die näheren Umstände, die zu seinem Ableben geführt haben, erhellen. Der Leichnam ist doch konserviert, nicht wahr?“
    „Wir haben ihn durch die Luftschleuse des Steuerraums geschoben“, versicherte der Linguist. „In diesem Raum herrscht ein Vakuum. Der Körper wird sich dort halten.“
    „Dann kann er ja nach unserer Rückkehr untersucht we r den“, sagte d’Branin zufrieden.
    „Mit dieser Rückkehr sollten wir nicht länger warten“, ließ sich die Xenotechnikerin vernehmen. „Gib Eris den B e fehl zum Rückflug!“
    D’Branin starrte sie entsetzt an. „Aber die Volcryn ! Nur noch eine einzige Woche, und wir haben sie, wenn meine Berechnungen korrekt sind. Wenn wir jetzt umkehren, da u ert es sechs Wochen, bis wir wieder auf Avalon sind. Meiner Meinung nach lohnt sich noch eine weitere Woche – dann wissen wir wenigstens, ob sie tatsächlich existieren.“
    Die Xenotechnikerin war unnachgiebig. „Ein Mensch ist umgekommen. Vor seinem gewaltsamen Ende erzählte er von fremden

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