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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Schrau­ben­schlüs­sel an­zu­le­gen.“
    „Er woll­te nur Ihr Bes­tes.“
    „Klar.“ Mo­nahan grins­te säu­er­lich. „Ist zwar die Höl­le, mit ihm klar­kom­men zu müs­sen, aber er ver­steht sein Fach. Wie ich schon sag­te, dan­ke. Auch weil ich glau­be, daß Sie Glück brin­gen.“
    „Wie?“ Bens­mil­ler war ver­blüfft.
    „Klar. Ich und ein paar an­de­re Ty­pen aus der H-Kul­tur ha­ben es ent­deckt. Re­ve­rend Cham­blen war sechs Mo­na­te lang vor ih­nen da, und kei­ner hat viel von ei­ner Kir­che ge­re­det. Aber als Sie dann ge­kom­men sind, wur­de sie so­fort ge­baut, und als sie fer­tig ist – wenn auch noch nicht so­weit fer­tig, daß sie schon ge­weiht wor­den wä­re und so –, da fliegt mein Ge­wächs­haus in die Luft. Die Kir­che war fer­tig und war­te­te dar­auf, daß wir dort ein­zie­hen soll­ten.“
    „Aber …“ Bens­mil­ler war er­staunt. Der Mann re­de­te so, als sei die Zer­stö­rung ei­ner Kir­che ein Got­tes­se­gen.
    „Sech­zig Stun­den, von der völ­li­gen Zer­stö­rung bis zur voll­stän­di­gen In­be­trieb­nah­me, in ei­ner Kup­pel, die nie für le­bens­wich­ti­ge Funk­tio­nen kon­stru­iert wor­den war. Das nen­ne ich doch ein ziem­li­ches Wun­der. Das kann ich noch mei­nen Kin­dern er­zäh­len.“
    „Aber ich ver­ste­he nicht, wes­halb …“
    „Es war nicht leicht“, sag­te Mo­nahan in ernst­haf­te­rem Ton. „Glau­ben Sie mir, es war ei­ne ver­damm­te Pla­cke­rei.“
    Amen.
    „Nein, ernst­haft, Pa­ter, ich und die an­de­ren Jungs, wir ha­ben dar­über nach­ge­dacht und fest­ge­stellt, daß Sie uns ziem­lich viel Glück ge­bracht ha­ben. Wenn sie nicht noch ei­ne Kup­pel be­ses­sen hät­ten, dann wä­re über­haupt kein Spiel­raum für Not­fäl­le mehr ge­blie­ben. Das hät­te Hou­ston gar nicht ge­fal­len. Sie hät­ten ei­ne An­ord­nung Num­mer Fünf her­aus­ge­ben kön­nen.“
    An­ord­nung Num­mer Fünf. So­fort eva­ku­ie­ren. Das En­de von Sta­ti­on Gris­som. Bens­mil­ler schüt­tel­te ver­wun­dert den Kopf. „Ich wuß­te nie, daß es so ernst war.“
    Mo­nahan pfiff durch die Zäh­ne. „Jetzt nicht mehr, aber ei­ne Wei­le lang stand al­les auf des Mes­sers Schnei­de. Und wenn das Pro­jekt ab­ge­bla­sen wor­den wä­re, dann wä­re mir das Herz ge­bro­chen. Die Rei­se nach Hau­se wä­re für mich ei­ne Rei­se oh­ne Wie­der­kehr ge­we­sen. Ein­bei­ni­ge Män­ner sind nicht be­son­ders ge­fragt als Flug- oder Sta­ti­ons­per­so­nal. Es hat al­so gar nicht ein so schlech­tes En­de ge­fun­den. Au­ßer für Sie, neh­me ich an.“
    „Na ja, ich …“
    „Sie füh­len sich wahr­schein­lich wie ein Hund, den man aus sei­ner Hüt­te ver­jagt hat, um sie als Hüh­ner­stall be­nut­zen zu kön­nen. Das muß na­tür­lich ein biß­chen weh tun, aber ich schät­ze, daß Gott leich­ter ver­zeiht als die Na­tur. Na ja, je­den­falls war es nicht fair, daß man Sie ein­fach so hin­aus­ge­wor­fen hat, oh­ne ei­ne Aus­weich­mög­lich­keit, al­so ha­be ich Kre­ski ein biß­chen be­kniet und den Platz in der La­ger­kup­pel ver­langt, wo all die Er­satz­tei­le für das neue Ge­wächs­haus auf­be­wahrt wur­den. Da ist jetzt ein ziem­li­ches Loch. Na, und dann ha­ben die an­de­ren Kum­pels von der H-Kul­tur ei­ne Son­der­schicht ge­fah­ren, ha­ben das Kru­zi­fix und ein paar Kir­chen­bän­ke aus­ge­packt und Ih­nen ei­ne Kir­che ge­macht.“
    „Kre­ski hat Ih­nen das ge­stat­tet.“ Es war ei­ne Fest­stel­lung vol­ler Un­gläu­big­keit.
    „Wir ha­ben ge­droht, die Pan­zer­plat­ten-Kek­se pur­purn zu fär­ben. Es ist sein Lieb­lings­es­sen, und Pur­pur ist die Far­be, die er am we­nigs­ten aus­ste­hen kann. Da ha­ben wir be­kom­men, was wir woll­ten.“
    „Dann muß ich mich be­dan­ken. Ich mei­ne …“
    „Nein. Hal­ten Sie nur ei­ne Mes­se für uns ab. Wir möch­ten ein biß­chen un­se­ren Dank ab­stat­ten. Wann?“
    „Mor­gen früh. 09.00.“
    „Dan­ke, Pa­ter. Sie sind ganz schön zäh, wis­sen Sie das?“
    „Nein. Aber wenn Sie das sa­gen, glau­be ich Ih­nen. Pas­sen Sie auf sich auf.“ Die Tür schwang zu, als der Mann fort­roll­te.

4

    Die Mut­ter Got­tes streck­te ih­re Ar­me aus, um das öde Land dar­in ein­zu­schlie­ßen. Über

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