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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Ich ver­fü­ge je­doch nicht über al­le Un­ter­la­gen, um die Grün­de für das Schei­tern des Pro­jekts Psy­che er­ör­tern zu kön­nen.“
    „Ich ha­be psy­cho­tro­pi­sche Dro­gen – Spu­ren von Dro­gen und Be­häl­tern – in der Luft und dem Was­ser, die die Be­sat­zung at­me­ten und tran­ken, ge­fun­den. Dar­um le­ge ich auch den Raum­an­zug nicht ab.“
    „Un­se­re Un­ter­su­chungs­teams ha­ben kei­ne der­ar­ti­gen Spu­ren ge­fun­den. Nie­mand von uns, Ser Tur­co, ist je­doch hier, um et­was weit Zu­rück­lie­gen­des zu er­ör­tern. Nen­nen Sie Ih­re For­de­run­gen – Ih­ren Preis –, und wir wer­den zu ver­han­deln be­gin­nen.“ Kol­lert wuß­te, daß er einen Tra­pez­akt durch­füh­ren muß­te. Meh­re­re Of­fi­zie­re des An­ti­ter­ror­kom­man­dos des He­xa­mons hör­ten al­les mit, was er sag­te, und war­te­ten dar­auf, recht­zei­tig ein Stück Rau­schen ein­zu­fü­gen. Um­ge­kehrt gab es kei­ne Mög­lich­keit zu ver­hin­dern, daß Tur­cos Wor­te of­fe­ne Sta­tio­nen auf der Er­de er­reich­ten. Er schwitz­te hef­tig un­ter den Ar­men. Sta­tio­nen auf dem Mond – die Ha­lun­ken dort sym­pa­thi­sier­ten mög­li­cher­wei­se mit ihr – konn­ten die Bot­schaf­ten auf­fan­gen und zur Er­de aus­strah­len. Ein Trop­fen Schweiß tropf­te ihm von der Ach­sel in den Är­mel, so daß er un­will­kür­lich zit­tern muß­te.
    „Das ist mei­ne ein­zi­ge For­de­rung“, sag­te Tur­co. „Kein Geld, nicht ein­mal Straf­frei­heit. Ich möch­te nichts für mich selbst. Ich möch­te bloß, daß die Men­schen die Wahr­heit er­fah­ren.“
    „Ser Tur­co, Sie ha­ben die idea­le Red­ner­tri­bü­ne, um der Mensch­heit al­les mit­zu­tei­len, was Sie ger­ne sa­gen wol­len.“
    „Das He­xa­mon kon­trol­liert die meis­ten wich­ti­gen Emp­fangs­sta­tio­nen. Al­les üb­ri­ge – mit Aus­nah­me ei­ni­ger we­ni­ger Ama­teur­fun­ker und Ra­dio­astro­no­men – ist ver­ka­belt und wird kon­trol­liert. Da­mit die meis­ten Leu­te er­reicht wer­den kön­nen, muß der He­xa­mon-Kom­plex sei­ne Rol­le in der Sa­che ein­ge­ste­hen.“
    Be­vor er wie­der mit ihr sprach, frag­te Kol­lert, ob es ir­gend­ei­ne Mög­lich­keit gab, sie in der Täu­schung zu wie­gen, daß ih­re For­de­run­gen er­füllt wür­den. Die Ant­wort war zwie­späl­tig – ein paar hun­dert Leu­te zer­bra­chen sich den Kopf dar­über.
    „Ich ha­be mit mei­nen Leu­ten be­ra­ten, Ser Tur­co, und ich kann Ih­nen ver­si­chern, daß dem Pro­jekt Psy­che, so­weit die Be­st­un­ter­rich­te­ten un­ter uns wis­sen, nie­mals et­was der­art Ab­ge­feim­tes an­ge­tan wur­de.“
    Spä­ter konn­te er, so stand es in den Richt­li­ni­en, ei­ne An­deu­tung fal­len las­sen, daß ein paar Nach­prü­fun­gen un­ter­blie­ben wa­ren und daß ein sub­al­ter­ner Of­fi­zier von vom Mond aus­ge­hen­der Sa­bo­ta­ge auf Psy­che ge­spro­chen hat­te. Das wür­de die Hit­ze viel­leicht ab­zie­hen. Im Au­gen­blick je­doch konn­te sich je­des Ein­ge­ständ­nis, daß es in der mensch­li­chen Um­welt des As­te­roi­den psy­cho­tro­pe Dro­gen gab, ge­gen sie selbst rich­ten.
    „Dar­über dis­ku­tie­re ich nicht“, ent­geg­ne­te sie. „Es steht au­ßer Zwei­fel, daß der He­xa­mon-Kom­plex die Sa­bo­ta­ge auf Psy­che an­ge­ord­net hat.“
    Kol­lert steck­te die Zun­ge zwi­schen die Lip­pen und gab dem Skript­pro­zes­sor die Schlüs­sel­wor­te ein. Die ge­wünsch­ten Aus­sa­gen er­schie­nen über Tur­cos Bild. Er blick­te mit erns­ter Mi­ne in die Ka­me­ra. „Wenn wir et­was der­art Ent­setz­li­ches ge­tan hät­ten, hät­ten wir si­cher für einen sol­chen Fall Vor­sor­ge ge­trof­fen … hät­ten die Re­ak­ti­ons­mas­sen aus den Steu­er­mo­to­ren ab­ge­las­sen …“ Ei­ner der Of­fi­zie­re des An­ti­ter­ror­teams wink­te ihm mit fins­te­rem Ge­sichts­aus­druck ver­zwei­felt zu. Wo sie von Sta­tik über­la­gert wur­den, er­schie­nen die Wor­te rot auf dem Schirm. Es durf­te nicht er­wähnt wer­den, daß Tur­co sich in den Be­sitz Psy­ches ge­setzt hat­te. Die­se Fra­ge war zu hei­kel, und die Schuld­fra­ge war noch nicht ent­schie­den. Au­ßer­dem stand noch im­mer

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