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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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auf der Büh­ne.
    „Ich ha­be eu­er Schiff ge­se­hen“, sag­te sie. „Ich ging nach drau­ßen und schau­te mich in der Rich­tung um, aus der es mei­ner Mei­nung nach kom­men wür­de. Dort war – über­all Ver­rat! Ver­damm­te Heuch­ler! Ihr re­det freund­lich mit dem klei­nen Mäd­chen, wollt ihr zu­gleich aber ein Mes­ser in den Rücken ja­gen! Öf­fent­li­ches Ge­sicht ru­hig, pri­va­tes Ge­sicht ein Zäh­ne­flet­schen! Ver­geßt aber nicht – be­vor er mich um­brin­gen kann, kann ich al­le Reg­ler für die Steu­e­r­ap­pa­ra­te ver­nich­ten. Ih­re Re­pa­ra­tur wür­de si­cher ei­ne Wo­che in An­spruch neh­men. Die Zeit habt ihr nicht!“ Es folg­te das Si­gnal „Aus“.
    „Gia­ni, wir ha­ben nur noch ei­ne Mög­lich­keit, und die be­steht dar­in, Ih­rem Rat zu fol­gen. Wir wer­den zu­ge­ben, daß wir bei der Sa­bo­ta­ge von Psy­che die Hand im Spie­le hat­ten. Es ist ein er­zwun­ge­nes Ge­ständ­nis, aber wir wer­den es tun.“ Kol­lert drück­te auf den Knopf und war­te­te, das feis­te Kinn in ei­ne Hand ge­stützt.
    „Das ist kei­nes­wegs so ein­fach, Kol­lert. Ein öf­fent­li­ches Ein­ge­ständ­nis und, so­bald die Ge­fahr vor­bei ist, ein öf­fent­li­ches Ab­leug­nen – ihr stün­det dann als Hel­den da. Nein. Es muß ir­gend­wel­che Auf­zeich­nun­gen ge­ben, zu­min­dest Lohn­lis­ten. Ich möch­te ei­ne voll­stän­di­ge Of­fen­le­gung al­ler Auf­zeich­nun­gen, und ich möch­te sie rund um die gan­ze Welt aus­ge­strahlt – im be­glau­big­ten Fak­si­mi­le. Ich möch­te, daß Re­gie­rungs­be­am­te, die nicht in die Sa­che ver­wi­ckelt sind, sie zu Ge­sicht be­kom­men und un­ter­schrei­ben, daß sie sie ge­se­hen ha­ben. Und ich möch­te schließ­lich, daß die ech­ten Do­ku­men­te dort aus­ge­stellt wer­den, wo sie je­der ein­se­hen kann – Me­mo­ran­den, Plä­ne, Brie­fe, al­les, was es gibt. Al­les, was noch vor­han­den ist.“
    „Das wür­de Wo­chen dau­ern“, wand­te Kol­lert ein, „selbst wenn sie exis­tier­ten.“
    „Nicht in die­sem Zeit­al­ter elek­tro­ni­scher Zau­be­rei. Ich be­ste­he dar­auf, daß Sie sich ei­nem Lü­gen­de­tek­tor­test un­ter­zie­hen, der von ei­nem hal­b­en Dut­zend Fach­leu­te be­stä­tigt wird, de­ren Kar­rie­re auf dem Spiel steht – und weil wir ge­ra­de da­bei sind, sol­len sich auch die üb­ri­gen Funk­tio­näre sol­chen Tests un­ter­zie­hen.“
    „Das ist nicht nur un­prak­tisch, son­dern wird auch vor Ge­richt nicht stand­hal­ten.“
    „For­mel­le Ge­richts­ver­hand­lun­gen in­ter­es­sie­ren mich nicht. Ich bin nicht rach­süch­tig, egal wie es jetzt aus­se­hen mag. Ich möch­te nur die Wahr­heit ans Licht brin­gen. Und wenn ich die­ses ver­damm­te Schiff hier oben in ei­ner Stun­de noch im­mer se­he, bre­che ich auf der Stel­le die Ver­hand­lun­gen ab und spren­ge mich in die Luft.“
    Kol­lert schau­te zum Kom­man­dan­ten der An­ti­ter­ror­trup­pe hin, der je­doch kei­ne Mie­ne ver­zog.
    „Laßt doch mich mit ihr re­den“, schlug Por­ter vor. „Di­rekt von Mensch zu Mensch. Er­laubt mir, ihr die Plä­ne zu er­klä­ren. Sie kann doch nichts dar­an än­dern, nicht wahr? Es gibt kei­ne Mög­lich­keit, wie sie die Sa­che ver­schlim­mern könn­te. Wenn sie die Ma­schi­nen in Gang bringt oder ir­gend et­was an­de­res tut, hat das ein­fach das En­de ih­rer Dro­hung zu be­deu­ten. Ich bin al­so der­je­ni­ge, der den Schlüs­sel zu der Sa­che in der Hand hat.“
    „Wir sind uns nicht si­cher, ob das rat­sam ist, Bill“, ent­geg­ne­te die Mond­leit­stel­le.
    „Ich kann auch oh­ne Er­laub­nis mit ihr Ver­bin­dung auf­neh­men“, mein­te er ge­kränkt.
    „Ent­ge­gen ei­nem di­rek­ten Be­fehl? Das sieht Ih­nen gar nicht ähn­lich.“
    „Mir nicht ähn­lich, zum Teu­fel da­mit“, er­wi­der­te er wü­tend. „Hö­ren Sie zu, ver­schaf­fen Sie mir die Er­laub­nis. Kei­ner sonst tut et­was, was hel­fen könn­te.“ Ein paar Mi­nu­ten lang herrsch­te Schwei­gen, dann war die Mond­leit­stel­le wie­der da.
    „Ein­ver­stan­den, Bill. Sie ha­ben die Er­laub­nis. Sei­en Sie aber mit Ih­ren Wor­ten vor­sich­tig. Die Of­fi­zie­re der An­ti­ter­ror­trup­pe auf der Er­de glau­ben, daß sie

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