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Kopf in der Schlinge

Kopf in der Schlinge

Titel: Kopf in der Schlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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angestarrt und diese Geste gemacht«, antwortete ich und imitierte mit der linken Hand die kleine Schießgeste. »Es klingt nicht nach viel, aber es sollte mich einschüchtern, und das ist ihm auch gelungen.«
    »Er hat beide Male nichts zu Ihnen gesagt?«
    »Kein Wort.«
    »Was ist mit dem Wagen, den er gefahren hat? War das gestern nacht derselbe?«
    »Das habe ich nicht gesehen. Er muß draußen an der Straße geparkt haben und zu Fuß zu der Hütte gegangen sein, in der ich schlief.«
    »Also muß er gewußt haben, welche es war, es sei denn, es handelt sich um einen wahllosen Einbruch.«
    Ich sah ihn interessiert an. »Das stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich frage mich, wie er herausgefunden hat, in welcher Hütte ich wohne. Ich bin aufgewacht, als er versucht hat, das Schloß aufzubrechen. Als das nicht klappte, hat er es am Badezimmerfenster versucht. Dann hat er sich erneut an der Tür zu schaffen gemacht.«
    »Und nachdem er Ihnen die Finger ausgerenkt hat, ist er abgehauen?«
    »Genau. Ich hörte, wie in der Ferne ein Auto angelassen wurde, aber ich habe keine Ahnung, was für eine Marke es war. Zu der Zeit war ich gerade damit beschäftigt, mich aufzuraffen und Hilfe zu holen.«
    Hilfssheriff Badger machte sich noch eine Notiz für sich selbst und steckte dann das Büchlein mit dem in die Spirale geschobenen Stift wieder ein. »Ich glaube, das reicht fürs erste. Ich gebe die Daten an den Kollegen weiter, der Tagschicht hat.«
    Vor der Tür unterhielten sich erneut Leute, und Rafer LaMott erschien. Er schüttelte dem Hilfssheriff die Hand, woraufhin sich dieser rasch entschuldigte und im Flur verschwand. Ich sah Rafers Frau draußen an der Schwesternstation stehen. Ihre Körpersprache signalisierte, daß sie sich seiner Gegenwart durchaus bewußt war. Ich fragte mich, ob sie ihn selbst angerufen hatte. Er sah frisch geduscht und rasiert aus und war in seiner braunen Cordhose und einer weichen roten Kaschmirweste über dem Sporthemd wie aus dem Ei gepellt. Sein Gesichtsausdruck war neutral. Er steckte die Hände in die Taschen und lehnte sich lässig gegen die Wand. Er sah aus wie aus einem Katalog für Herrenbekleidung. »Cecilia war müde, also habe ich sie nach Hause geschickt. Sobald Sie hier fertig sind, fahre ich Sie, wohin Sie wollen.«

11

    Es war sechs Uhr morgens, als mich Rafer endlich auf den Beifahrersitz seines Wagens setzte. Das Angebot, mich zu chauffieren, kam einer Entschuldigung schon sehr nahe. Sein wahrer Grund bestand aber zweifellos darin, mich über den neuesten Stand meiner Ermittlungen auszufragen, aber das war mir eigentlich egal. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, und der frühmorgendliche Himmel war seltsam düster. Ich konnte mich nicht entscheiden, wo ich mich von ihm absetzen lassen sollte. Die Vorstellung, allein in der Hütte zu sein, war mir unerträglich. Ich nahm nicht an, daß Selma zu dieser Stunde schon auf wäre, und ich konnte mir nicht vorstellen, daß Cecilia meine weitere Gesellschaft erfreut aufnähme. Als läse er meine Gedanken, fragte Rafer: »Wohin?«
    »Am besten setzen Sie mich im Rainbow ab. Ich kann mich dort aufhalten, bis ich weiß, was ich als nächstes tun soll.«
    »Ich würde mir gern die Hütte ansehen. Um sieben kommt ein Spezialist für Fingerabdrücke aus Independence, dann fangen wir gleich an. Vielleicht haben wir ja Glück und stellen fest, daß Ihr Eindringling Fingerabdrücke hinterlassen hat.«
    »Führen Sie gleich einen Exorzismus durch, wenn Sie schon dabei sind. Ich glaube nicht, daß ich gut schlafen werde, bevor ich dort ausgezogen bin.«
    Er sah zu mir herüber. »Spielen Sie mit dem Gedanken, nach Hause zu fahren?«
    »Mit dem spiele ich, seit ich angekommen bin.«
    Er schwieg eine Weile und wandte seine Aufmerksamkeit der Straße zu. Die Stadt erwachte langsam zum Leben. Uns kamen Autos entgegen, deren Scheinwerfer schon fast überflüssig waren, da der Himmel allmählich von Stahlgrau zu Taubenblau überging. An einer Kreuzung befand sich ein Restaurant namens Elmo’s, das strahlendhell erleuchtet war und dessen Gäste man durchs Fenster erkennen konnte. Ich sah Köpfe, die sich über Frühstücksteller beugten. Eine Kellnerin ging mit der Kaffeekanne in der Hand von Tisch zu Tisch und schenkte nach. Draußen auf dem Gehsteig waren zwei joggende Frauen ins Gespräch vertieft. Sie kamen an der Ecke an, als die Ampel rot wurde, und begannen, auf der Stelle zu laufen. Wir fuhren weiter.
    Endlich sagte

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