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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr, beugte sich ein wenig vor und sah nach rechts. Da war jemand in. Grau. Graue, kugelsichere Kampfkleidung; anscheinend beobachtete er den Ring.
    Boba Fett beobachtete den Ring nicht. Er beobachtete einen jungen Geschäftsmann namens Hallolar Voors, der mit zwei makellos gekleideten, schönen jungen Frauen links und rechts von ihm vorn am Ring saß; ein junger Geschäftsmann, der tot sein würde, ehe er die Gelegenheit bekam, die Reize seiner beiden Begleiterinnen näher zu erforschen.
    Trotz seiner Jugend hatte Han Solo schon einige Erfahrungen sammeln können: »Das ist ein mandalorianischer Kampfpanzer. Wer - «
    Der Lärm der Menge verstärkte sich, wurde zu einem Brausen und übertönte seine Worte.
    Und der Ringwärter überschrie sie: »Zeit zu kämpfen, ihr stinkenden, eierfressenden Söhne von Schleimteufeln! Zeit zu kämpfen!«
    Boba Fett blickte von seinem Standort hoch über dem Ring hinunter und sah, wie die Kämpfer aus dem Tunnel in den fünfseitigen King traten. Fett hatte gehört, daß vier Kämpfer für ein Free-For-All üblich waren; der Ansager stand in der fünften Ecke und wartete geduldig, bis die Kämpfer sich entkleidet und ihre Positionen eingenommen hatten, während das Brüllen von zwanzigtausend Männern durch das Forum hallte.
    Aufnahmekameras, die rings um den Ring aufgebaut waren, würden den Kampf auf dem ganzen Planeten übertragen.
    Drei der Kämpfer waren das, was Fett erwartet hatte, hünenhafte Schläger, für die der Free-For-All-Ring die einzig logische Alternative zur Zwangseinberufung war. Der vierte verblüffte ihn; Fett richtete seine Zoomlinse auf ihn, sah zu, wie der Mann größer wurde.
    Jetzt war das Gesicht deutlich zu erkennen. Einen Augenblick verblüffte es Fett: der Kämpfer schien ihm direkt in die Augen zu sehen. Er schaltete das Makroglas auf einen weiteren Sichtwinkel - und stellte zu seiner Überraschung fest, daß der Eindruck richtig gewesen war; der Kerl starrte ihn tatsächlich an. Der junge Kämpfer zog sich langsam aus und starrte an den Ringscheinwerfern vorbei in den düsteren Hintergrund, wo Fett sich postiert hatte, während die anderen Ringkämpfer in ihren Ecken Aufwärmübungen machten.
    Der Mann was tatsächlich jung - aller Wahrscheinlichkeit nach nicht älter als Fetts Ziel am heutigen Abend. Eine schlimme Nacht, dachte Fett, um so jung und lebendig und voller Hoffnung auf die Zukunft zu sein.
    Der Ansager trat in die Ringmitte und hob beide Hände. Seine Stimme hallte über das Forum und die zwanzigtausend Zuschauer: »Das hier ist die Endausscheidung! Das sind die Regeln: kein Griff in die Augen. Keine Schläge gegen den Hals oder in den Unterleib. Keine bewußte Tötung. Andere... Regeln... gibt... es... nicht.«
    Er hielt inne, und die anfeuernden Rufe von den Tribünen schwollen ekstatisch an, bis seine Stimme hallte: »Der letzte, der auf den Beinen bleibt, ist der Sieger!«
    Der Ansager kletterte aus dem Ring, und Fett spürte, wie er so dastand und die Kämpfer betrachtete, insbesondere den Jüngsten, wie sein Puls ebenso wie der der anderen Zuschauer schneller ging, während er darauf wartete, daß die Fahne sich senkte, die den Beginn des Kampfes signalisierte.
    Es gab Augenblicke, wo Fett das Leben zu schätzen wußte -er war schließlich selbst alles andere als ein alter Mann, und es gab Nächte wie diese, wo das Leben gut war - und Fett grinste hinter seinem Helm über den Gedanken, der ihm durch den Kopf ging - Nächte, in denen es gut war, wenn man jung und lebendig und voller Hoffnung auf die Zukunft war.
    Die dunkelblaue Matchfahne flatterte in den Ring.
    Die drei Schläger bewegten sich auf den jungen Kämpfer zu.
    Boba Fett sagte: »Spice.«
    Das Ziel, Hallolar Voors, sagte: »Ja, werter Fett. Spice.
    Achtzehn Kanister. Und wenn Sie damit zurechtkommen, können wir dieselbe Menge wieder liefern, zweimal im Quartal.«
    Fett nickte, als ob er auf das achten würde, was der andere sagte. Die Kämpfe waren vor kurzem zu Ende gegangen, und er schlenderte mit Voors durch ein riesiges, nur schwach beleuchtetes und allem Anschein nach verlassenes Lagerhaus am Rande von Death Row; Death Row war ein Slum am Rand von Dying Slowly. Fett war von der Phantasie, die man auf Jubilar an den Tag legte, nicht gerade beeindruckt, mußte aber zugeben, daß die Leute hier eine gewisse Konsequenz an den Tag legten.
    Voors hatte die beiden Frauen gegen ein paar auffällig bewaffnete Leibwächter

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