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Kopfjagd

Kopfjagd

Titel: Kopfjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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wir können ohne weiteres von der Annahme ausgehen, daß er ohne großes Zögern auf der Hazienda auftauchen wird, um selbst herauszufinden, was vorgeht. Denn immerhin hat auch er kein geringes Interesse daran, daß die Silbermine wieder arbeitet.«
      »Und warum die ganzen Umstände, Colonel? Warum schicken Sie uns nicht schlicht und einfach hinaus, um ihn zu erledigen, und basta? Das geht direkt in Mojada genauso«, warf ich ein.
      »Zum Teufel damit«, unterbrach mich van Horne. »Die Sache hängt von uns ab und von sonst niemandem. Lieber Gott, Junge, hast du es nicht mit der ganzen verdammten britischen Armee aufgenommen und sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen? Mich, sage ich dir, wird keine Bande von fetten Bauern mit raushängenden Ärschen unter den grünen Rasen bringen. Colonel, ich gehe für Sie nach Mojada. Ich spiele Ihnen sogar noch mal den Priester. Aber wer auch immer versuchen sollte, mir an den Kragen zu gehen, kriegt von mir die härteste Predigt, die er je gehört hat. Ist das klar?«
      »Vollkommen.« Bonilla stand auf. »Ich hätte Tomas de la Plata lieber lebendig, aber ich nehme ihn auch tot, vorausgesetzt, Sie bringen mir seine Leiche mit. Ich muß für die Bevölkerung ein deutliches Zeichen setzen.« Er wandte sich an Janos. »Sie können den Mercedes benutzen. Das macht sich für Ihre Rolle gut, und wenn Sie einen armen Priester, der dasselbe Reiseziel hat wie Sie, mitnehmen, ist das nur ein Akt von Entgegenkommen und Freundlichkeit, an dem niemand etwas aussetzen kann.«
    »Wirklich sehr freundlich, Colonel«, bemerkte van Horne mit einiger Ironie. »Jedermann kann sehen, daß Sie das Herz auf dem rechten Fleck haben.«
      »Leutnant Cordona wird Sie in etwas angenehmere Quartiere bringen. Er wird sich auch um Ihre sonstigen Bedürfnisse kümmern. Ich wünsche Ihnen Glück, Gentlemen.« Das war eine nicht unelegante Art, uns zu entlassen. Und indem er sich nun setzte und sich angelegentlich mit irgendwelchen Papieren zu beschäftigen begann, war dies endgültig und unmißverständlich klar.
      Cordona führte uns also ein weiteres Mal durch die Glasflügeltür hinaus in den Garten. Dort entließ er den Sergeanten und die Soldaten und marschierte weiter, ohne sich auch nur mit einem Blick zu vergewissern, ob wir ihm folgten.
      Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens führte ein Tor in einen ruhigeren Garten mit einer überdachten Terrasse auf drei Seiten und einem Brunnen, der die blauen und weißen Fliesen in der Mitte besprengte. Es war hier kühl, angenehm und ruhig. Die Geräusche des Lebens in der Stadt hinter der Mauer hätten auch aus einer anderen Welt stammen können. Das klingt etwas übertrieben, aber der Kontrast zwischen dem hier und den Verhältnissen, denen ich in den letzten Tagen ausgesetzt gewesen war, hätte nicht größer sein können.
      Später fand ich heraus, daß unsere Zimmer rund um diesen Innenhof Offiziersquartiere waren, und Cordona gar nicht glücklich war, daß sie um zur Verfügung gestellt wurden. Genau gesagt, er hielt seinen Zorn nur mit größter Mühe zurück, ganz besonders, was van Horne betraf.
      Van Horne und ich hatten ein Zimmer, Janos bezog das nebenan, aber sie waren beide völlig gleich. In jedem standen zwei Betten und dazu nur das Allernötigste an Einrichtung.
      »Am Ende des Gebäudes ist ein Bad«, sagte Cordona. »Wenn Sie es benützen wollen, wird jemand dafür sorgen, daß Sie heißes Wasser bekommen, und was Sie sonst noch benötigen.«
    »Wenn das so ist«, sagte van Horne, »dann benötige ich eine Frau. Nicht zu jung. Vielleicht um die dreißig. Schwarzes Haar, mit ausreichender Erfahrung.«
      Mit dieser Bemerkung wollte er nichts weiter als Cordona provozieren, denn mir war aufgefallen, daß er während der ganzen Zeit, die wir uns kannten, sich nie besonders interessiert am anderen Geschlecht gezeigt hatte. Seine Herausforderung hatte Wirkung. Cordonas Gesicht wurde sehr, sehr bleich und seine Hand fuhr an seinen Revolvergriff. Aus irgendeinem perversen Grund, den ich nicht erklären konnte, tat er mir leid.
      Der explosionsgeladene Augenblick verging. Dann holte er tief Atem. »Kleider und andere verschiedene persönliche Dinge, die Sie benötigen könnten, sind bereitgestellt, und für Sie, Señor«, sagte er zu van Horne, »noch etwas extra.«
      Dieses Extra war die, wie dem ersten Hinsehen nach zu schließen war, gewaschene und gebügelte Soutane, die van Horne bis zu unserer

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