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Kopfjagd

Kopfjagd

Titel: Kopfjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Stützpunkt der Regierung. Es hat dort viele schwere Kämpfe gegeben. Die meisten Bewohner sind dabei umgekommen. Die paar Überlebenden sind fortgezogen.«
      Wir gingen in den Hof des Hotels, wo ich den Mercedes geparkt hatte. Ich fand die Landkarte, die Bonilla uns mitgegeben hatte, und breitete sie auf dem Fahrersitz vor Nachita aus.
    »Wie lange brauchen wir dorthin?«
      »Fünf oder sechs Stunden, Señor. Ein bißchen mehr, etwas weniger, je nachdem, wie die Pferde sind. Das Tal der Engel ist zwanzig Meilen breit. Nur Wüste, kein Wasser. Man muß also gut ausgerüstet sein.«
    »Wieviel Vorsprung, meinst du, haben sie?«
    »Eine Stunde, eineinhalb Stunden.«
    »Können wir sie kriegen, ehe sie in Poneta sind?«
      »Vielleicht, wenn wir ausgeruhte Pferde haben. Aber er würde meine Dame umbringen, sobald wir nur in Sicht kämen.«
      Ich besah mir noch einmal die Karte, besonders die breite Wüste des Tals der Engel, und dann war eigentlich klar, was zu tun war. »Und wenn wir vor ihnen in Poneta sind? Und dort auf sie warten?«
    »Señor?« Er runzelte die Stirn. »Wie sollte das möglich sein?«
      Ich klopfte auf das Steuerrad des Mercedes. »Damit«, erklärte ich. »Damit ist alles möglich.«
    Und zum ersten Mal sah ich ihn nun lächeln.

    Es war so etwas wie ein gefühlsbeladener Abschied. Moreno wollte uns nicht ziehen lassen. Er hatte bereits einen Reiter nach Huanca zu Cordona losgeschickt und neigte zu der Ansicht, ich sollte doch das Eintreffen des Leutnants abwarten.
      Ehe ich in den Mercedes stieg, verabschiedete er mich mit dem abrazo, der formellen Umarmung. Er klopfte mir auf den Rücken und hatte Tränen in den Augen. Er war wohl überzeugt davon, mich nie mehr lebend wiederzusehen. Es war allerdings auch interessant festzustellen, daß sich nicht ein einziger der Bewohner des Ortes angeboten hatte, uns zu begleiten. Das alles ließ Morenos Gehen Sie mit Gott etwas hohl klingen, als wir abfuhren.

    Ich war aus vielen Gründen froh, Mojada hinter mir lassen zu können, und ich wußte wohl auch genau, daß ich nie mehr hierher zurückkehren würde, und dazu hatte ich auch gar keine Lust. Alles zusammengerechnet, war Oliver van Horne, was immer er auch gewesen war, für Leute gestorben, die sich nicht einmal selbst zu helfen wußten. Das Elend ihres Lebens, die Jahre des Leidens waren mit der Zeit so zur Gewohnheit für sie geworden, daß sie ihnen als die naturgegebene Ordnung der Dinge erschienen. Dennoch blieb zu fürchten, daß sie sich nach wie vor nicht selbst helfen konnten und keinen Finger rühren würden, um irgend jemandem anderen zu helfen.
    Ich war voll unbeschreiblicher Verbitterung. Ich hatte sie alle satt, und ich hatte diese grauenvolle Region, die sie ein Land nannten, satt. Der Zorn in mir nahm so überhand, daß ich über den Paßrücken mit einer Geschwindigkeit raste, die unter den Bedingungen eigentlich absolut mörderisch war.
      Als wir bergab fuhren, ließ der Regen etwas nach, und der Dunstschleier riß beträchtlich auf. Dann lief der Fahrweg in einem leichten Gefalle aus, das mitten in dem großen, mit Mesquitenbäumen und Baumkakteen bestandenen Tal endete. Wir fuhren durch ein Distel- und Buschgestrüpp über windschiefes Wurzelwerk und kamen auf eine platte Ebene aus hartverbackenem Sand.
      Ich bremste und Nachita stieg aus, um in einem weiten Kreis nach Spuren zu suchen. Es dauerte nicht lange, und er kam eilends zurück. »Wie ich es mir gedacht habe. Sie sind hier vorbeigekommen. Die Spuren sind ganz klar erkennbar.«
      Der alte Pfad war auf der Militärkarte deutlich eingezeichnet. Immer gerade aus, was natürlich der kürzeste Weg war, und auf halber Höhe eines Berges lag Poneta, zwanzig Meilen entfernt, vielleicht etwas weniger.
      Mein eigener Plan war klar. Nachita stieg wieder ein, und ich hielt mich etwa fünf Meilen in Richtung Osten, immer am Rande der Wüste entlang. Dann wandte ich mich nach Norden und fuhr quer über die harte, von der Sonne ausgedörrte Erde in der, wie es Nachita erscheinen mußte, rasanten Geschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde.

    Unsere Fahrt verlief ohne Zwischenfall, und wir erreichten die Vorberge auf der anderen Seite des Tals schon nach einer Stunde. Ich fuhr nun westlich und folgte dem Rand der Wüste wieder mehrere Meilen lang, bis wir wieder zum schmalen Fahrweg gelangten, der in die Höhe führte, genau, wie auf der Karte eingezeichnet.
    Ich schaltete einen Gang herunter, da es nun steil

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