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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Wynette.
    Es war ein wenig stickig in der Wohnung, also ging sie zur Klimaanlage und schaltete sie an. Dann trottete sie in die Küche. Vielleicht vermochte ja ein eiskaltes Getränk ihre Stimmung ein wenig zu heben.
    Dex ging stracks auf Kennys Stereoanlage zu; doch anstatt die CDs durchzusehen wie jeder normale Mensch zog er einen der Türme heraus und inspizierte dessen Rückseite. Zur Hölle mit ihm! Den ganzen Tag schon war er steif und muffig wie ein Klotz. Zumindest ihr gegenüber. Bei Emma dagegen gab er sich scheißfreundlich und überaus gesprächig. Und nachdem sie sie am Flughafen abgeliefert hatten, war’s noch schlimmer geworden. Sie hätte genauso gut unsichtbar sein können - denn nichts, was sie sagte oder tat, vermochte ihm eine Reaktion zu entlocken. Zuerst hatte sie seine Fahrerei kritisiert, sich dann über seine Ausdrucksweise lustig gemacht und ihm schließlich gesagt, er hätte einen Haarschnitt wie ein Dackel - aber nein, kein Mucks von ihm. Stattdessen war er nur immer stiller geworden, als ob sie ihn nicht mehr interessierte.
    Sie holte sich eine Dose Sprite aus dem Kühlschrank, warf ihre Handtasche auf die Anrichte und kickte ihre Sandalen mit
den Plateausohlen von den Füßen. Dazu trug sie ein langes, enganliegendes schwarzes Strickkleid, das ihn eigentlich zum Hecheln hätte bringen sollen - doch nichts, keine Reaktion von Mr. Dackelhaarschnitt! Noch nie hatte sie sich einem Mann gegenüber so unsicher gefühlt. »Wennde was zu trinken willst, hol’s dir selber«, fauchte sie.
    »Nichts, danke.«
    Seine Ruhe brachte sie in Rage. »Du könntest schon’n bisschen kooperativer sein, weißt du. Das war kein leichter Tag für mich.«
    »Wieso?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Mein einziger Bruder will heiraten.«
    »Darüber freust du dich doch, nicht wahr?«, meinte er mit einer Geduld, dass sie am liebsten geschrien hätte.
    »Ich hasse es, wenn du sarkastisch wirst.«
    »Aber ich werde nie sarkastisch.«
    »Was du nicht sagst, Mr. Perfekt!«
    Er seufzte. »Warum rückst du nicht einfach heraus mit der Sprache, was dich so kratzt?«
    Was sie kratzte? Alles kratzte sie! Er fand sie langweilig. Kein einziges Kompliment hatte er ihr gemacht oder bemerkt, dass sie nicht rauchte, oder sich auch nur verteidigt, wenn sie ihn angriff. Ganz eindeutig fand er sie langweilig, weil sie nicht so klug war wie Emma und auch nicht so nett, geschweige denn so interessant wie diese Dame. Und jetzt wollte er sie nur noch loswerden. Nun, das würde sie nicht zulassen. Wenn hier einer jemandem den Laufpass gab, dann sie ihm !
    »Wir müssen heute hier übernachten.« Sie fläzte sich auf die Couch, wobei ihr enges Kleid hochrutschte, was sie jedoch geflissentlich übersah. Sie lehnte sich lässig in die Kissen zurück. »Ich bin zu müde, um heute noch nach Wynette zurückzufahren.«
    Seine Stimme klang leise und angespannt, ganz anders als sein
normalerweise so gelassener Ton. »Ich halte das für keine gute Idee.«
    »Na kein Wunder! Du bist ein verkniffener Spießer, der gar nicht weiß, wie man sich amüsiert!«
    »Torie …«
    Wütend sprang sie auf. »Was ist? Kannst du die Wahrheit nicht ertragen? Du bist staubig und langweilig und …«
    »Halt jetzt den Mund.«
    »Was ist los? Hast du Angst, ich könnt über dich herfallen und du stellst fest, dass dir was Männliches fehlt?«
    »Das reicht!«
    Im nächsten Moment, sie wusste nicht wie ihr geschah, hing sie mit dem Kopf nach unten über seiner Schulter. »Lass mich sofort runter! Was machst du da, zum Teufel?« Sie schlug mit den Fäusten auf seinen Rücken ein.
    »Ich bring dich nach oben, um dir den Hintern zu versohlen.«
    »Wie bitte?!« Sie war derart schockiert, dass sie aufhörte, ihn zu behämmern. Und dann hob sich ihre Stimmung schlagartig. Endlich hatte sie seine Aufmerksamkeit. »Du machst Witze!«
    Er schlang den Arm fester um ihr Strickkleid, das ihre Oberschenkel zur Hälfte bedeckte, und begann, sie die Treppe hochzutragen. »Wie könnte ich? Ich bin doch ein lausiger Langweiler, schon vergessen?«
    »Ach ja.« So mit dem Kopf nach unten - und obendrein das Geschüttel - wurde ihr allmählich schwindlig, gleichzeitig jedoch begann sie sich besser zu fühlen als den ganzen Tag über.
    Das Gerüttel hörte auf, als er oben ankam. Er zögerte kurz, dann marschierte er zum nächstgelegenen Schlafzimmer, das zufällig Kennys war. Unsanft ließ er sie aufs Bett fallen.
    »Ich fürchte, du hast mich zu weit getrieben, Victoria.«
    Na

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