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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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anziehen.«
    »Liebe Güte, Kenny, Sie klingen ja wie ein empörter Erziehungsberechtigter.«
    Sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Sie amüsieren sich prächtig, wie? Ihnen gefällt’s, so rumzulaufen, ja? Da bleibt wohl nichts mehr der Fantasie überlassen.«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht, oder?« Vielleicht war sie wirklich ein bisschen zu weit gegangen. Wenn schon ein Playboy wie Kenny Traveler dachte, sie wäre zu freizügig gekleidet, dann hätte sie vielleicht doch etwas Subtileres wählen sollen. Sie zog den Reißverschluss bis oben zu. »Hier, bitte.«
    Er fuhr fort, sie kritisch zu mustern. »Sie sind geschminkt.«
    »Das war ich schon den ganzen Tag.«

    »Nicht so stark wie jetzt.«
    »Aber dennoch dezent und geschmackvoll. Und versuchen Sie bloß nicht, mir was anderes einzureden!«
    »Darum geht’s nicht.«
    »Worum denn sonst?«
    Der Golfprofi machte den Mund auf, um etwas zu sagen, und schüttelte dann den Kopf. »Ich weiß nicht. Alles was ich weiß, ist - nach dem, was gestern Abend passiert ist und Ihrem Fimmel mit der Tätowierung und nun das - also dabei kriege ich ein ganz komisches Gefühl. Es ist eine Sache, sich ein wenig Freizügigkeit in den Ferien zu gönnen, aber eine ganz andere, sich in eine völlig neue Person zu verwandeln. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was in Ihrem Köpfchen so vorgeht?«
    »Nichts.«
    Er zog sie beiseite und sprach leise auf sie ein. »Hören Sie Emma, lassen Sie uns doch einmal ganz offen reden. Es kribbelt bei Ihnen, und Sie suchen jemanden, der Sie kratzt - vollkommen verständlich -, aber Sie können nicht einfach jeden ranlassen. Und in der Aufmachung stellen Sie sich sozusagen auf den Auktionsblock.«
    »Quatsch! Sie sind doch den ganzen Abend über bei mir, nicht wahr? Wie kann da was passieren?« Sie stöckelte zur Lobbytür.
    »Darum geht’s nicht«, entgegnete er, hinter ihr herschreitend. »Kommen Sie, ziehen Sie sich um, dann führe ich Sie in ein hübsches kleines mexikanisches Restaurant zum Dinner.«
    »Haben Sie Angst, dass Sie Ihren guten Ruf verlieren, wenn Sie mit einem steilen Zahn gesehen werden?«
    »Dies hier betrifft Sie, nicht mich.«
    »Exakt. Genau, was ich meine!« Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht böse war, und steuerte den Parkplatz an. Auf dem Weg dorthin begann sie, jeweils drei kleine Klipse über die Silberklunker an ihren Ohrläppchen zu befestigen.
    Hinter ihr schimpfte er: »Ich übernehme keinerlei Verantwortung.
Wenn Sie das nächste Mal mit Francesca telefonieren, sagen Sie ihr unbedingt, dass ich alles getan hab, um Ihnen ein wenig Vernunft einzutrichtern.«
    Sie wartete, bis er rückwärts aus dem Behindertenparkplatz gestoßen war. »Wer ist der Antichrist?«
    »Eine Person, deren Namen ich nicht in den Mund nehme.« Er wechselte das Thema. »Wie lief’s in der Historical Society? Haben Sie was Neues über Lady Sarah rausgefunden?«
    »Nun, meine Annahme, dass sie eine sehr gute und aufmerksame Beobachterin war, wurde erneut bestätigt. Ihr Bericht über das Eisenbahnfest stimmt mit allen anderen Quellen überein, bloß dass sie viel mehr Details erwähnt.«
    Dann erkundigte er sich nach der Methode, mit der sie ihre Nachforschungen betrieb, sie merkte, wie sie mit einem Mal richtig auftaute und den ganzen Weg bis zum Restaurant erzählte. Als sie sah, dass sie angelangt waren, wurde sie verlegen. »Entschuldigen Sie vielmals. Manchmal geht meine Begeisterung einfach mit mir durch.«
    »Das stört mich überhaupt nicht«, zerstreute er ihre Bedenken. »Ich mag Geschichte. Und es gefällt mir, wenn die Leute ihre Arbeit lieben. Zu viele arme Schweine verbringen ihr Leben mit Berufen, die sie hassen.« Er hielt ihr die Tür auf. »Bestimmt waren Sie’ne gute Lehrerin, bis Sie die Karriereleiter hinaufgeschubst und Headmistress wurden.«
    Emma lächelte. »Ich liebe es zu unterrichten - aber Schulleiterin zu sein hat auch seine Vorteile.«
    »Pelze und Diamantarmbänder, wie?«
    »Nein, nein - St. Gert’s ist ein wundervolles altes Mädchen, aber sie musste renoviert werden. Ich liebte diese Herausforderung.«
    »Sie?«
    »Schwer zu erklären … die Schule hat irgendwie eine ausgeprägte Persönlichkeit, wie eine gütige Großmutter. St. Gert’s ist was ganz Besonderes.«

    Er betrachtete sie neugierig, dann trat die Hostess auf sie zu, begrüßte ihn mit Namen und führte sie an ihren Tisch.

6
    Das Restaurant war in einem gemütlichen alten Häuschen mit knarzenden Holzböden

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