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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Sie wird sich in die Hosen machen, wenn sie erfährt, dass ein echtes Mitglied des britischen Hochadels in der Stadt zu Gast ist.«
    »Der beste Grund, um fernzubleiben«, entgegnete er.
    Tories Gesicht nahm einen gehetzten Ausdruck an. »Muss ich dich erst an ein bestimmtes Weihnachtsfest erinnern, als unsere Mutter dich mit Geschenken im Wert von Tausenden von Dollars überschüttet und mich dabei völlig vergessen hat?«
    Emma richtete sich auf. Was war denn das?
    Kenny warf seiner Schwester einen ärgerlichen Blick zu.
    »Ich hab die letzten siebzehn Jahre damit zugebracht, unsere verpfuschte Kindheit wieder gutzumachen, und lass mir keine Schuldgefühle mehr aufladen.«
    »Oder vielleicht sollte ich dich an das eine Mal erinnern, als ich mir von meinem Taschengeld den großen Minnie-Maus-Cookie gekauft hab. Er hatte so süße Ohren dran und ein Schleifchen um den Hals. Weißt du noch das Theater, das du veranstaltet hast, weil du ihn unbedingt haben wolltest, und wie sie mir eine schallende Ohrfeige verpasste, weil ich ihn dir nicht geben wollte? Du hast dich direkt vor mich hingestellt und das ganze Ding aufgemampft - vor meinen Augen.«
    Er zuckte zusammen. »Torie, es ist bekannt, dass sie verrückt und ich ein verwöhnter Bastard war!«
    »Ich weiß noch, dass du von der Schleife ein paar Bissen übrig gelassen hattest …«

    »Torie …« In seiner Stimme lag ein warnender Ton.
    »Aber statt sie mir zu gönnen, hast du sie in den …«
    »Schluss jetzt! Du hast gewonnen, verdammt noch mal! Aber ich komme nur unter Protest und wider besseres Wissen!«
    Einen Moment lang wirkte Torie richtig zerbrechlich. Dann schlang sie ihm einen Arm um den Hals und küsste ihn auf die Wange. »Danke, Bubba. Ich schulde dir was.«
    »Du schuldest mir viel«, seufzte er. »Aber ich werd trotzdem nie aufholen.«

7
    »Torie hat doch sicher übertrieben«, meinte Emma. »Deine Mutter kann so etwas nicht wirklich erlaubt haben?«
    Kenny deutete auf die vorbeiziehende Landschaft, die sich jenseits der Windschutzscheibe des Cadillacs prächtig vor ihnen ausbreitete. »Schau, die herrlichen Kornblumen! Und da, die scharlachrote Kastillea. Ist das nicht wunderschön?«
    Offensichtlich wollte er nicht über seine Kindheit reden, und wieder einmal ließ sich Emma von der Schönheit des texanischen Hügellandes verzaubern. Sie befanden sich jetzt auf einer zweispurigen Landstraße westlich von Austin, nicht weit von Wynette. Die Gegend war atemberaubend: verwitterte Berge, von Sandstein durchzogen, und tiefe Täler mit herrlichen Blumenwiesen - manche so weit, wie das Auge reichte. Seit sie die Stadt verlassen hatten, hatte sie ihren ersten Longhorn-Stier gesehen, ein paar Rehe beobachtet und einem Vogel, den Kenny als Rotschwanzfalken identifizierte, dabei zugesehen, wie er über einem kristallklaren Fluss kreiste, der sich in der Sonne als ein glitzerndes Band durch das Tal wand. Jetzt jedoch löste sie ihre Aufmerksamkeit wieder von der Landschaft und richtete sie auf die Geschichte, die sie heute Morgen gehört hatte. Obwohl sie
wusste, dass es im Grunde nicht ihre Angelegenheit war, konnte sie einfach nicht anders. Sie musste mehr über ihn erfahren.
    »Erzähl mir von deiner Kindheit, Kenny. Es interessiert mich als Pädagogin, verstehst du. Die Wirkung, die die Erziehung auf das Verhalten des späteren Erwachsenen ausübt.«
    »Glaub mir, wenn ich mich von meiner Erziehung hätte unterkriegen lassen, dann würd ich jetzt irgendwo im Knast sitzen.«
    »War’s wirklich so schlimm?«
    »Leider ja. Kennst du diese alten Teenagerfilme, wo immer so ein ungezogener, reicher Balg vorkommt, der den armen, aber tapferen Helden quält?«
    »Ja.«
    »Nun, ich war dieses ungezogene Ekel.«
    »Das glaube ich nicht. Du bist vielleicht unreif und nervtötend, aber nicht grausam.«
    Er blickte sie mit hochgezogener Braue an.
    »Bitte erzähl mir von früher.« Sie zog eine Packung Käse und Crackers heraus, die sie eilig an einer Tankstelle gekauft hatte, als er zum Tanken anhielt und klar wurde, dass er nicht vorhatte, irgendwo zum Lunch einzukehren.
    Kenny hüstelte. »Ganz Wynette weiß, wie ich groß geworden bin, also wirst du’s sowieso erfahren, sobald wir die Stadtgrenze passiert haben.« Er wechselte auf die linke Fahrspur und überholte einen Laster. »Meine Mutter sah wunderschön aus, stammte aus einer reichen Familie, aber war nicht gerade für ihren Grips berühmt.«
    Emma musste sofort an Torie denken, entschied dann jedoch,

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