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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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war.
    Er öffnete die Tür auf ihrer Seite, und sein Blick verhieß, dass er sie notfalls aus dem Wagen zerren würde, wenn sie nicht freiwillig rauskam. Um ihn zu ärgern, ergriff sie in letzter Sekunde ihren Schirm und versuchte dann, so gut sie konnte, ihn beim Aufspannen damit zu pieksen. »Die Sonne ist echt höllisch.«
    »Nicht annähernd so höllisch wie meine Laune.« Er schnappte sich den verhassten Gegenstand, faltete ihn mit einer
ungehaltenen Bewegung zusammen und warf ihn wieder ins Auto zurück. Unter den neugierigen Blicken der Familie führte er sie am letzten Picknicktisch vorbei zu einem krummen Baum, der ihnen ein wenig Schutz vor allzu aufdringlichem Glotzen bot. Er ließ ihren Arm los und durchbohrte sie diesmal mit einem Blick, der sie mehr an einen Laserstrahl als an Sumpfveilchen denken ließ. »Und jetzt beginnst du mit dem Anfang!«
    »Mit welchem Anfang?«, erkundigte sie sich vorsichtig.
    »Hör auf mit deinem Theater! Mein Instinkt hat mir gleich gesagt, dass hier irgendwas nicht stimmt - aber ich hab den Fehler gemacht, nicht darauf zu hören. Jetzt werd ich’s dir buchstabieren, wenn nötig. Über meinem Kopf hängt’ne Suspendierung, meine Karriere ist in Gefahr: das heißt, ich kann’s mir nicht leisten, blind auch noch in die Probleme eines anderen Menschen hineinzutappen. Sag mir also auf der Stelle, was los ist.«
    Sie hätte sich nie für feige gehalten, aber er wirkte ziemlich einschüchternd. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Vergiss nicht, dass du dich in einem fremden Land befindest, mit einem Mann, der erst kürzlich wegen Drogenhandels und weil er eine Frau geschlagen hat, suspendiert wurde.«
    Bevor Torie gegangen war, hatte sie Emma erzählt, was Kennys Geschäftsführer auf dem Gewissen hatte. »Du wurdest nicht wegen Drogenhandels suspendiert, und das mit der Frau glaube ich dir auch nicht.«
    »Schätzchen, ich hab das dazugehörige Video.«
    »Ehrlich, Kenny, die ganze Sache geht dich nichts an.«
    »Bullshit! Meine Karriere steht auf dem Spiel, und die riskiere ich für nichts und niemanden! Wie stehst du zu diesem Typen?«
    »Ich hab’s dir doch gesagt. Er ist der Duke of Beddington und ihm gehört St. Gert’s. Außerdem ist er der Hauptgeldgeber.«
    »Und?«

    Während sie seinen grimmig zusammengekniffenen Mund studierte, durchzuckte sie ein Gefühl von Nostalgie nach dem gut aussehenden Faulpelz und Dummkopf, für den sie Kenny ursprünglich gehalten hatte. »Und nichts!«
    Er starrte sie lange an. »Ich hab dich wohl falsch eingeschätzt. Weil ich dachte, du hättest Mumm - aber du bringst nicht mal genug Mut auf für Ehrlichkeit.«
    Das traf. »Das Ganze hat nichts mir dir zu tun!«
    Schweigend starrte er sie weiter an, und sie hätte schwören können, Enttäuschung in seinen Augen zu lesen. Dabei kam sie sich wie ein Feigling vor. Aber sie hasste nun einmal den Gedanken, die intimen Details ihres Lebens vor ihm auszubreiten - noch dazu, wo sie ihm dann bemitleidenswert erscheinen musste.
    »Du bist einfach unmöglich«, wehrte sie ab.
    Er wartete.
    Natürlich war sie feige, und alles wäre viel einfacher, wenn sie ihm ihren Lebenslauf erzählen würde. Danach könnte sie ihren Plan umsetzen, ohne noch etwas vor ihm verbergen zu müssen. Wenn bloß die Wahrheit nicht so peinlich gewesen wäre.
    Die zwei Jungs am anderen Picknicktisch begannen einander zu jagen. Sie beneidete sie um ihre Freiheit. »Na schön, ich sag’s dir«, erklärte sie langsam. »Aber du musst mir versprechen, dass ich auf deiner Ranch bleiben darf.«
    »Darüber reden wir, wenn ich deine Geschichte gehört hab.«
    »Nein. Du musst’s mir jetzt gleich versprechen.«
    »Ich versprech dir überhaupt nichts, bevor ich nicht weiß, woran ich bin.« Er verschränkte die Arme und lehnte sich an den Stamm eines Maulbeerbaumes.
    Sie raffte all ihren Mut zusammen, indem sie sich daran erinnerte, dass sie nichts Böses getan hatte und dass sie Kenny Travelers Wertschätzung ganz gewiss nicht brauchte - aber irgendwie half das nicht sehr. »Der Duke of Beddington ist ein mächtiger Mann in England«, begann sie zögernd. »Aus einer
alten Familie. Er scheint eine Nase für neue Technologien zu haben, was ihn steinreich gemacht hat. Leider auch ein wenig verrückt. Er …« Sie strich mit den Händen ihre Shorts glatt. »Nun, er will mich heiraten.«
    Kenny ließ sie nicht aus den Augen. »Mir scheint, die meisten Frauen würden sich bei der Aussicht, einen Herzog heiraten zu dürfen,

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