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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nachtragend, und ein paar Monate später war ihr Rachedurst gestillt. Auf einmal merkten wir, dass wir uns eigentlich ganz gerne mochten. Seitdem sind wir die besten Freunde.«
    »Und was ist mit dir und deinem Vater?«
    »Och, wir haben uns schon vor langer Zeit zusammengerauft.« Er sprach mehr als beiläufig. »Sobald ich’n paar Golfspiele gewonnen hatte, merkte er, dass ich doch nicht vollkommen nutzlos war. Und jetzt plant er seine ganzen Termine so, dass er bei den Turnieren immer zusehen kann.«
    So also hatte Kenny die Achtung seines Vaters errungen. Indem er sportliche Siege davontrug.
    Während sie noch über die Tatsache nachdachte, dass Kindesmissbrauch viele Formen annehmen konnte, klingelte das Autotelefon. Kenny nahm ab, warf ihr einen erstaunten Blick zu und reichte ihr den Hörer. »Ein Typ, der sagt, er wäre ein Herzog.«
    Emma legte Käse und Cracker, die sie noch nicht angerührt hatte, beiseite und hielt sich den Hörer ans Ohr. »Guten Tag, Hoheit.«
    »Hier ist es schon Nacht, my dear«, näselte die unangenehme Stimme. »Eigentlich sollte ich längst im Bett sein; aber ich habe mir zu viele Sorgen um dich gemacht, um schlafen zu können. Wo hast du nur gesteckt? Ich hörte, du seist letzte Nacht nicht in dein Hotel zurückgekehrt.«
    Also waren seine Wachhunde doch auf dem Posten. »Letzte Nacht?«
    »Natürlich warst du da - wo hättest du auch sonst sein sollen? -, aber ich wünschte, du hättest angerufen.«

    »Also …«
    »Warum hast du ausgecheckt? Ich dachte, du wolltest in Dallas bleiben.«
    Weshalb zog er wohl überhaupt nicht in Betracht, dass sie möglicherweise die ganze Nacht auf den Putz gehauen hatte? Ihr kam der Verdacht, dass er die unangenehme Angewohnheit besaß, nur das zur Kenntnis zu nehmen, was er zur Kenntnis nehmen wollte.
    »Kenny und ich, wir sind auf dem Weg nach Wynette. Das ist seine Heimatstadt. Und was letzte Nacht betrifft …«
    »Wynette? Klingt irgendwie bekannt. Warum, um alles in der Welt, fährst du dorthin?«
    »Kenny muss ein paar persönliche Angelegenheiten regeln. Ich begleite ihn lediglich.«
    »Ach so. Und wo wirst du übernachten?«
    Sie hatte in einem Hotel absteigen wollen; doch nun merkte sie, dass sie sich ein so konservatives Verhalten nicht leisten konnte. »Natürlich auf Kennys Ranch.«
    Ihr Chauffeur machte einen gefährlichen Schlenker.
    Sie krallte sich am Armaturenbrett fest, während Hugh begann, sich aufzuplustern. »Unmöglich! Er ist ein unverheirateter Mann, und du kannst nicht allein bei ihm wohnen.«
    »Tut mir Leid, dich damit aufzuregen, aber das gehört nun mal zu meinen Nachforschungen. Es ist sehr wichtig für mich, den … den Wilden Westen von Grund auf kennen zu lernen.« Das sitzt! dachte sie. Sollte er sich denken, was er wollte.
    »Mich wirst du kennen lernen, nicht den Wilden Westen«, zischte Kenny.
    Sie legte die Hand über die Sprechmuschel und brachte ihn mit einem Pst! zum Schweigen.
    »Emma, my dear, anscheinend ist dir noch nicht in den Sinn gekommen, dass du dich allzu sorglos verhältst. Auch wenn du nicht in England bist, solltest du doch ein wenig kritischer sein.«

    Sie trommelte mit den Fingern auf ihren Schoß, als er anfing, ihr eine Predigt über Schicklichkeit, seinen Ruf und den ihren zu halten.
    »Du übernachtest in einem Hotel«, schnarrte Kenny, als sie schließlich einhängte. »Nicht auf meiner Ranch. Und jetzt sag mir sofort, wer das war und was er wollte.«
    Obwohl er soeben ein paar schmerzvolle Einzelheiten aus seiner Kindheit mit ihr geteilt hatte, empfand sie kein ähnliches Bedürfnis. »Das war Hugh Weldon Holroyd, der Duke of Beddington. Ihm gehört St. Gert’s. Könntest du bitte ein bisschen langsamer fahren?«
    »Wie ist er an die Nummer meines Autotelefons rangekommen?«
    »Keine Ahnung. Er ist ein ziemlich einflussreicher Mann und hat überall seine Kontaktleute sitzen. Schau! Noch eine Blumenwiese!«
    »Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass du mir endlich reinen Wein einschenkst.« Er sprach in dieser bedrohlichen, tonlosen Stimme, die sie fürchten gelernt hatte.
    »Wie bitte?«
    »Allmählich bekomm ich ein ganz komisches Gefühl in den Kniekehlen - genau dasselbe Gefühl, das ich manchmal kriege, wenn ich einen Ein-Meter-Putt danebensetze.«
    Ohne Vorwarnung schwenkte er den Wagen auf einen kleinen kiesbestreuten Rastplatz mit drei Picknickbänken. An einem davon saß eine Familie mit zwei kleinen Jungen. Er stieg aus dem Auto, doch sie beschloss zu bleiben, wo sie

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