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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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ausgedrückt, in ein anderes Licht rückt. Wir haben dort unten ein Tor entdeckt, das elektrisch geladen ist, um ungebetene Gäste zu vertre i ben. Wissen Sie etwas davon?“
    Julias Miene verfinsterte sich für einen Moment. Als sich der Schatten ve r zogen hatte, erwiderte sie: „Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Mr. Arnold. Mein Vater erzählte mir, dass er am Pol der Unzulänglichkeit die Beschaffe n heit des Eises untersuchen wollte.“
    „Mr. Norton?“
    Dieser hob beide Arme ahnungslos in die Höhe. „Ich weiß nicht, was Sie meinen. In der Garage sollte es eigentlich keine Zugänge zu weiteren Räumen geben. Wenn ein Tor existiert, dann muss es Whitehead zusammen mit se i nem Team angebracht haben.“
    „Miss Whitehead, können Sie uns jetzt verraten, wer das Projekt Ihres V a ters finanzierte?“, meldete sich Chad zu Wort.
    John Arnold strafte ihn mit einem warnenden Blick, der besagte, dass für alles, was jetzt passierte, er verantwortlich war.
    Überraschenderweise blieb Julia völlig ungerührt. „Seine Forschungen wu r den privat finanziert. Das wissen Sie doch schon.“
    „Das ist richtig, Miss Whitehead. Aber ich möchte wissen, wer hinter der Finanzierung steckt.“
    Julia schien einen Augenblick lang um ihre Fassung zu ringen. Mason und Wilson verstärkten vorsorglich ihre Griffe. Schließlich sagte sie: „Er erhielt Gelder von einer Organisation.“
    „Etwa von derselben Organisation, die nun unsere Mission unterstützt?“
    Julia gab darauf keine Antwort. Sie starrte vor sich hin, als würde sie e t was sehen, was für alle anderen unsichtbar war.
    „Also eine Organisation“, wiederholte Chad . Er nickte Arnold zu, wie um ihm zu zeigen, dass sich seine Vermutung bestätigt hatte. Die Fragen, die noch offen blieben, bezogen sich darauf, welche Organisation sich dahinter verbarg und welche Aufgaben Allan Whitehead erfüllen sollte.
    Sie hatten drei Tage Zeit, um die Antworten darauf zu finden.

4

    „Am besten ist, Sie machen sich frei“, sagte Maggie, während sie Richards zu einem der Betten geleitete.
    Der Soldat blieb unsicher vor der Liege stehen. „Ich soll mich ausziehen?“
    „Ihre Unterhose können Sie anlassen“, bemerkte Maggie. Sie fand es jedes Mal von N euem spaßig, wenn sich muskelbepackte Hünen wie Sam Richards vor einer ärztlichen Untersuchung beinahe ins Hemd machten.
    „Aber ich fühle mich normal“, konterte Richards.
    „Und ich sagte Ihnen bereits, dass Sie unter Schock stehen könnten.“ Sie legte eine kurze Pause ein, bevor sie hinzufügte: „Wenn Sie sich so sehr schämen, dann zeigen Sie mir mindestens Ihren Oberkörper. Ich muss Ihr Herz abhören. Was ist mit Ihren Armen und Beinen? Irgendwelche Probl e me?“
    Richards setzte sich an den Bettrand, wobei das Gestell unter seinem G e wicht ächzte. Er bewegte beide Arme und schwenkte danach seine Beine hin und her. „Alles bestens.“
    „Zeigen Sie mir Ihre Hände.“
    Etwas bereitwilliger streckte ihr der Riese seine Pranken entgegen. Auf der rechten Handfläche zeigten sich rötliche und gelbliche Verfärbungen, deren Ursachen wahrscheinlich in der durch den Stromschlag hervorgerufenen thermischen Reaktion zu finden waren. Maggie entdeckte fünf schwarze stecknadelgroße Brandflecken. Die linke Hand schien unversehrt. „In kurzer Zeit wird das höllisch wehtun. Es gibt hier bestimmt Salben gegen Brandve r letzungen. Ziehen Sie trotzdem Ihre Jacke aus. Ich sehe mich inzwischen um.“
    Sam Richards verhielt sich gehorsam. Er schälte sich aus seinem Anorak.
    Zufrieden wandte sich Maggie um, um in einem der Arzneischränke nach einem geeigneten Medikament zu suchen. Als ihr Blick auf den Operation s raum fiel, blieb sie abrupt stehen. Die mit dem Sichtfenster versehene Tür stand offen. Der Raum dahinter lag in tiefer Dunkelheit. Maggie erinnerte sich, dass zuvor die Tür geschlossen gewesen war. Yui hatte zwar durch das kleine Fenster gespäht, die Tür jedoch in Ruhe gelassen. Sie musste angelehnt gewesen sein. Ein Luftzug hatte sie aufgedrückt. Aber so ganz glauben wollte sie diese Erklärung nicht. Fakt war, dass der Zugang zum Operationsraum nun offen stand.
    Maggie näherte sich der Tür. Die Medikamentenschränke standen direkt daneben. Sie dachte nicht mehr an die Salbe für Richards’ Hand. Die Du n kelheit hinter der Tür zog sie magisch an. Freunde hielten Maggie für überaus neugierig. Ihre jetzige Handlung hatte nichts mit Neugierde zu tun. Je mehr sich ihre Augen an die Finsternis,

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