Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
Vom Netzwerk:
zum Glück im Zaum. Dennoch entging Chad nicht, dass in ihrem Inneren ein Vulkan brodelte.
    Die übrige Mannschaft hatte sich an vier zusammengerückten Tischen ni e dergelassen. Er beobachtete, dass Simon immer wieder einen Blick zu Yui warf, die ihm schräg gegenübersaß. Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen blauen Pullover sowie eine schwarze Trainingshose. Chad hätte in di e sem Moment gern neben ihr gesessen. Leider musste er mit Arnold als Nac h barn vorlieb nehmen, dessen Schweißgeruch ihn an einen Bison während der Brunftzeit erinnerte. Die anderen hatten lediglich ihre Anoraks und Mützen abgelegt. Chad sehnte sich schon nach einer warmen Dusche und danach, seine verschwitzte Kleidung los zu werden. Auf diesen Genuss musste er noch eine Weile verzichten. Es gab einiges zu erledigen.
    Nach dem Essen und dem gemeinsamen Abspülen verteilte Maggie br ü hend heißen Kaffee. Sie wirkte noch immer frisch und verbreitete zudem gute Laune. Der Anblick und die Untersuchung der Leiche schienen ihr nichts aus gemacht zu haben. Jedenfalls zeigte sie es nicht. Während ihr blo n der Pferdeschwanz fröhlich hin- und herpendelte, unterhielt sie sich mit Yui.
    „Wo bleibt eigentlich Richards?“, fragte Arnold, bevor er die Tasse an seine Lippen führte und einen kräftigen Schluck daraus trank.
    Chad hatte sich seit einiger Zeit über das Ausbleiben des Soldaten gewu n dert. Weder er noch Jeffrey Norton hatten sich blicken lassen. „Wer weiß, wo Norton überall herumkriecht“, antwortete er, nicht gerade übe r zeugt. Er traute dem Konstrukteur nicht.
    Maggie schlug mit einem Löffel gegen ihre Tasse. „Sollten wir jetzt nicht beginnen, unsere bisherigen Erkenntnisse aufzulisten?“
    Chad stellte seine Tasse zurück auf den Tisch. „Also gut. Leider fehlen Norton und Richards, daher können wir keine Aussagen über den Aufzug machen.“
    „Was soll mit dem Aufzug sein?“, rief Julia von ihrem Tisch aus.
    Chad hatte vergessen, dass sie bisher nichts von dem Zwischenfall und der Leiche mitbekommen hatte. Daher fasste er beide Ereignisse kurz zusammen.
    „Deborah Jones?“ Julia schaute hinüber zu dem eingerahmten Man n schaftsfoto. Dann stand sie auf, stellte sich davor und zeigte mit ihrem Finger auf eine hübsche Frau mit brünetter Haarfarbe. Sie stand rechts neben Allan Whitehead und bezauberte durch ein natürliches Lächeln. „Das da ist sie.“
    „So viel Eigeninitiative hätte ich jetzt nicht von ihr erwartet“, flüsterte Arnold.
    „Können Sie uns mehr über sie sagen?“, fragte Chad .
    „Was soll es da mehr geben? Sie haben bereits die Fakten über ihren L e benslauf auf den Tisch gelegt. Ich nehme an, dass sie eine hervorragende Wissenschaftlerin war, da sie mein Vater sonst nicht in sein Team aufg e nommen hätte.“
    „Ihr Vater erwähnte nie etwas von kleinen Eifersüchteleien oder Ä hnl i chem?“
    Sofort reagierte Julia abfällig. „Das Team, das mein Vater zusammenstellte, konzentrierte sich voll und ganz auf seine Arbeit. Es sind Profis gewesen, Mr. Kruger. Zwischen ihnen gab es weder Streitigkeiten noch Liebesbändel. An Bord der Station gab es keine billige Fotze wie Ihre Yui Okada.“
    Simon schlug mit seiner Faust auf den Tisch. „Unterlassen Sie gefälligst diese widerlichen Diffamierungen! Für wen halten Sie sich eigentlich? Kö n nen Sie sich nicht einfach kollegial verhalten?“
    Während Yui teilnahmslos in ihre Kaffeetasse starrte, quittierte Julia S i mons Wutausbruch mit einem hämischen Grinsen. „Es gibt immer einen Unterschied zwischen Können und Wollen, Mr. Radcliffe.“
    „Dann konzentrieren Sie sich ab jetzt auf das Wollen, Miss Whitehead“, erwiderte Chad . „Ihr Verhalten ist untragbar. In meinen Augen sind Sie keine Wissenschaftlerin, sondern ein Haufen Scheiße.“
    Julia taumelte wie benommen gegen das Foto. „Das … Das … Sie werden das noch bereuen.“
    „Eins zu n ull für Sie, Kruger“, kommentierte Arnold den Schlagabtausch sichtlich vergnügt.
    Chad ließ sich durch Julias röchelnde Drohung nicht beirren. „Da Sie sich in das Zimmer Ihres Vaters verkrochen haben, ist die Frage sicherlich ang e bracht, ob sie wichtige Dateien auf seinem Computer gefunden haben?“
    „Der Computer geht Sie nichts an, Sie mieser Dreckskerl! Alles, was me i nem Vater gehört, geht Sie nichts an!“
    „Wenn Sie es uns nicht sagen, dann sehen Arnold und ich nach, Miss Wh i tehead. So einfach ist das.“
    „Sie sehen nicht nach, Kruger!“, zischte

Weitere Kostenlose Bücher