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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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können.“
    „Wir fanden keine Abdrücke von nackten Fü ß en “, fuhr Chad fort. „Eine Frau, die nur mit einem dünnen Nachthemd bekleidet ist, würde auch nicht lange bei minus vierzig Grad überleben. Von Steele wissen wir nur, dass er und Wilson Schritte hörten.“
    „Man kann wohl ausschließen, dass die Schritte von der Frau stammen. Sie ist tot. Es sei denn, du willst etwas anderes behaupten, Chad . Bei ihrem Mö r der muss es sich um einen Psychopathen gehandelt haben.“
    „Das ist der zweite Punkt“, erwiderte Arnold. „Der Mörder muss absolut geisteskrank gewesen sein.“
    „Fand Mason diese verunstaltete Puppe nicht in Whiteheads Zimmer?“, e r innerte sich Yui.
    „Das muss nichts bedeuten“, wandte Chad ein. „Jemand könnte die Puppe auch einfach in sein Zimmer gestellt haben. So wie ich mich an Allan erinn e re, war er vieles, aber mit Sicherheit kein Mörder.“
    Yui nickte wissend. Sie hatte Julias Vater gekannt. Aufgrund des geplanten Forschungsprojekts, das sich mit dem nördlichen Polarkreis beschäftigen sollte, war sie ihm mehrmals begegnet. Er hatte auf sie zunächst einen seri ö sen und ehrgeizigen Eindruck gemacht. Sie hatte auch ein paar seiner Artikel gelesen. Sein Schreibstil war zwar extrem einschläfernd, doch seine eindringl i chen Warnungen davor, Nord- und Südpol auszubeuten, konnte sie nur u n terschreiben. Sie hatte ihn für einen guten Wissenschaftler gehalten, was sich durch die Anerkennung anderer Experten bestätigt hatte. Chad hatte ihre Meinung geteilt. Doch dann war alles anders gekommen. Mit Whiteheads Tochter hatte sie schon immer Probleme gehabt. Diese intensivierten sich nach jenem Vorfall. Yui konnte es nicht vergessen und würde es wahrschei n lich auch nie können. Sie hatte öfter mit Chad darüber gesprochen, doch der hatte stets nur gemeint, sie solle versuchen, an etwas anderes zu denken.
    Chad und Allan gingen sich seit jeher aus dem Weg. Chad bezeichnete dies immer als eine natürliche Abneigung. Doch eines Tages hatte er Allan unb e dingt sprechen müssen. Damals war es zu jenem Zwischenfall gekommen, der die Abneigung in Feindschaft transformierte. Trotzdem fiel es ihr schwer, sich Allan Whitehead als Mörder vorzustellen.
    „Wir könnten natürlich annehmen, dass jemand die Leiche aufs Eis g e schleppt hat. Aber wo sind die Spuren, die diese Vermutung bestätigen wü r den? Und welchen Zweck sollte das haben?“
    Yui strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Und wenn der Mörder sich noch in der Station versteckt? Es könnte doch sein, dass er den Fun k spruch gesendet hat.“
    Chad winkte ab. „Jacobson teilte uns mit, dass die Stimme nicht männlich gewesen ist. Ich vertraue seiner Analyse. Aber du hast r echt. Es könnte sein, dass sich der Mörder noch auf der Station aufhält. KOR funktionierte noch, als wir hier ankamen. Auch das ist natürlich eine Frage, die wir noch bean t worten müssen. Wie kann es sein, dass der Treibstoff, den die Station ben ö tigt, um nicht einzufrieren, ein ganzes Jahr über reicht? Selbst wenn Norton von dem südkoreanischen Blockheizkraftwerk schwärmt, erscheint es mir dennoch seltsam, dass bei einem niedrigeren Betrieb der Diesel in den Tanks nicht aufgebraucht ist.“
    „Das heißt also, dass wir die gesamte Station auf den Kopf stellen müssen“, seufzte Arnold. „Wir suchen nach Leichen und einem verrückten Mörder.“
    „Sie haben außerdem Wilson vergessen“, teilte Maggie mit. „Seine Spuren hören plötzlich auf. Stattdessen finden wir diese schreckliche Leiche auf dem Eisfeld. Was ist mit ihm geschehen? Hätte er an jenem Punkt kehrt gemacht, so hätten wir das anhand seiner Spuren festgestellt. Aber es gab diese Spuren nicht. Also, wie erklären Sie sich sein Verschwinden?“
    Chad und Arnold wechselten nichtssagende Blicke.
    „Sehen Sie, auch hier sind Sie wohl oder übel mit Ihrem Latein am Ende. Wäre Wilson zurück in die Station gekommen, so hätte er sich längst bei uns gemeldet.“
    Chad rieb sich das Kinn. „Ich schlage vor, dass wir nach dem Essen eine kleine Versammlung abhalten, in der jeder seine Vermutungen äußert. Vie l leicht kommen wir dadurch auf neue Ideen.“
    Maggie ergriff Yuis Hand. „Und Sie machen, dass Sie sich wieder hinlegen, Miss Okada. Ich sehe doch, dass Ihnen I hr Bein schmerzt.“
    „Ich möchte nicht in der Nähe dieser Leiche liegen.“ Schon allein die Ta t sache, dass sie in deren Nähe zu sich gekommen war, schüttelte sie.
    „Dann führe

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