KOR (German Edition)
Information wol l te er Ihnen absichtlich vorenthalten, da er befürchtete, dass Sie seinen Plänen in die Qu e re kommen könnten.“
„Die vollen Tanks decken sich mit dem Funktionieren der Station“, erklärte Chad .
„Für die vollen Behälter kann es zwei Möglichkeiten geben“, fügte Arnold hinzu. „Entweder wurden die Tanks im Laufe des Jahres aufgefüllt oder die Station besitzt eine weitere Energiequelle.“
„Das wird ja immer schöner“, sagte Maggie. „Haben Sie zwischendurch auch noch eine angenehme Nachricht?“
„Nur die, dass ich noch lebe.“
John Arnold rieb sich die Nase. „Norton schleicht wahrscheinlich gerade irgendwo durch die Station. Wir müssen ab jetzt aufpassen. So langsam frage ich mich, was noch alles passieren wird. Zu der Leiche, Wilsons Verschwi n den und dem defekten Aufzug kommt jetzt noch ein Irrer dazu. Ich würde sagen, unser Aufenthalt hat sich bisher durchaus gelohnt.“
„Seien Sie kein Zyniker“, sagte Maggie. „Wir sind überhaupt nur hier unten, weil wir sehen wollen, was sich hinter dem Tor befindet.“
„Will sich einer nach dem anderen einen Stromschlag verpassen lassen?“, warf Richards ein.
„Miss Whitehead hat den richtigen Code gefunden“, teilte ihm Chad mit.
„Ob er richtig ist, muss sich erst noch herausstellen“, mahnte Arnold. „Aber wenn Sie schon da sind, können Sie ja gleich mitkommen.“
Richards lächelte. „So viel Mitleid hätte ich von Ihnen nicht erwartet.“
Maggie klopfte ihm auf die Schulter. „Er bessert sich langsam.“
Erst jetzt merkten sie, dass Julia nicht mehr bei ihnen stand.
*
Die Geräusche fingen an, kurz , nachdem Chad und die anderen Deck Zwei verlassen hatten.
Yui lag auf dem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und blickte an die Decke. Das Zimmer, das sie mit Maggie teilte, war um ein oder zwei Quadratmeter größer als die übrigen Wohneinheiten. Mason hatte eine Pri t sche an die gegenüberliegende Wand gestellt, auf der Maggies Reisetasche stand. Innerhalb der vier Wände befanden sich außerdem ein Schrank, ein Schreibtisch und ein einfacher Holzstuhl.
Langsam verzog sich ihr Ärger. Chad machte sich um sie zu große Sorgen. Er neigte zu Übertreibungen. Im Grunde genommen machte es ihr nichts aus, dass er sich so um sie kümmerte. Manchmal schoss er einfach den Vogel ab. Sie hatte überlegt, nachzukommen. Als sie sich vorstellte, was für ein Theater Chad und Maggie veranstalten würden, ließ sie ihr Vorhaben sein. Also blieb sie in dem nach abgestandener Luft riechenden Raum und wartete. Erst da wurde ihr das Knacken der Containerwände bewusst, das die gesamte Station heimsuchte.
Und dann vernahm sie die anderen Geräusche.
Die Stille übertrug sämtliche Laute, die auf Deck Zwei ihren Ursprung ha t ten.
Das Klirren von Geschirr war eines davon.
Yui richtete sich auf und setzte sich an den Bettrand. Bereits diese einfache Bewegung verursachte in ihrem linken Bein einen unangenehmen Schmerz. Maggie meinte, es sei nicht gebrochen. Für Yui zählte nur, dass sie ihr Bein noch bewegen konnte.
Nun vernahm sie das Rücken von Stühlen.
Yui erhob sich, wobei sie erneut ein Schmerz durchfuhr. Sie wollte nicht untätig liegen bleiben. Die Quelle der Geräusche lag in der Messe. Jemand hielt sich dort auf.
Sie humpelte aus dem Zimmer. Der Flur erstreckte sich vor ihr in völliger Einsamkeit. Um ihr Bein zu schonen, legte sie die Strecke langsam zurück. Kein weiterer Laut drang an ihre Ohren.
Sie öffnete die Tür. Als E rstes fielen ihr die in Unordnung gebrachten Stü h le auf. Danach sah sie eine zerbrochene Tasse, deren Scherben den B o den vor der Küchentür verunzierten. Auf einem der Tische stand eine geöf f nete Dose mit eingelegten Pfirsichen.
Yui schaute sich um. Außer ihr hielt sich niemand in dem großen Raum auf. Sie näherte sich dem Tisch mit der Dose. Gelber Fruchtsaft bildete um sie herum einen glänzenden Kreis. Der Inhalt war zur Hälfte geleert.
Hatte sie jemanden überrascht?
Yuis Puls ging schneller. Gab es doch noch Überlebende aus Whiteheads Mannschaft? Die schrecklich zugerichtete Leiche von Deborah Jones trat ihr vor Augen. Wenn es Überlebende gab, in was für einen Geisteszustand b e fanden sie sich dann?
Plötzlich umklammerte sie von hinten ein Arm. Eine Hand presste sich g e gen ihre Stirn und drückte ihren Kopf in den Nacken. Ein warmer, nach Pfi r sich riechender Atem berührte ihre rechte Wange.
„Es ist schön, Sie wieder zu
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