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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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Alex ist mein Freund“ – mit dem Zeigefinger der linken Hand kraulte er den Papagei am Kopf.
    Alex klappte vor sichtlicher Wonne die Augendeckel herunter.
    „Das ist ein ungeheuer intelligenter Vogel“, dozierte Fritzi dann, während Camilla sich seinen wirklich ausgezeichneten Apfelkuchen schmecken ließ, „der könnte glatt ein Fernsehstar werden.“
    Camilla verschluckte sich um ein Haar an einem Stück Apfel.
    „Doch wirklich!“ sagte Fritzi eifrig, „hören Sie, Camilla, ich muss unbedingt mit der Besitzerin von Alex sprechen“ – er räusperte sich, ehe er fortfuhr: „Wissen Sie, man hat mir da nämlich neulich so eine Fernsehwerbung angeboten. Ziemlich lukratives Angebot sogar. Es geht um ein – na ja – Potenzmittel. Ja also, ich habe dem jungen Regisseur gesagt, ich würde nur mitmachen, wenn der Spot nicht so bierernst ausfallen würde. Sondern eher locker-flockig, mit einem guten Schuss Humor. Sie verstehen, was ich meine, Camilla?“
    Automatisch nickte sie, obwohl sie überhaupt nichts mehr verstand.
    Zufrieden über ihre Zustimmung fuhr Fritzi fort: „Er hat mir vorgeschlagen, vielleicht einen sprechenden Papagei mit einzubauen in den Spot. Der Vogel soll dabei auf meiner Schulter sitzen, eine Nuss aus meiner Hand entgegennehmen, diese knacken und dabei: `Hallo, Schätzchen!` oder so etwas in der Art von sich geben. Und anschließend dann so bewundernd pfeifen wie manche Männer es auf der Straße machen, wenn ein Paar ellenlanger Beine im Supermini vorbeikommt. Sie kennen das sicher, Camilla!“ – sie nickte wieder pflichtschuldigst – „und ich soll dann in die Kamera zwinkern und dabei verschmitzt schmunzelnd sagen: `Wie gut, dass es Valida gibt! Alex und ich, wir sind ein perfektes Team!` Die Kamera wird dann einen Schwenk machen, und die neue Einstellung mich mit Alex auf der Schulter auf einem Balkon zeigen. Unten wird eine hübsche Frau vorbeigehen, und Alex wird nochmals: „Hallo, Schätzchen!“ krähen und dann so hübsch pfeifen … Die attraktive Dame wird stehenbleiben, zu uns heraufschauen und schließlich amüsiert lächeln. Ende, Klappe zu.“
    Fritzi sah Camilla an und kniff wieder mal ein Auge zu.
    „Gut, nicht? Also da würde ich schon mitmachen, habe ich dem Regisseur gesagt. Jetzt haben wir bloß das Problem, einen geeigneten intelligenten Vogel zu finden. Es gibt zwar eine Tierschule in der Stadt, aber deren zwei Papageien sind derzeit ausgebucht. Ich meine, dass Alex hier genug Talent besitzt, um den Part zu übernehmen. Seine Besitzerin könnte eine hübsche Stange Geld mit ihm verdienen. Und ich natürlich auch, wenn es denn zu dem Dreh kommen sollte.“
    „Tja“, sagte Camilla zweifelnd, „das Geld könnte Ruth auch gebrauchen, so ist das nicht. Ich fürchte allerdings, dass Alex alles Mögliche krakeelen wird, bloß nicht die Worte, die er soll.“
    Fritzi strahlte. Offenbar freute er sich, Camilla ein bisschen auf die Sprünge helfen zu können.
    „Das ist gar nicht so wichtig! Es gibt technische Tricks genug, um den Papageiensprechpart von außen zuzuspielen. Und herauszuschneiden, was Alex auch immer von sich geben mag. Falls er dies überhaupt tut! Wichtig ist nur, dass der Vogel mit mir kann. Das heißt, ruhig und brav auf meiner Schulter sitzenbleibt, mir kein Auge aushackt oder sich sonst irgendwie unangenehm aufführt. Es soll ja so aussehen, als wäre ich tatsächlich der langjährige und vertraute Besitzer. Herrchen und Papagei müssen wirken wie ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. Und Sie sehen selbst, Camilla, Alex und ich, wir sind bereits jetzt dicke Freunde. Also, einen Versuch wäre es immerhin wert.“
    Fritzi fütterte Alex jetzt mit einem Apfelschnitzen aus seinem Kuchenstück.
    „Camilla, stellen Sie mich doch Alex` Besitzerin vor, sind Sie bitte so lieb? Ich lade Sie dann auch beide zu einem Abendessen in ein schönes Restaurant ein. Versprochen!“
    „Ruth kommt Sonntag aus Griechenland zurück“, überlegte Camilla laut, „ich hole sie vom Flughafen ab und könnte bei der Gelegenheit gleich mal in dieser Richtung vorfühlen. Am besten soll sie Sie dann selbst in der nächsten Woche anrufen, Fritzi. Wäre das okay?“
    „Aber sicher. Ich danke Ihnen. Wie schmeckt Ihnen übrigens mein Apfelkuchen?“
    Camilla, die bereits das dritte Stück auf dem Teller hatte, winkte lachend ab.
    „Leider zu gut, Fritzi, wie Sie selber sehen. Das gibt wieder viele, viele zusätzliche Strafjoggingrunden im Park.“
    „Aber nein! Ihre

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