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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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wäre jetzt fein“, befand Jim und lachte Camilla an. „Was meint ihr?“
    Sie nickte.
    Es war ziemlich warm hier unten in der Bar, gegen ein kühles Bierchen war tatsächlich nichts einzuwenden.
    Diesmal nickte auch Richard in schönem Einklang.
    Jim winkte dem Barmann und nahm kurze Zeit später aus dessen Hand drei Flaschen mit grünem Etikett in Empfang.
    Gläser waren hier offensichtlich zum Bier nicht üblich, die übrigen Gäste tranken ebenfalls – meist Budweiser oder Beck`s Bier – direkt aus der Flasche.
    Jim und Richard stießen mit ihren Flaschen an und grinsten, weil Camilla, die wirklich durstig war, bereits gierig am Flaschenhals nuckelte.
    Es war gar nicht so einfach, stellte sie dabei fest - wenn man es nicht mehr gewohnt war - direkt aus der Flasche zu trinken und dem Gefäß genügend Flüssigkeit zu entlocken, damit sich das Schlucken überhaupt lohnte. Aber schließlich gelang es ihr doch, den richtigen Nuckelrhythmus zu finden.
    Mit ihrer halbvollen Flasche Bier in der Hand wandelte sie an der Bar vorbei, hinter der sich ein weiterer plüschroter Gang auftat.
    Jim und Richard blieben am Tresen zurück und unterhielten sich sofort wieder angeregt über technische Details der neuesten Computergeneration, von der Camilla momentan nichts hören wollte.
    Sie gelangte in einen weiteren roten Plüschsamtraum.
    Diesmal reihten sich an den Wänden entlang und unter den gewohnten Spiegeln eine Anzahl roter Samtstühle auf, mit goldfarbenen Lehnen und Beinen verziert.
    Die meisten der Stühle waren bereits besetzt, von abendlich gekleideten schwarzen Frauen verschiedenster Altersstufen, während die dazugehörigen Männer mit ihren Drinks in den Händen herumstanden.
    Der Anblick dieses Zimmers wehte unvermittelt einen romantischen Hauch von „ Vom Winde verweht“ in Camillas Recherche. Im Geist bedankte sie sich rasch bei dem englischen Professor für den heißen Tipp. Der Club hier würde sich ausnehmend gut in der Mimi machen und Sabina begeistert sein von den Fotos, die Camilla mitbringen wollte.
    Am anderen Ende des Raumes entdeckte sie jetzt ein kleines Bühnenpodest, auf dem gerade eine schwarze mollige Sängerin in Hosen und einem bunten leichten Häkelpulli ins Mikrofon stöhnte.
    Camilla vergaß augenblicklich beinahe das Atmen, sie sog mit all ihren Sinnen die Atmosphäre im Raum ein. Szenerie und Musik harmonierten wunderbar und schufen mühelos einen ganz besonderen Rahmen für den Auftritt der Sängerin mit der rauchigen Stimme.
    Camilla war sich nun sicher: Dieser Nightclub musste einfach in die Mimi hinein. Sie würde also zurückkommen und den Manager um die Erlaubnis zum Fotografieren bitten.
    Sie sah sich das Publikum näher an, das dem Chanson auf der Bühne andächtig lauschte.
    Außer ihrem befand sich nur noch ein weiteres weißes Gesicht im Saal, stellte Camilla fest. Es gehörte einem dunkelblonden, bärtigen, sympathisch wirkenden Mittvierziger in lässigen Cordjeans und weißem Hemd.
    Der Mann trug lässig über einer Schulter eine Art Rucksack aus Leinenstoff mit sich herum.
    Unter all den gestylten Leuten hier fiel er eigentlich schon wegen seiner ziemlich lässigen Kleidung auf, es hätte der hellen Hautfarbe gar nicht mehr bedurft. Allerdings schien sein offensichtliches Außenseitertum weder ihn noch sonst irgendjemanden im Raum zu stören.
    Auch Camilla wurde nicht angestarrt, aber es nahm auch niemand - außer dem weißen Mann - groß Notiz von ihr.
    Die schwarze Sängerin auf der winzigen Bühne legte sich inzwischen voll ins Zeug.
    Das Mädchen besaß eine kraftvolle und schöne Stimme, wie man sie selten zu hören bekam. Das erotische Timbre darin war geradezu atemberaubend. Camilla war plötzlich fasziniert, ja hingerissen.
    Das Publikum war ebenso spürbar elektrisiert, niemand schien sich mehr zu unterhalten. Alle Augen richteten sich auf die Bühne.
    Camilla konnte ihren Blick nicht mehr von der Sängerin lösen, die jetzt auch noch mittels Körpersprache und beredter Gesichtsmimik den Text des Liedes unterstrich.
    Es ging in dem Chanson um ein Liebespaar, das ganz offenbar in der Badewanne Oralsex hatte.
    Zunächst wurde das Geschehen aus dem Blickwinkel des Mädchens beschrieben: Wie sie so im warmen, duftenden Badewasser lag, völlig entspannt, und er auf einmal zwischen ihren Beinen abtauchte.
    Noch ahnte sie nicht, wie virtuos er das Spiel mit ihrer Liebesmuschel beherrschte. Aber schon begann er zu lecken und zu saugen und mit seiner vorwitzigen Zunge

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