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Korona

Korona

Titel: Korona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Diese Theorie scheint mir überholt. Vielmehr glaube ich, dass etwas von außen durchdringt. Kein Tor ist jemals vollkommen dicht. Genauso wie Dinge aus unserer Welt in die andere wechseln, können Dinge von drüben hierher gelangen. Hervorgerufen wird das Ganze durch die Kraft unserer Sonne. Ihre immense Energie hat ein Loch in unser Universum gebrannt.« Er trank einen Schluck. »Die Hexenmeisterin der Bugonde hat um das Geheimnis gewusst, und Elieshi hat mir davon erzählt. Ihr habt gesehen, was uns heute Nachmittag angegriffen hat. Solche Kreaturen existieren in unserer Welt nicht. Dass ein solches Wesen die Seiten wechseln konnte, bedeutet, dass das Loch mittlerweile besorgniserregende Ausmaße angenommen hat. Unsere Aufgabe wird sein zu verhindern, dass weitere Lebensformen durchkommen. Die Sicherheit unseres gesamten Planeten könnte davon abhängen.« Er ließ die Worte wirken. Als niemand etwas entgegnete, sagte er: »Es gibt aber auch Gutes zu berichten. Wir haben eine geringe Chance, Amy und die anderen zurückzuholen. Laut meinen Informationen stehen uns nur noch zwei weitere Sonnenausbrüche bevor. Einer in etwa drei Stunden, der zweite morgen Nacht um etwa dreiundzwanzig Uhr. Danach wird sich die Sonne beruhigen und für mindestens hundertfünfzig Jahre in einen Winterschlaf fallen. Ich habe unseren Freunden eine Nachricht hinterlassen und ihnen den genauen Zeitpunkt mitgeteilt. Mit etwas Glück finden sie meine Notiz und können sich dementsprechend vorbereiten.«
    Parker hob den Kopf. »Worin hast du sie verstaut?«
    »Erinnerst du dich an das Etui meiner Sonnenbrille? Amy wird es wiedererkennen, wenn sie es sieht.«
    »Moment mal«, sagte Wilcox. »Willst du uns erzählen, man kann Botschaften durch den Raum schicken?«
    »Frag mich bitte nicht, wie das funktioniert«, sagte Richard. »Aber scheinbar durchdringt unbelebte Materie den Raum schneller als belebte. Besonders Metall. Vielleicht, weil es leichter magnetisierbar ist. Ich dachte mir, wir sollten diese Möglichkeit nicht ungenutzt lassen.«
    »Ich kann das immer noch nicht glauben«, sagte Wilcox. »Ein Dimensionstor? Ich bitte dich …«
    »Es hat keinen Sinn, darüber zu debattieren. Diese Botschaft ist der Beweis. Wir haben es hier mit etwas zu tun, das der Wissenschaft bisher nur als mathematische Gleichung bekannt war. Aber das war bei Einsteins Relativitätstheorie nicht anders, und heute ist sie ein fester Bestandteil der Luft- und Raumfahrttechnik. Was ich damit sagen will: Wir sollten hierbleiben und warten. Zumindest bis morgen Nacht. Danach können wir immer noch den Rückweg antreten.«
    »Warum gehen wir dann nicht alle zur Pyramide?«, fragte Parker. »Wenn das das Zentrum der Störung ist, können wir sie dort gleich in Empfang nehmen.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Du vergisst, dass wir nicht wissen, wie groß der Wirkungsradius ist. Wenn wir uns zu weit vorwagen, laufen wir Gefahr, ebenfalls teleportiert zu werden. Leider haben wir keinerlei Möglichkeit festzustellen, ab welcher Stelle es gefährlich wird. Deshalb möchte ich vorschlagen, hier zu warten.«
    Katumba stocherte mürrisch mit einem Stock in der Glut herum. »Es tut mir leid«, sagte er. »Aber wir können nicht bleiben.«
    »Warum nicht?«
    »Ich muss mich um meine Männer kümmern. Außerdem muss ich schnellstens zurück und meine Vorgesetzten informieren. Wir werden Unterstützung brauchen.«
    »Aber …«
    »Kein
Aber.
Die Funkverbindung ist ausgefallen und wir haben keinen Helikopter mehr. Vier Soldaten, zwei Sanitäter und zwei verletzte Piloten, das ist alles, was von meiner Einheit übrig geblieben ist. Während Sie weg waren, sind zwei weitere meiner Leute gestorben. Ich habe vier Gräber ausheben müssen und Sie können sich vorstellen, dass mir das nicht eben viel Freude bereitet hat. Wir haben weder Granaten noch Munition und kaum noch Proviant.« Er starrte in die Glut. »Glauben Sie mir, wir sind alle mit den Nerven am Ende. Ich will nicht riskieren, dass noch jemand stirbt. Außerdem müssen wir jetzt zu Fuß gehen, und das dauert seine Zeit. Aber immerhin: Wir haben auch eine gute Nachricht erhalten. Meine Piloten haben mir berichtet, dass sie auf Überlebende der Bugonde gestoßen sind. Sie sammeln sich unten im Tal, um diese Gegend für immer zu verlassen. Wir werden uns ihnen anschließen.«
    Richard blickte zu Elieshi. »Überlebende? Wie viele?«
    Der Hubschrauberpilot wiegte den Kopf. »Etwa hundert. Männer, Frauen, Kinder. Sie hatten

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