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Korrupt (German Edition)

Korrupt (German Edition)

Titel: Korrupt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kviby
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Hand in seine Unterhose. Sein Autoschlüssel war noch dort. Er kehrte zu Annie zurück, kniete sich neben sie und begann, die Kabelbinder, mit denen Annie gefesselt war, aufzusägen. Nach etwa einer Minute hielt er inne. Der Kabelbinder hatte eine kleine Kerbe. Wenn er zu zwei Dritteln durch war, würde er ihn durchreißen können. Er brauchte eine Viertelstunde, um den ersten Kabelbinder durchzusägen. Beim zweiten ging es schon schneller.
    «Wir müssen hier weg, Liebes», flüsterte er und machte sich an den Kabelbindern an ihren Fußgelenken zu schaffen. «Ich bringe uns in Sicherheit.»
    Nachdem er den letzten Binder gekappt hatte, schleifte er Annie ins Arbeitszimmer.
    «Annie», flüsterte er und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. «Hörst du mich?»
    Ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam. Adrenalin schoss Max in die Adern. Er brauchte etwas, womit er sie tragen konnte. Es gab aber nichts, was er hätte um sie legen können.
    Er lauschte an der Tür, dann legte er eine Hand auf die Klinke. Abgeschlossen. Er schaute durch das Schlüsselloch. Der Schlüssel steckte. Diese Tür stellte den einzigen Fluchtweg dar. Um sie zu öffnen, wollte er eine Methode anwenden, die er kurz vor seinem zehnten Geburtstag erlernt hatte. Er zog das größte Buch, das er finden konnte, einen Bildband im A 3 -Format, aus dem Regal und riss zwei Seiten heraus. Dann schob er die Buchseiten nebeneinander durch den Spalt unter der Tür, brachte den Autoschlüssel in das Schlüsselloch, begann behutsam, den Türschlüssel hinauszuschieben, und konnte dabei nur hoffen, dass er auf einer der beiden Buchseiten landete.
    Endlich fiel der Schlüssel aus dem Schloss und landete mit leisem Klirren auf dem Boden. Er spähte durch den Spalt unter der Tür. Der Schlüssel lag, wo er liegen sollte. Fünfzehn Sekunden später hatte er ihn zu sich herangezogen und die Tür aufgeschlossen. Er öffnete sie einen Spaltbreit, und sein Blick fiel auf eine Diele mit grünem Teppichboden, von der aus eine Treppe ins Untergeschoss führte. Max wartete einen Augenblick. Er musste Annie tragen, erst die Treppe hinunter, dann zum Auto. Und dann nichts wie weg. Auf einem Stuhl neben dem Treppengeländer lag eine Decke. Mit Mühe gelang es ihm, Annie in diese Decke zu wickeln. Er küsste sie auf Stirn und Wangen und beugte sich zu ihr hinunter, um sie hochzuheben, aber sie glitt ihm aus den Armen.
    «Du musst mir helfen, Liebling. Hörst du mich?»
    Er küsste sie vorsichtig auf den Mund, sie öffnete die Augen und sah ihn an. Ihm begegnete ein Blick, den er nicht kannte.
    «Du bist hier», flüsterte sie fast unhörbar.
    Er nickte und konnte nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten.
    «Wir hauen hier ab», sagte er. «Wir fahren nach Hause. Wir drei. Erinnerst du dich?»
    Sie versuchte etwas zu sagen, aber er legte ihr einen Finger auf die Lippen. «Wir müssen jetzt hier weg, Liebling. Versuch dich zu entspannen. Hast du große Schmerzen?»
    Ihre Glieder waren vollkommen kraftlos, und sie hatte ihre Augen wieder geschlossen. Er knotete die Decke über ihrer Brust zusammen und hob sie hoch.
    Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und tastete nach dem Puls an ihrem Hals.
    «Alles wird gut, Annie. Wir sind jetzt auf dem Weg nach Hause. Du und Mingus und ich.»
    Er hörte nicht, wie sich die Tür hinter ihm öffnete, sondern spürte nur den Schlag auf seinem Kopf. Die Haut platzte auf, Annie rutschte aus seinen Armen, und sie stürzten beide zu Boden. Sein Blut vermischte sich mit ihrem.
    «Wohin des Weges?», fragte Göran.
    Ein anderer Mann lachte.
    Max registrierte Schritte. Dann wurden er und Annie von den beiden Männern über den Boden geschleift.
    6
    Als Henrik Olssons Telefon klingelte, streckte er seine Hand danach aus und freute sich, dass er ein schnurloses gekauft hatte, denn so konnte er auf der Couch sitzen bleiben, telefonieren und dabei das Mädchen betrachten, dass gerade seinen Penis im Mund hatte. Einige Abende zuvor hatte er ihre Telefonnummer erhalten und sie nun zum Mittagessen eingeladen. Anschließend waren sie in seine Kanzlei am Karlaplan gegangen und hatten nicht viel Zeit mit Konversation verschwendet. Er hatte ihr die Aussicht und die Bilder an den Wänden gezeigt und mit dem vielen Geld angegeben, das er verdiente. Dann hatte er sie gefragt, ob sie mit ihm schlafen wolle. Sie hatte ihn kichernd zur Couch gezogen. Dort hatte er vor genau drei Minuten mit aufgeknöpfter Hose Platz genommen.
    «Henrik Olsson», sagte er

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