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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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inklusive Horace, folgte James aus dem Lager.
     
    Nates Magen war das reinste Nervenbündel. Er wusste, er musste verdammt noch mal weg vom Lager, aber wohin? Er konnte ja nicht wissen, wohin ihre Verfolger gehen würden. Falls er zu den Ruinen der Stadt ginge, konnten sie geschnappt werden. Falls er Claire zum Strand brachte, machten sie sich vielleicht selbst zum Ziel. Er sprang über einen umgestürzten Baum, blickte kurz zurück zu Claire, um sicherzugehen, dass sie keine Hilfe brauchte, dann eilte er weiter.
    Sein Verstand raste zusammen mit seinen Beinen vorwärts. Er musste sich einen Plan ausdenken, aber das konnte er nicht, solange er durch den Wald rannte, sich unter Ästen hindurchduckte und über verrottete Pflanzen sprang. Wenige Augenblicke später sah er etwas, das funktionieren würde. Ein hoher Baum mit einem knorrigen Stamm, der sich in schmalere, gekrümmte Äste aufspaltete, die perfekt zum Klettern waren.
    Nate stopfte sich seine Pistole in die Hose und drehte sich zu Claire um. Da er keine Zeit gehabt hatte, die Schwertscheide zu suchen, bevor sie das Lager verließen, musste er sein Schwert nun in der linken Hand tragen.
    »Wir können nicht länger blind draufloslaufen«, flüsterte er. Er wusste nicht, ob ihre Besucher sie gehört hatten, aber zweifellos hatten sie mittlerweile ihr Lager gefunden und wussten, dass sich noch andere Personen auf der Insel aufhielten.
    »Bis ich mir etwas überlegt habe, werden wir uns dort oben verstecken.« Er deutete mit seiner rechten Hand auf die kräftigen Äste.
    Claire, die ebenfalls eine Pistole und ein Schwert trug, konnte mit ihren Waffen ohne Probleme klettern. Nate blieb noch einige Augenblicke, unten stehen. Er trat einen Schritt zurück, um nachzusehen, ob ihr Versteck wirklich sicher war. Es war ein Baum mit vielen Blättern, aber man konnte Claire immer noch ohne Weiteres entdecken. Verdammt. Hoffentlich waren ihre Verfolger zu beschäftigt damit, ihnen nachzurennen, als an jedem Baum hochzuschauen.
    Das einzig Tröstliche war, dass er und Claire den Vorteil haben würden, die Feinde zuerst zu sehen. Und obwohl sie keine Zeit gehabt hatten, zusätzliche Munition mitzunehmen, waren die Pistolen, die sie mitgenommen hatten, wenigstens geladen gewesen. So könnten sie schießen und dann weglaufen. Wobei sie dann nur noch ihre Schwerter hätten. Er hoffte, es würde verdammt noch mal nicht dazu kommen.
    Nate ließ sich auf dem Ast unter Claire nieder, sodass sie leise miteinander sprechen konnten.
    »Ich glaube nicht, dass sie uns folgen, wenigstens noch nicht. Glaubst du wirklich, dass sie nach uns suchen werden, sobald sie das Lager erreichen und bemerken, dass noch jemand hier ist?«
    Er hatte zunächst einmal genau das angenommen, aber jetzt, wo er einen Moment Zeit hatte, um darüber nachzudenken, war er sich nicht mehr so sicher.
    »Wenn du das wärst, würdest du dann deine Zeit damit verschwenden, eine Insel nach ein paar Leuten abzusuchen?«
    Nate schüttelte gleichzeitig den Kopf.
    »Wenn ich es wäre, würde ich meine Männer zusammenhalten – darin liegt doch ihre Stärke. Und sobald ich den Schatz gefunden hätte, würde ich meine Männer postieren, um ihn zu bewachen.«
    Er riss die Augen auf.
    »Wir haben die Karte zurückgelassen!«
    Sie packte seinen Arm.
    »Hast du die Schnupftabakdose?«
    Nate schüttelte den Kopf.
    »Wie konnten wir nur so dumm sein?«
    »Nun, wir hatten schließlich keine Zeit zu packen.«
    »Nate, mit der Karte und der Dose haben sie alles, was sie brauchen.«
    »Sie müssen es aber immer noch erst mal herausfinden. Wir haben schließlich auch ein paar Tage gebraucht, bis uns das gelungen ist. Bis dahin wird Vincent wieder zurück sein.«
    »Schlägst du etwa vor, wir sollen uns währenddessen verstecken?«, fragte sie, und die Empörung ließ ihre Stimme lauter werden. Claire holte tief Luft und sprach dann viel leiser weiter.
    »Nate, da gibt es ein paar Dinge, die wir tun können. Wir können sie nachts angreifen. Ich weiß, wir sind in der Unterzahl, aber wir können sie aufhalten.« Ihr Rückgrat versteifte sich, und sie hob trotzig das Kinn. Ihre Augen funkelten.
    »Ich werde mich nicht zurücklehnen und verstecken, während sie uns das wegnehmen, wofür wir geschuftet haben.«
    Nate konnte nicht anders, er musste lächeln. Gott, er liebte sie. Sie hatte solche Energie, solche Leidenschaft in sich. Gewiss, ihr Naturell war ziemlich feurig, aber das machte Claire zu derjenigen, die sie war. Alles, was

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