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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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Es sah ganz gewiss nicht verlassen aus.
    James öffnete die Kisten und stocherte darin herum. Unter den Vorräten waren Becher, Teller, Besteck und ein kleiner Topf. Er fand Kaffeebohnen, Bananen, eine Handvoll Eier, die in ein Hemd eingewickelt waren. Es gab dort auch Werkzeuge. Eine kleine Axt, Messer mit Klingen unterschiedlicher Länge, noch ein Stück Segeltuch und ein Seil. Er zog die Augenbrauen hoch, als er die Waffen und die Munition sah, die er unter ein paar Kleidungsstücken entdeckte. James lächelte. Niemand bei vollem Verstand ließ Munition einfach so zurück.
    Er schnüffelte in die Luft, so als ob er sie riechen könnte. Doch das Einzige, was außer der Feuchtigkeit auch noch in der Luft hing, war der Schweißgeruch seiner Männer.
    In einer weiteren Truhe fand James zusätzliche Kleidungsstücke. Als er einige davon herauszog, stellte er zufrieden fest, dass sie, der Größe nach zu urteilen, ziemlich wahrscheinlich Nate gehörten.
    »Werden wir denn nicht nach denen suchen?«, fragte Horace.
    »Ich denke, wir sollten besser zusammenbleiben, jedenfalls für den Moment. Sie können nicht gut bewaffnet sein«, – er deutete auf die Waffen, die er aus der Kiste gekippt hatte – »aber ich will auch nicht, dass er uns nacheinander zu fassen kriegt, so wie er es in Nevis getan hat.«
    »Außerdem, danach zu urteilen«, – er deutete auf die sauberen Schaufeln – »haben sie den Schatz noch nicht gefunden. Lasst uns das Lager genauer untersuchen. Falls sie uns gehört haben und weggerannt sind, oder falls sie keine Besucher erwartet haben, haben sie vielleicht etwas Wertvolles zurückgelassen.«
    Es war der Junge, wurde James klar, als er den schmutzigen Hut aus einer Kiste zog. Der Junge von dem Kartenspiel war bei Nate. Für James ergab das alles zwar keinen Sinn, aber so war es. Der Junge und Nate jagten gemeinsam nach dem Schatz. James wusste, dass er aufgrund der Körpergröße des Jungen und der Tränen, die er in dessen Augen gesehen hatte, als dieser das Pokerspiel verlor, nichts vor ihm zu befürchten hatte. Seine Mannschaft wäre mehr als fähig, Nate zu überwältigen. Er warf einen Blick über seine Schulter, sah seine Männer das Lager plündern und dachte, dieses Mal sollten sie Nate besser fertigmachen.
    James nahm die Lebensmittel, die sie gefunden hatten, nicht mit, sondern deckte sie bloß zu. Falls sie länger hierblieben, dann würden sie sie noch brauchen. Er fand den Mantel, den Nate in Nevis getragen hatte. Konnte er wirklich so viel Glück haben?, dachte er. Aber das Schicksal schien großzügig mit ihm zu sein, denn als James in die Seitentasche griff, spürte er es sofort. Er setzte sich auf seine Fersen und grinste.
    »Kapitän? Was haltet Ihr hiervon?«
    James stand auf, ging zu dem Mann, der neben dem Bett stand, und reichte ihm die Kupferdose.
    »Hm, sieht wie eine Schnupftabakdose aus.« Der Kapitän öffnete sie, drehte sie um und las die Inschrift.
    »Was steht da?«, fragte Horace, der gekommen war, um zu sehen, was man gefunden hatte.
    »Da steht, ›Die Herrlichkeit liegt im Grab‹«, antwortete der Kapitän. Dann schüttelte er den Kopf und gab James die Dose zurück.
    »Denkst du wirklich, es könnte so einfach sein?«
    »Einfach, Sir?«
    »Horace. Früher gab es hier mal eine Stadt, oder nicht?«
    »Aye, Sir.«
    James rieb mit dem Daumen über die Inschrift. »Sollte man dann nicht annehmen, dass es hier auch einen Friedhof gibt?«
    »Suchen wir dort als Erstes?«
    James zog die beiden Teile der Karte hervor. Horace pfiff und beugte sich nach vorn, um etwas zu sehen. James las das Rätsel, versuchte es mit dem in Verbindung zu bringen, was sein Urgroßvater gesagt hatte. Der alte Seemann hatte davon gesprochen, dass die Antwort in der Letzten läge. In der letzten was?, fragte sich James. Und die Karte sprach von einer »markanten Wasserlinie«, was bedeutete, dass sie nahe beim Wasser suchen sollten. Da sie auf dem Strand, an dem sie an Land gegangen waren, nichts entdeckt hatten, war es naheliegend, dass etwas auf der anderen Seite der Insel sein konnte.
    »Wir werden zum anderen Strand gehen. Falls wir dort nichts finden, dann suchen wir einen Friedhof.« James deutete auf einige seiner Männer.
    »Ihr vier bleibt hier. Auf die geringe Chance hin, dass sie nicht wissen, dass wir bereits hier sind, macht bloß nichts Dummes, etwa ein Feuer anzuzünden und damit unsere Anwesenheit anzukündigen.«
    »Aye, Kapitän«, stimmten die Männer ihm zu.
    Der Rest,

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