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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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wird nicht ausreichen.«
    Luke lächelte spöttisch, zog eine Pistole aus seiner Schärpe und liebkoste den glänzenden Lauf mit der anderen Hand.
    »Missy, du hast die besten Piraten der ganzen Karibik hier in dieser Höhle versammelt, also zeig ein wenig Vertrauen.«
    »Piraten?«, schnaufte Claire und sah von Luke hinüber zu Blake, dann zu Vincent. Von Luke wusste sie es ja schon, aber Blake, Nate und Vincent? Sie sah die Männer an, die sie gerade erst kennengelernt hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der große Bär von einem Mann ein Pirat war. Trotz seiner Körpergröße schien er zu sanftmütig zu sein. Und der Junge? Sie hatten ihn ebenfalls zum Piraten gemacht? Hatten sie denn überhaupt kein Schamgefühl?
    Und doch, ergab es denn nicht absolut Sinn, dass Nate ein Pirat war? Er hatte ein Schiff, er war reicher als jeder Handelsseemann, und er war gewiss kämpferischer als die meisten Freibeuter. Und das erklärte auch seine Unbarmherzigkeit, als er sie gezwungen hatte, den Schatz mit ihm zu teilen. Piraten bekamen immer das, was sie wollten.
    In einem Winkel ihres Herzens fragte sie sich, ob ihre gemeinsame Zeit auf der Isla de Hueso nichts weiter war als ein Mittel, um an einen weiteren Schatz zu gelangen. Warum sonst hatte er ihr nichts davon gesagt, dass er ein Pirat war? Er hatte reichlich Zeit und Gelegenheit dazu gehabt. Oder hatte er geglaubt, am Ende wäre es unwichtig, weil er schon lange fort sein würde, ehe sie die Wahrheit herausfand?
    Claire wünschte, sie könnte die Antwort finden, indem sie ihn ansah, aber sein Gesicht war nicht zu deuten. Seine Augen waren so kalt wie die Smaragde, die sie in den Truhen gesehen hatten. Wo war der Mann, bei dem sie sich hübsch und begehrenswert gefühlt hatte?
    »Du bist ein Pirat?«
    »Jetzt hast du es geschafft«, murmelte Joe Luke zu.
    »Du wirst doch jetzt nicht in Ohnmacht fallen, oder?«, fragte Luke.
    »Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie in Ohnmacht gefallen, und ich werde heute sicher nicht damit anfangen.«
    »Claire, es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört«, sagte Vincent.
    »Zur Hölle, Mann, wer behauptet denn, die Seeräuberei sei etwas Schlimmes?«, fragte Luke und sah schlichtweg beleidigt aus.
    Claire ignorierte Luke und konzentrierte sich auf Vincent.
    »Und doch hat sich keiner von euch beiden die Mühe gemacht, es mir zu erzählen.«
    Vincent hatte wenigstens genug gesunden Menschenverstand, um beschämt zu schauen.
    »Es gibt hier eine verlassene Stadt, die zwischen den beiden zugänglichen Stränden liegt. Auf dem Weg dorthin stehen viele Bäume, aber man gelangt auf eine schöne Lichtung, wenn man erst dort ankommt. Wir fanden ein markiertes Grab neben dem Friedhof. Ich sage, wir beginnen dort«, erklärte Nate.
    Seine ablehnende Haltung ihr und ihren Gefühlen gegenüber verletzte Claire mehr, als es die Kombination der beiden Faustschläge getan hatte, die ihr kürzlich versetzt worden waren. Sie ignorierte den Stich und beschloss, dass sie ebenso kalt sein konnte wie er.
    »Wir haben nicht genügend Waffen, und Nate und ich haben keine Munition mehr.«
    Luke grinste.
    »Wir haben einen Mann mit dem Langboot zurückgeschickt. Er sollte mit Männern und Waffen zurückkommen. Mittlerweile sollte er eigentlich schon wieder hier sein.«
    »Mit meinen Stinktöpfen«, fügte Vincent hinzu.
    Obwohl Luke gesagt hatte, dass ein Langboot dort auf sie warten würde, war Claire doch überrascht, es am Strand zu sehen. Sie hatte nicht erwartet, dass der Pirat die Wahrheit sagen würde. Das Boot hielt sich ein wenig weiter entfernt im Wasser, bis Vincent es näher winkte.
    Weitere zehn Männer ergossen sich auf den Strand, und alle hielten Waffen in Händen. Luke schlenderte zum Boot und, obwohl das schier unmöglich erschien, belud er sich noch zusätzlich mit Waffen. »Claire, du solltest mit dem Boot zurückfahren«, sagte Nate.
    Dass er die Dreistigkeit besaß, ihr Befehle zu geben, machte sie beinahe ebenso wütend wie der Befehl an sich.
    »Ich werde mich nicht verstecken.«
    »Kannst du überhaupt eine Pistole abfeuern, ohne einen unserer eigenen Leute zu erschießen?«, fragte Luke.
    Claire wirbelte zu Luke herum, die Lippen fest zusammengepresst.
    »Hast du zu deiner Frau auch so wenig Vertrauen?«, wollte Claire wissen, eine Hand in die Hüfte gestützt und verzweifelt bemüht, ihr Temperament zu zügeln.
    Luke grinste.
    »Nicht seit dem ersten Mal, als sie mich mit einem Messer bedroht hat.«
    »Sie ist mir sehr

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