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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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nicht beim Nähen.“
    „Beim Ihr Nähkorb lag vor ihren Füßen. Herrje. Den hatte sie ja vollkommen vergessen. „Ich war gerade fertig.“ Sie bückte sich und schob eilig den verstreuten Inhalt in den Korb zurück.
    Gelassen kam Reeves ihr dabei zu Hilfe. Während sie nach Stopfgarnen suchten, erklärte er: „Madam, mein Besuch ist geschäftlicher Natur.“ Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Der Earl ist in einer Zwangslage. Um Kontrolle über sein Vermögen zu erlangen, muss er von einem Treuhänderausschuss gebilligt werden. Sie werden einen distinguierten, vornehmen Mann erwarten, und wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, geben sie die Mittel nicht frei. Sie sind dem Captain begegnet. Er mag sich im Krieg ausgezeichnet haben, doch seine Manieren müssten ein wenig aufpoliert werden. Ich glaube, hier kommen Sie ins Spiel.“ „Sie wollen, dass ich diesen ... den Captain unterrichte?“ Er stand auf, half ihr ebenfalls auf die Füße und stellte den Korb auf ein Tischchen. „Ja, Madam.“
    Ihre Mutter klatschte in die Hände.
    Prudence warf ihr einen finsteren Blick zu. Wirklich, der Captain mochte sie doch noch nicht einmal. Nun ja, küssen mochte er sie schon, das zumindest war offensichtlich. Wenn Prudence ehrlich war, hatte sie es ja ebenfalls genossen. Ziemlich sogar. Ihre Wangen wurden heiß. Es wäre keine gute Idee, Zeit mit dem Captain - beziehungsweise dem Earl natürlich - zu verbringen. „Mr. Reeves, ich fürchte, ich kann Ihrer Bitte nicht entsprechen. Ich habe viel zu tun, und ... “ „Unsinn“, erklärte ihre Mutter entschieden. Sie sah zum Butler. „Prudence würde Ihnen sehr gern helfen.“
    „Aber Mutter ...“
    „Prudence, der Mann ist ein Earl, meine Güte! Wie kannst du ihm seine Bitte da abschlagen?“
    „Ganz leicht. Mr. Reeves, ich fürchte, es ist unmöglich. Ich glaube nicht, dass ich ...“
    „Natürlich erhalten Sie für Ihre Mühe eine hübsche Entschädigung. “
    Mrs. Crumptons Augen glänzten. „Wie viel?“
    „Mutter! “
    „Du solltest deine Dienste nicht unter Wert verkaufen“, meinte ihre Mutter ruhig. Sie hob die Brauen und blickte den Butler fragend an. „Oder was meinen Sie?“
    „Das sollte sie tatsächlich nicht“, stimmte er formvollendet wie immer zu. „Der Earl ist bereit, sich großzügig zu zeigen.“
    „Er weiß davon?“, fragte Prudence misstrauisch.
    „Es war seine Idee“, erwiderte Reeves sanft.
    „Oh.“
    „Er ist bereit, für den einen Monat bis zu hundert Pfund zu zahlen.“
    Das war ein Vermögen. Prudence räusperte sich. „Also. Das ist wirklich sehr großzügig. Allerdings gibt es da ein kleines Problem ... Mr. Reeves, der Captain kann mich nicht leiden.“ Er begehrte sie - und jede andere Frau, die ihm in die Arme fallen würde. Aber von anderen Gefühlen - etwa Zuneigung oder Respekt - war nie die Rede gewesen. Was, so befand sie ein wenig reumütig, doch sehr schade war.
    Reeves lächelte entschuldigend. „Mir sind bisher noch nicht viele Menschen über den Weg gelaufen, für die der Captain Zuneigung empfindet.“
    „Seine Männer muss er doch mögen, schließlich lässt er sie bei sich wohnen.“
    „Sie haben recht, für sie empfindet er tatsächlich etwas. Sehr viel sogar, glaube ich. Aber er zeigt ihnen diese Gefühle nicht. Er ist eben ein reizbarer Mann. Doch sie kennen und lieben ihn, und daher scheinen sie alle ganz glücklich mit dem gegenwärtigen Zustand.“
    „Ich wäre das nicht.“
    „Nein, Madam. Glücklicherweise geht es bei dem, worum ich Sie bitte, nicht um Zuneigung. Ich möchte Sie nur als Lehrerin für Seine Lordschaft engagieren.“
    Prudence presste zwei Finger gegen ihre Stirn. Lehrerin. Für den Captain. Den Mann, bei dem ihr kalte Schauer den Rücken herunterliefen, wenn er ihr nur mit den Fingerspitzen über den Arm strich. „Ich ... ich bin mir nicht sicher, ob ich ...“
    „Ohne Ihre Hilfe wird er das Vermögen verlieren. Und seine Männer werden darunter sehr zu leiden haben“, sagte Reeves ruhig und eindringlich.
    Prudence dachte an die Männer, die sie gesehen hatte, viele von ihnen kriegsversehrt und nicht mehr in der Lage, es allein zu schaffen. „Was genau müsste ich denn tun?“
    „Sie müssten dem Earl innerhalb von einem Monat die Grundbegriffe der vornehmen Welt vermitteln.“
    „Einem Monat?“
    „Ja. Dann werden die Treuhänder anreisen, um ihr Urteil zu fällen. Er braucht Unterricht in Tanz, Konversation, Benimm Reeves zuckte mit den Schultern.

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