Kosmische Kreuzfahrt
Torlos zögerte mit der Antwort. Er rief einen anderen Mann der Besatzung herbei und unterhielt sich schnell mit ihm. Arcot hatte den Eindruck, daß sie verschiedener Ansicht seien und zu keiner Einigung kämen.
„Willst du vielleicht erst mit auf unser Schiff kommen, Torlos?“ ließ er ihn wissen. „Du könntest dich davon überzeugen, daß wir nur vier Mann an Bord sind. Hätten wir feindselige Absichten, so würden wir wohl kaum allein gekommen sein.“
Diese Logik schien Torlos einzuleuchten. „Ich würde gern kommen“, übermittelte er Arcot, „aber ich darf es nur mit Genehmigung des Kommandanten dieses Schiffes. Ich werde ihn um die Erlaubnis bitten.“ Er nickte Arcot zu und bedeutete ihm, zu warten. Nach wenigen Minuten war er zurück, sein freundliches, offenes Gesicht strahlte. „Ich darf mit dir gehen, aber ich sehe keinen Weg, wie es geschehen könnte. Wir können uns nicht außerhalb unserer Schiffe bewegen. Wäre es möglich, dein Schiff so nahe heranzubringen, daß ich übersteigen könnte?“
Arcot schüttelte den Kopf. Er schätzte das Gewicht Torlos’ ab und veränderte die Einstellung der Tragfähigkeit für das Fluggerät auf seinem Rücken. Dann gab er Torlos ein Zeichen, sich an dem breiten Gurt um seine Hüften festzuhalten, und schwebte zum Erstaunen des anderen Riesen mit Torlos in den Luftraum hinaus. Er schaltete den Antrieb auf volle Kraft, und sie langten wenige Sekunden später am Heck des Pioniers an, wo Wade die Luftschleuse bereits geöffnet hatte. Sie schlüpften durch die Öffnung, und Torlos blickte sich aufmerksam um. Auf Arcots Aufforderung folgte er diesem in den Kontrollraum, der sein höchstes Interesse zu erregen schien.
Morey betrachtete den Bewohner des Planeten mit leichtem Mißtrauen. „Ist das nicht ein wenig leichtsinnig, Arcot?“ fragte er. „Was nun, wenn der Bursche plötzlich verrückt spielt und hier alles verwüstet? Er sieht aus. als habe er die Kräfte dazu.“
„Dann sehen Sie sich vor, nicht in seine Umarmung zu geraten, Morey“, grinste Arcot. „Mein neuer Freund heißt übrigens Torlos. Seine Sprache verstehe ich zwar nicht, aber wir haben uns bereits prächtig vermittels der Telepathie verständigen können. Daß ich ihn mitbrachte, geschah nicht ganz uneigennützig. Er soll sich davon überzeugen, daß wir mit friedlichen Absichten gekommen sind. So hoffe ich, daß man uns das Betreten der Stadt erlauben wird. Aha, Torlos scheint sich auch für die anderen Räumlichkeiten unseres Schiffes zu interessieren. Laden wir ihn also zu einem Rundgang ein!“
Er nahm den Arm Torlos’ und sie schritten durch alle Räume des Schiffes. Torlos’ Augen gingen wieselgleich umher, keine Einzelheit schien ihnen zu entgehen. Zuletzt standen sie in dem Raum, der mit Vorräten und Ersatzteilen vollgestopft war. Kopfschüttelnd musterte Torlos die vielen blitzenden Geräte, deren Bedeutung ihm offensichtlich nur zum Teil bekannt war. Vor einem Regal an der Wand blieb er sinnend stehen, löste dann eine schwere Brechstange aus der Halterung und wog sie prüfend in der Hand. Arcot wollte gerade eine Erklärung geben, als Torlos die zwei Zoll starke Stange mit einer spielerischen Bewegung wie einen Draht bog, zu einer Schleife formte und mit einem kräftigen Knoten versah. Mit genau der gleichen Leichtigkeit löste er den Knoten wieder, bog die Stange in ihre ursprüngliche Form zurück und befestigte sie wieder in der Halterung. Er blickte in die vor Staunen weit aufgerissenen Augen der Männer.
„Alle Männer unseres Planeten sind so stark wie ich“, sagten seine Augen. „Ich verstehe, daß dies ein Werkzeug ist, aber es wäre für uns wertlos, weil es viel zu schwach ist. Vor Männern, die solche Werkzeuge benutzen, brauchen sich die Bewohner unseres Planeten nicht zu fürchten.“
„Da habt ihr’s“, nickte Arcot mit süßsaurer Miene. „Die erste Runde ist an Torlos gegangen. Sehen wir zu, ob wir die zweite gewinnen können.“
Er trat dicht vor Torlos hin und zwang dem anderen seine Gedanken auf. Minutenlang hielten sie stumme Zwiesprache, dann atmete Arcot auf und wandte sich den Freunden zu. „Wir können mit Torlos in die Stadt gehen. Er meint, der Herrscher dieses Planeten würde gern mit uns sprechen und Erfahrungen austauschen. Wir sollen uns beeilen, die Schiffe seiner Flotte haben Befehl, nicht ohne ihn zurückzukehren.“
Während Fuller und Morey sich bereitmachten, führte Arcot den Riesen noch einmal in den Antriebsraum. Torlos
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