Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
Vom Netzwerk:
begriff offensichtlich die Bedeutung dieses Raumes, konnte aber seine Verwunderung nicht verbergen. „Sind das die ganzen Maschinen, die euer Schiff antreiben?“ fragten seine Blicke angesichts der Spulen. „Wie können sie eine solche Masse, wie sie euer Schiff darstellt, durch den Raum bewegen?“
    Arcot lächelte höflich. „Strom“, suggerierten seine Gedanken. „Strom gibt uns die Antriebskräfte und ist zugleich unsere tödliche Waffe.“ Er zog die winzige Molekularpistole und zeigte sie Torlos. „Hier! Mit dieser Waffe könnte ich eure ganze Flotte zerstören, ohne daß ihr in der Lage wäret, mich daran zu hindern. Du brauchst nicht zu fürchten, daß ich davon Gebrauch machen werde, ohne daß man mich dazu zwingt. Wir haben noch andere Mittel, einen Kampf zu unseren Gunsten zu beenden. Paß auf, was jetzt geschieht!“
    Arcots Hand glitt zum Gurt hinab und berührte den kleinen Hebel, der die Tarnkappe in Funktion setzte. Unsagbares Staunen malte sich auf Torlos’ Zügen, als er den Arm tastend vorstreckte und ins Leere griff. Seine Verwirrung wuchs, als Arcot, der sich um Torlos herumbewegt hatte, ihm von hinten auf die Schulter schlug, um dann urplötzlich in der äußersten Ecke des Raumes wieder sichtbar zu werden. Kopfschüttelnd folgte Torlos Arcot in den Kontrollraum zurück. Morey hatte die Steuerung übernommen und setzte das Schiff auf die wartende Flotte zu in Bewegung. Die Schiffe wendeten blitzschnell, nahmen den „Pionier“ in die Mitte. Minuten später hielten die Erdbewohner im Geleit Einzug in die Stadt.
    „Sie ist die Hauptstadt unseres Planeten, der den Namen Sator trägt“, vermittelte Torlos dem gebannt Lauschenden. „Zugleich ist sie Sitz des Oberkommandos aller militärischen und zivilen Kräfte. Der Oberkommandierende ist es in erster Linie, der sich für euer Schiff und seine Einrichtungen interessiert.“
    Arcot nickte und rieb sich das Kinn. Dann entschloß er sich, Torlos reinen Wein einzuschenken. „Ihr seid nicht der erste Planet dieses Systems, den wir besuchen. Torlos. Vielleicht wären wir nicht zu euch gekommen, wenn man uns auf dem dritten Planeten freundlicher empfangen hätte. Leider schien man uns als Feinde zu betrachten und gab uns keine Gelegenheit zu einer Landung, die gewiß alle Mißverständnisse beseitigt hätte. Schlimmer noch – wir wurden sogar angegriffen und mußten unsere Waffen sprechen lassen. Natürlich bemühten wir uns, die Bewohner der Stadt zu verschonen, aber es ließ sich nicht vermeiden, daß wir einigen Schaden anrichteten.“
    Erschrecken zeigte sich sekundenlang auf Torlos’ Zügen, ein Erschrecken, für das Arcot keine Erklärung fand. „Sag mir die Wahrheit!“ baten Torlos’ Blicke. „Habt ihr die ganze Stadt zerstört?“ Er atmete auf, als Arcot verneinte, seine eben noch düstere Miene erhellte sich.
    „Lebt ihr im Krieg mit jenem Planeten?“ wollte Arcot wissen.
    Torlos nickte, seine Antwort war kurz und wurde widerwillig gegeben. „Diese beiden Planeten leben seit vielen Generationen im Krieg.“ Er schlug mit der Hand durch die Luft und wechselte das Thema. „Der Mann, den ihr kennenlernen werdet, ist allmächtig auf Sator. Er ist gewohnt, daß seinem Wort gehorcht wird. Es wäre klug, ihn nicht unnötig zu kränken. Ich habe zwar gesehen, daß ihr über Kräfte gebietet, die uns unbekannt sind, aber Sator hat viele Schiffe – mehr als Nansal!“
    Nansal! dachte Arcot. Das war also der Name des Planeten, der sich ihnen feindlich entgegengestellt hatte.
    Torlos deutete nach unten. Sie befanden sich nun dicht über der Stadt, und die fremden Schiffe geleiteten den „Pionier“ zu einem großen, freien Platz, auf dem er wohl landen sollte. Arcot wandte sich Morey zu:
    „In kurzer Zeit werden wir den Boß dieses Planeten kennenlernen. Er gilt als Oberbefehlshaber aller Streitkräfte und scheint eine ziemlich unantastbare Stellung einzunehmen. Männer in solchen Stellungen verlieren leicht den Maßstab. Ich brauche Sie nicht an die bösen Erfahrungen zu erinnern, die wir auf der Erde machten. Auf alle Fälle scheint es mir ratsam, die Augen offenzuhalten. Ich schlage daher vor, daß wir beide die Stadt betreten, während Wade und Fuller als Rückendeckung auf dem Schiff zurückbleiben. Daß wir auf unsere Bewaffnung nicht verzichten, ist selbstverständlich, ebenso, daß wir während der ganzen Zeit in Funkkontakt mit dem „Pionier“ bleiben. Sobald wir das Schiff verlassen haben, darf niemand es betreten, es

Weitere Kostenlose Bücher