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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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es für möglich halten, die Geschwindigkeit des Lichtes zu übertreffen.“
    „Ich brauche sie nicht zu fragen“, erwiderte Torlos. „Jedes Kind bei uns weiß, daß es keine größere Geschwindigkeit als die des Lichtes gibt. Diese Tatsache ist es, die Mutil an euren Worten zweifeln läßt. Hättet ihr die Reise hinter euch, von der ihr spracht, so müßtet ihr wenigstens 20 Millionen Jahre alt sein.“
    „Sage ihnen, daß viele ihrer Erkenntnisse veraltet sind“, ließ Arcot den andern wissen. „Frage sie, ob ihnen Raumverzerrung ein Begriff ist.“
    Torlos sprach mit einigen Männern, die bisher geschwiegen hatten, bevor er antwortete: „Es gibt keine Räumverzerrung nach unseren Erkenntnissen. Raum ist Leere. Es ist unmöglich, Leere zu verzerren.“
    Arcot hob die Schultern und starrte Morey verdutzt an. „Da stehen wir, mein Guter. Ich gebe es auf. Wie sollen sie begreifen, daß etwas schneller als Licht sein kann, wenn ihnen die Krümmung des Raumes unbekannt ist!“
    Torlos hatte Arcots Worte offensichtlich verstanden, denn er sprach wiederum mehrere Minuten mit den Männern der Wissenschaft, die bei seinen Worten ärgerlich die Köpfe schüttelten.
    „Eure Reden haben Befremden hervorgerufen“, ließ Torlos den gespannt lauschenden Arcot wissen. „Unsere Wissenschaftler haben alles erforscht, ihr könnt nicht mehr über den Raum wissen als sie. Daß Licht die höchste Geschwindigkeit entwickelt, haben sie in wiederholten Versuchen und Experimenten mit kleinen Elektrizitätspartikelchen bewiesen.“
    Arcot richtete den Blick fest auf Torlos. „Gut! Wenn sie meinen Worten nicht glauben, so werden sie doch ihren eigenen Augen trauen. Achtet auf das, was wir euch jetzt zeigen!“
    Gelassen zog Arcot die Molekularpistole und visierte einen schweren Metallsessel an, der in einer Ecke des Raumes stand. Spielend hob die Kraft des Strahls den schweren Sessel in die Luft, wo er dicht unter der Decke stehenblieb. Mit ungläubigen Mienen folgten die Satorer dem Experiment.
    „An die Arbeit, Morey!“ zischte Arcot. „Worauf warten Sie?“
    Morey zog langsam die Hitzestrahlpistole, richtete sie auf den schwebenden Sessel und krümmte den Finger um den Abzug. In Sekundenschnelle verwandelte sich der Sessel in ein weißglühendes Gebilde, das zu einer feurigen Kugel zusammenschmolz. Der Molekularstrahl aus Arcots Waffe hielt die Kugel minutenlang in der Schwebe, dann ließ er sie langsam auf den Boden gleiten. Mutil stieß seinen Stuhl zurück und kniete mit bleichem Gesicht neben der langsam erkaltenden Kugel nieder. Als er sich erhob, fing Arcot einen Blick aus den verschlagenen Augen des Mannes ein, der schnell auf die Satorer einzusprechen begann. Er unterstützte seine Worte mit lebhaften Gesten, und die Ablehnung, die zuerst in den Mienen der anderen zu lesen war, schwand langsam. Schließlich nickten sie zustimmend und Mutil richtete sich triumphierend auf. Seine Stimme klang laut und herrisch, als er einen kurzen Befehl rief. Die Tür schwang auf, bewaffnete Posten schoben sich in den Raum und nahmen an der Tür Aufstellung.
    Mit Torlos war eine deutlich erkennbare Veränderung vorgegangen. Besorgnis stand in seinen Zügen, schwer verhüllter Haß funkelte aus seinen Augen. Zoll für Zoll schob er sich neben die beiden Erdbewohner und suchte den Blick Arcots.
    „Bleibt ruhig und zeigt keine Erregung!“ befahl dieser Blick. „Ich habe gehört, worüber sie gesprochen haben. Mutil will eure Waffen in Besitz bringen, wenn es sein muß, mit Gewalt. Wundert euch nicht, daß ich euch das sage. Ich bin kein Verräter – ich bin aber auch kein Satorer. Ihr sollt die Wahrheit wissen. Ich bin ein Mann aus Nansal, seit Jahren auf Sator als Agent tätig. Ich habe ihr Vertrauen gewonnen, aber ich werde nie aufhören, ihr Gegner zu sein. Seid auf der Hut! Trefft eure Entschlüsse schnell, Mutil hat bereits Verstärkung angefordert!“
    Schweiß stand auf der Stirn Torlos’. In Sekundenschnelle hatte er seine Gedanken formulieren und übertragen müssen. Nun atmete er auf, als ein Nicken Arcots ihm bewies, daß er verstanden worden war.
    Arcot fühlte, wie seine Pulse schneller gingen, aber sein Gesicht blieb kalt und beherrscht. „Ruhig bleiben, Morey!“ flüsterte er warnend. „Torlos hat mir eben verraten, daß man uns überfallen will, um unsere Waffen in Besitz zu bringen. Wir müssen zusehen, zu entkommen. Nicht durch die Tür, das würde bedeuten, daß wir die Posten töten müßten, und ich will

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