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Kosmonensaga 1: Ambivalente Zone

Titel: Kosmonensaga 1: Ambivalente Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Bären hat er versucht, uns allen aufzubinden. Aber Malus - Seine Schlechtigkeit - ist nicht der Bauerntölpel, der auf solche billigen Tricks hereinfällt. Der Kosmone dürfte inzwischen längst wieder quicklebendig sein und seine Reise zur Erde mit frischen Kräften fortsetzen. Und Tamara, die mit von der Partie ist, sieht ihm auf die Finger."
    Mark war folglich auf freiem Fuß. Warum atmete ich bei dieser Nachricht erleichtert auf? Um warum heizte mir die Erwähnung einer Tamara plötzlich ein? Ich forschte weiter:
    „Angenommen, er findet die Erde nicht?"
    „Er wird sie finden." Raffael ließ meinen Einwand nicht gelten. „Und es mag Sie interessieren, weshalb Malus - Seine Schlechtigkeit - so sicher ist, daß der Kosmone es schafft. Der Kosmone schafft es, weil er von der Idee besessen ist und nichts zu verlieren hat."
    Es reizte mich, den dreisten Hochmut zu erschüttern. Und so ließ ich meine Erfahrung sagen:
    „Es kann immer etwas dazwischen kommen."
    In Raffaels schwermütigen Augen zeigte sich vorübergehend ein böses Feuer.
    „Dann", erwiderte der gedehnt, „hat er doppeltes Pech. Auch für diesen unwahrscheinlichen Fall hat Tamara ihre Instruktionen."
    Nach einer Weile scheuchte ich meinen Kammerherrn hinaus, um mit meinen Gedanken und Gefühlen endlich allein sein zu können.
    Die Hochstimmung, in die mich Raffaels Bericht versetzt hatte, machte es mir leichter, die folgenden Tage zu ertragen. Mark war am Leben, und es ging ihm gut! Was wollte ich mehr?
    Natürlich wollte ich mehr! Von ganzem Herzen wünschte ich, diese Tamara möge auf der Stelle tot umfallen. Und mit tiefer Befriedigung nahm ich zur Kenntnis, daß ich den unfrommen Wunsch keinesfalls als sündhaft empfand.
    Mark lebt!
    In tiefster Not lernte ich empfinden, was das heißt: Glück.
    Plötzlich stand für mich fest, daß ich Malus' Drängen nicht nachgeben durfte - nicht für alle Annehmlichkeiten des Lebens, um keinen Preis. Ein Summen bewirkte, daß ich den Kopf hob. Der Wandkalender stellte ein Datum ein. Das Schiff war mithin wieder eingetaucht in die Zeit.
    Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen - auch wenn ich den letzten Beweis dafür nie erbringen konnte: Mein Empfinden für Mark und der Faktor Zeit bildeten eine geschlossene Einheit. Sie ließen sich nicht voneinander trennen.
    Ich holte Papier und Schreibstift und schlußfolgerte in Form einer Gleichung: Die Zeit nahm mir den Status der Unsterblichkeit und ließ mich wie alles, was ihr unterworfen war, vergänglich sein. Aber nur im Zustand der Vergänglichkeit bekam das Selbstverständliche, wozu ich sowohl mein Leben zählte als auch das von Mark, den einmaligen Wert des Verlierbaren . Und nur im Zustand der Vergänglichkeit gedieh, wovon Thea gesprochen hatte - die Blume namens Liebe.
    Zum ersten Mal, wenn auch nur, um es selbst einmal laut zu hören, sprach ich es aus.
    „Mark, ich liebe dich!"
    „Wer ist Mark?" Eine behaarte Pranke langte über meine Schulter und entriß mir das Papier. Mehr denn je glich Malus' Stimme dem Scheppern eines Mülleimers. „Noch einmal - wer ist Mark?"
    Wieder einmal hatte er mich überrumpelt. Und wie um mir bildhaft vor Augen zu führen, daß er am Ende seiner Geduld angelangt war, trug er volle Montur. An seinem Handgelenk baumelte das Zeichen seiner Herrschaft, die furchtbare elektronische Peitsche.
    „Antworte, wenn ich frage! Wer ist dieser Mark? Ich kann es auch aus dir herausprügeln, wenn du nicht freiwillig sprichst!"
    Er stand kurz davor. Die schmachtende Ritterlichkeit, mit der er gehofft hatte, mich für sich zu gewinnen, war schäumender Raserei gewichen. Und dennoch war ich stolz darauf, ihm die Wahrheit schonungslos ins Gesicht zu sagen.
    „Mark ist ein Kosmone wie ich."
    Aus irgend einem Grund schien ihn das zu besänftigen. Seine Handbewegung drückte Geringschätzung aus.
    „Ist er hier, im Aquarium?"
    „Nein."
    „Aber du weißt, wo er ist?"
    „Nein."
    Er kam näher, und sein Atem fiel über mich her.
    „Dann hör mit dem Unsinn auf! Du liebst mich."
    Der Augenblick der Entscheidung war endlich da und fand mich vor ohne einen Schatten des Zweifels. Noch einmal sagte ich ihm die Wahrheit ins Gesicht: „Ich liebe Mark."
    Wieder diese Geste der Geringschätzung.
    „Das kann nicht sein. Du liebst mich. Sag es!"
    Seine Hände lagen schwer auf meinen Schultern. Sein massiger Körper drückte mich gegen die Wand. Und seine Augen hungerten und hofften.
    „Sag es!"
    Was ich in diesem Moment für ihn

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