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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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persönliches Konto habe ich bei keiner Bank, sondern bei der Post. Nicht einmal eine Kreditkarte habe ich. Mit einem Darlehen könnte ich meine Firma vergrößern, aber das muss nicht sein. Mir reicht das, was ich habe. Alle meine Angaben können Sie ganz leicht nachprüfen.«
    »Das glaube ich Ihnen gerne, aber ich höre es lieber von Ihnen persönlich.«
    »Also dann sage ich Ihnen auch noch, dass Sie diesen Bankensaboteur nur schnappen können, wenn Sie ihn auf frischer Tat ertappen. Das ist Ihre einzige Hoffnung.«
    »Wieso denn?«, frage ich neugierig.
    Batis lächelt. »Sehen Sie, Griechenland lebt auf Pump - sei es mit Hypotheken, Verbraucherdarlehen, Geschäftsoder Urlaubskrediten. Die griechische Wirtschaft dreht sich einzig und allein um diese Achse. Die Banken halten über die Hälfte der Griechen in Geiselhaft. Jetzt in der Krise hat sich die Lage noch verschärft. Und keine Geiselhaft ist angenehm. Jeder versucht zuerst einmal, ihr auf friedliche Weise zu entkommen, und wenn das nicht klappt, dann bleibt nur die Möglichkeit eines Befreiungsschlags. Daher müssten Sie halb Griechenland überprüfen, um herauszufinden, welche Geisel schließlich Vergeltung geübt hat. Klingt nach keiner leichten Aufgabe!«
    Das stimmt: Durch Batis’ Worte ist mir nochmals klarer geworden, warum alle meine bisherigen Versuche fehlgeschlagen sind. Den Bankensaboteur auf frischer Tat zu ertappen ist jedoch auch nicht gerade einfach. Da es in jeder Ecke Griechenlands Banken gibt, kann er nicht nur in Athen, sondern überall zuschlagen.
    Batis merkt, dass mich seine Worte beschäftigen, und wie zum Trost fügt er hinzu: »Sie haben aber noch eine andere Chance.«
    »Und die wäre?«
    »Dass ihn sein Erfolg übermütig werden lässt und er jetzt die Sicherheitscodes der Banken ins Visier nimmt, um ihre Computersysteme zu knacken und auf die Kreditdaten zuzugreifen. Dann hätten Sie es mit einem Hacker zu tun, den Sie dann über seinen Computer aufspüren könnten.«
    Hier wäre vermutlich auch Koula mit ihm einer Meinung. Doch der Täter ist geschickt und verlässt seine Deckung nicht ohne Grund. Daher glaube ich nicht, dass er so etwas wagt. Außerdem könnte er auch von einem Computer außerhalb Griechenlands agieren. Wie sollten wir dann auf einen grünen Zweig kommen!
    All das geht mir auf dem Weg zum Parkplatz in der Kriesotou-Straße durch den Kopf. Batis hat mich alles andere als aufgebaut. Ich zermartere mir das Gehirn auf der Suche nach einem anderen Lösungsansatz, doch meine Gedanken gehen genauso im Kreis wie meine Ermittlungen.
    Nachmittags verläuft die Fahrt vom Syntagma-Platz nach Politia, wo Tsolakis wohnt, recht flott. Selbst auf dem Kifissias-Boulevard ist die Lage erträglich, doch nach der Abzweigung in Richtung Chalandri verdichtet sich der Verkehr.
    Bei meinem Eintreffen vor Tsolakis’ Haus dämmert es bereits. Er und sein schwarzer Bediensteter sitzen auf der Veranda.
    »Tut mir leid, das Verkehrschaos…«, rechtfertige ich meine Verspätung.
    »Nicht weiter schlimm, ich musste bloß länger ohne Ihre Gesellschaft auskommen. - Rashid, would you bring us something refreshing to drink, please?, sagt er zu seinem Bediensteten, der sich daraufhin wortlos erhebt, um die Getränke zu bringen.
    Bis Rashid mit einer Karaffe Orangensaft und zwei Gläsern zurückkehrt, wechseln wir kein Wort. Und auch er serviert stumm die Erfrischungen. Tsolakis nippt an seinem Glas, wartet ab, bis auch ich getrunken habe, und bricht dann das Schweigen.
    »Sie wollen also wissen, was im Bericht der Coordination and Investment Bank steht?«, fragt er mit einem Lächeln.
    »Nur die für mich interessanten Aspekte.«
    »Das kann ich nicht so genau einschätzen. Sicher ist jedenfalls eins: Der Bericht fällt überaus positiv für Griechenland aus.«
    »Und was heißt das?«
    »Laut Bericht werden die Anstrengungen des Landes nach den Vorgaben von iwf und eu zum Erfolg führen, und Griechenland muss nicht umschulden, das heißt, es wird nicht zum Staatsbankrott kommen.«
    »Moment mal, warum hat dann die Ratingagentur Wallace & Cheney die griechischen Staatsanleihen als Junk eingestuft? Und warum hat dann ihr ermordeter Mitarbeiter Henryk de Moor in einem Fernsehinterview nicht nur auf griechischer, sondern auf gesamteuropäischer Ebene so große Vorbehalte geäußert?«
    Tsolakis begegnet meiner Ahnungslosigkeit verständnisvoll. »Sie müssen verstehen, Herr Kommissar, dass die Ratingagenturen für ihre Bewertungen objektiven

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